1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Früher war doch alles besser, oder ?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von terkil, 25. April 2002.

  1. >>Studentenbewegung, Woodstock und so weiter<<
    Doch, genau das ist der Irrglauben - es gab auch "fleissige, nicht bombenwerfende Stundenten, die ihre Zeit in den Höhrsäälen absaßen und nicht auf der Strasse" - ebenso wie Woodstock vielleicht prägend war, trotzdem war der überwiegende Teil der Generation eben nicht dort.

    >> denn vor den 90er Jahren gab es Medienmäßig gar nicht die Möglichkeiten, die heutzutage bestehen<<

    Ja? 90% der Einflüsse der Medien heute sin Einflüsse aus den USA - das hat mit Medienvielfalt nicht viel zu tuen. Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen den "Kultur-Imperialismus" (wie unser Narr es nennen würde :) ) - aber deswegen haben wir noch lange nicht "viel mehr Einflüsse als jeh zuvor" - wir haben nur einen Informationsoverkill. Mehr nicht.

    >>auch wenn vorrausgehendes zitiert wird.<< eben, es wird zitiert, und nicht interpretiert. Und irgendwas einfach nur auf 180 BPM hochzujagen und abzundeln ist genausowenig kreativ, wie dieselbe Melodie mit Sprache zu unterlegen, nur weil man nicht richtig singen kann - es gibt ja sogar Rapper, die noch nichtmal mehr Wert auf den Takt legen - die reden einfach nur noch dazu. Vielleicht Gewinnbringend, aber nicht Kreativ.

    Und natürlich gibt es auch heute Kreative Musik - auch wenn viele Kreativität mit Diletantismus und Krach gleichsetzen - aber eine (Jugend)kultur ist daraus (noch) nicht entstanden - und wird es in den 90ern auch nicht mehr :)
     
  2. BassTee

    BassTee New Member

    <<Doch, genau das ist der Irrglauben - es gab auch "fleissige, nicht bombenwerfende Stundenten, die ihre Zeit in den Höhrsäälen absaßen und nicht auf der Strasse" - ebenso wie Woodstock vielleicht prägend war, trotzdem war der überwiegende Teil der Generation eben nicht dort.>>

    Hab nix anderes gesagt, nur das die Kultur der Zeit oft über diese Gruppen definiert wird.

    <<Ja? 90% der Einflüsse der Medien heute sin Einflüsse aus den USA - das hat mit
    Medienvielfalt nicht viel zu tuen. Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen den "Kultur-Imperialismus" (wie unser Narr es nennen würde :) ) - aber deswegen haben wir noch lange nicht "viel mehr Einflüsse als jeh zuvor" - wir haben nur einen Informationsoverkill. Mehr nicht.>>

    Für Menschen die nur MTV, Viva und RTL2 kennen ist das sicher richtig.

    <<eben, es wird zitiert, und nicht
    interpretiert. Und irgendwas einfach nur auf 180 BPM hochzujagen und abzundeln
    ist genausowenig kreativ, wie dieselbe Melodie mit Sprache zu unterlegen, nur weil man nicht richtig singen kann - es gibt ja sogar Rapper, die noch nichtmal mehr Wert auf den Takt legen - die reden einfach nur noch dazu. Vielleicht Gewinnbringend, aber nicht Kreativ.>>

    Hab nichts anderes gesagt, nur das es auch was anderes gibt.

    Also sind wir uns ja eigentlich einig

    ;-))
     
  3. terkil

    terkil Gast

    Es gibt eine Philly-Sound-Schnulze von Barry White,"Your my first, your my last, my everything", ist auch aus den 70ern. Davon gibt es eine sehr merkwürdige Techno-Version, die sich anhört, als ob eine riesige Menschenmenge im Hintergrund jubelt. Find ich aber sehr gut. Weiß zufällig jemand, wie die Band heißt, von der das ist ?

    Es gibt überhaupt ne Menge gute Techno-Musik, Trance, Drum&Bass und so Zeugs, was mir sehr gut gefällt, obwohl das altersmäßig absolut bei mir nicht mehr passt.... Und vieles ist halt "Retro", die Schlaghosen z.B., die jetzt wieder aufkommen. Es gibt keinen Generationskonflikt mehr und das ist eigentlich gut. Letztes Jahr beim Neil Young Konzert in der Waldbühne war die eine Hälfte des Publikums so um die 50 und die andere Hälfte halb so alt.
     
  4. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Zum Thema Einfluß auf Kultur bzw.Veränderung mag ich auch eine kleine Geschichte beitragen,wenn es interessiert:

    In den 50`ern schlug sich ein unbekannter Schriftsteller mit Jobs in der Psychiatrie durch`s Leben,um seinen ersten Roman zu finanzieren.
    Als das Buch veröffentlicht wurde,hatte er auf einen Schlag soviel Geld,das er prima davon leben konnte.
    Leben bestand für ihn erstmal darin,Partys zu veranstalten.
    Keine gewöhnlichen Partys,sondern völlig andere Events(wie es sie vorher so noch nicht gab).
    Diese hatten nicht den Zweck Plattform für Paarungsriten zu sein.
    Nein.
    Musik ,die aus Improvisationen bestand, wurde gespielt,bunte flackernde Lichter illuminierten eine bizarre Versammlung von Freaks ,die sich von Tabletts mit (damals noch legal) LSD versorgten.Pantomime,Tanz,Lyrik.
    Alles bunt unkontrolliert durcheinander.

    Bekannt wurden diese Veranstalltungen unter dem Namen Electic Cool Acid Tests.
    Ziel war die Selbstfindung des Individuums.
    Was passiert,wenn Musik,psychedelische Drogen,Licht kreative Einflüsse auf den Menschen einwirken?

    Über die Stadtgrenzen San Franciscos hinaus entwickelte sich ein anderer Denkansatz,der bis heute wirkt.

    Eine Technoveranstalltung, heute ,ist nichts anderes ,als was damals geschaffen wurde ,nur technisch auf dem neuesten Stand und unter marktwitschaftlichen Gesichtspunkten betrieben.

    Von San Francisco zog man in Bussen aus,um den neuen Lebensstil in die USA zu tragen.
    The Beatles benannten ein Album danach(Magical mistery tour).

    Es wäre einiges Anders gelaufen,wenn das damals nicht stattgefunden hätte.

    Spätestens in den Achzigern war die Technik soweit die damals entstanden Phantasien auch filmisch umzusetzen.

    Nebenbei hatte das Buch dieses Schriftstellers eine tiefe Veränderung in der Psychiatrie der gesamten westlichen Welt zur Folge.
    Aber das ist eine andere Geschichte.

    der Name des Mannes der dieses Buch schrieb ist Ken Kesey.
    sein Buch heißt,die meisten kennen es, "Einer flog übers Kuckucksnest".

    verfilmt von Milos Forman
     
  5. eman

    eman New Member

    Ein großer Unterschied zu den vergangenen Jugendkulturen ist heute, dass nicht mehr die Jugendkultur (wie unbedeutend auch immer) die Mainstream-Kultur beeinflusst, sondern umgekehrt.
    Die Hippies mögen eine Minderheit gewesen sein, aber letztendlich hatten dann doch alle Fußballer und sogar Politiker Koteletten und Seitenscheitel.
    Der späte Punkrock, Wave, Industrial führte zur 8-eckigen schwarzen Tassen bei IKEA. Überhaupt war alles mehr oder weniger schwarz.
    Heute aber gibt die Industrie den Ton an und lanciert ungefragt Trends, die angeblich von Trendscouts vorhergesehen werden. Musiktitel werde zuvor in Werbungen geschaltet, damit sie Hits werden. Der Weg hat sich umgekehrt. Und daher stimmt es, dass die 90er in diesem Sinne keine eigene, originäre Jugend"kultur" mehr besaßen.
    Natürlich gibt es heute immer noch eine vielfältige kreative Szene, abseits des Maintreams. Aber das ist nur noch Ingroup-Spezialistentum und hat mit dem Begriff "Bewegung" nicht mehr viel zu tun.
     
  6. Borbarad

    Borbarad New Member

    Wo denn?
     
  7. eman

    eman New Member

    >Über die Stadtgrenzen San Franciscos hinaus entwickelte sich ein anderer Denkansatz,der bis heute wirkt.

    Meinst Du die rückläufige Moral, den Verfall der Sitten, Blödel-TV, Nachrichtenkontrolle, Globale Marktwirtschaft, Überwachungsstaat, Gewalt, Nahost-Fernost-Krise und alle Kriege, die gerade auf dem Planeten wüten?
    ;-))
    (Wer hätte das gedacht, dass wir das alles den Hippies verdanken)
     
  8. Für jemanden, der das einzige nennenswerte Urdeutsche Rollenspiel spielt, lehnst Du Dich ziemlich weit aus dem Fenster :)
     
  9. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    eman, treffend analysiert (auch wenn ich da den ugh nur nachäffe :)

    Ich frage mich: und warum ist das so?

    Sind unsere youngsters nicht mehr "heiss und hungrig" genug? Kriegen sie vom ersten Tag an zu viel Backpulver in den bequemen Hintern geblasen? Ist alles zu schnell greifbar, dass der Wunsch nach eigenem Schaffen gar nicht erst aufkommt? Sind die zahllosen (und meist unsäglichen) Umweltreize wie MTV und RTL so "behämmernd", dass die so gebeutelte Birne nicht mehr kreativ werden kann?

    Ich habe da wirklich keine Antworten drauf. Vielleicht gehen auch die Fragen am Ziel vorbei...
     
  10. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    @Eman

    Genau.
    Du hast es auf den Punkt gebracht.
    Die Jahre 65/66 sind genau die Grenzlinie.

    Vorher war die Welt in Ordnung.Danach begann das Chaos in dem wir jetzt leben.

    Es gab vor dieser Zeit,keine globale Marktwirtschaft.
    Krieg ,allein das Wort war unbekannt.
    Die Sitten war klar und rein.
    Die Frau schaute zu ihrem Manne auf und wußte wohin sie gehörte und welches ihre zugewiesene Aufgabe war.
    Die Kinder waren brav und folgsam.
    Am Sonntag gings in die Kirche und am Montag zur Arbeit.Denn jeder hatte eine.
    Der nahe und der ferne Osten war unbekannt.
    Jeder kannte jeden.
    Weshalb sollte man über den eigenen Tellerrand schauen,geschweige den über die Grenzen des Dorfes hinweg.
    Den Staat als Überwachungsinstrument brauchte man nicht,das besorgte schon der Pfarrer in der Beichte.

    Ja man war sittlich ,fromm, moralisch einwandfrei.

    Das alles anders gekommen ist.

    Daran sind wirklich die Hippies schuld.

    gr
     
  11. 2112

    2112 Raucher

    Z.b. an der Platja les Marinas in Denia
    Gruß 2112
     
  12. Borbarad

    Borbarad New Member

    Mal sehen. In ca 35 Tage bin ich hier druch in GB. dazu kommt dann noch ne Woche saufen. Dann geht es zurück nach D.
    Dort muss alles für die Praxisemster Berwerbung erstellt werden. Sollte mit 2W erledigt sein. Dann muss mein Cashflow repariert werden, da die Sony Cybershot F707 ansteht.

    Danach hät ich dann wohl Zeit ;)
     
  13. NeZZie

    NeZZie New Member

    Welch alberner Sarkasmus :/
     
  14. Zyto

    Zyto New Member

    moin moin

    ich komme nicht aus der disco. ich hab weder pep, speed, koks, uppers, downers, oder sonstige pillen geschluckt.
    ich höre kein hip hop, trance, house, schranz, techno, r&b oder ähnliches geseier. kein sender geht nir mehr auf den keks als rtl (+anhang)
    ich bin 20 lenze.
    ich höre für mein leben gern metal - death und black- und das fing damit an das ich von deep purple (made in japan -live) due erste cd bekommen habe, dann über skid row, "temples of gold" (so hieß ein lied nur die band fällt mir nicht ein, kennt das jemand vielleicht?), weiter ging es mit sodom, iron maiden (die besten bevor bruce draussen war!), sick of it all ,rage against... spudmonsters, thumb und alles was manche als "skater-mucke" abstempeln würden oder tun.
    tja bis dann zum wirklich ""bösen"" metal
    und nu? manche möchten über heutige "kultur" sprechen doch ist es fakt das manche anscheinend nichts darüber wissen.
    ihr habt doch schlicht und ergreifend gar keine ahnung was mit der jugend (ich zähl mich natürlich dazu) los ist. woher auch? alles was ihr hört, wißt, kennt, ist von annodazuma frisch aus der örtlichen zeitung gegriffen oder aus dem tv, und das wisst ihr. was so auf manchen schulen (damit spiele ich nicht erfurt an - nur schade das sich die sau getötet hat-!) abgeht das kennt ihr doch gar nicht. (mehr), oder?
    eine generation zu beurteilen... das steht euch, und keinem anderem, ja - niemanden- zu (oder kennen die meisten nicht des alten herrns schlaue sprüche: ich war auf dem bau .......? und früher war alles anders.......?
    also mir geht das heut noch manchmal auf den sack (nicht das ich damit (harte) arbeit aus längst vergangen tagen runterspielen möchte, dennoch schreiben wir heute eine andere zeit.)
    vielleicht sollten sich manche mehr mit der materie an sich auseinandersetzen, als ihre eigene "alternde" meinung zum besten zu geben.
    ich weiß nicht ob es früher besser war oder nicht, deswegen hab ich hier eigentlich nix zu suchen aber ich wollt "uns" (die kleinen unschuldigen über alles mißverstandenen, zu unrecht verurteilten jugendlichen) :)
    versuchen ins linke licht zu rücken...x
    und dafür geh ich nu inne kiste
    *gähn*
    zyo
     
  15. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    "'Früher" war es nicht besser.

    Aber erzähl doch mal.
    Was geht heute in der Schule ab,was wir nicht verstehen.

    Wie ist die Situation der heute Heranwachsenden?
     
  16. Borbarad

    Borbarad New Member

    Genau! Erzähl mal Zyto!!! Bin zwar schon etwas raus aus der Schulzeit mit 24, kenn die Zustände aber noch halbwegs und auch was heute so los ist von den Nachbarn. Was deiner einer geschrieben hat stimmt zwar, aber das gilt aber nur für den ~5% Teil. Was ist denn mit den Rest, Hä?

    Falls dich das noch interessieren sollte. Meiner einer gehörte zu den 5%. Meine besten Schulfreunde kamen aus den 5%. Und was ist da jetzt der Unterschied. Der Schock war beim letzten Klassentreffen. Wir, die 5%, sind die, die bis jetzt was geschafft haben, obwohl wir nicht die Streber waren oder zur Masse gehörten. Sprich Ausbildung, Studieren, Selbständig usw..

    Was früher so in der Jugend (end60er,70er) abgelaufen ist kenn ich von meinen Eltern und deren Unkreis sehr, sehr gut.

    B

    PS: Nicht du gratefulmac, sondern der Zyto vor dir.
     
  17. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Ich kann jetzt nur die Erfahrung meiner Kids,die in Eurem Alter sind,wiedergeben.

    Deren Problem besteht darin,das sie eine schmerzhafte Trennung durchmachen müssen.
    Ein Großteil ihrer Freunde hat sich fürs Nichtstun,Arbeitslosigkeit,beidenElternweiterleben,Drogen entschieden.
    Da sie eine andere Wahl(Ausbildung,Beruf) getroffen haben,verlieren sie ein vertrautes Umfeld und müssen sich neu orientieren.
    Meine Tochter wurde echt angemacht,nachdem sie ihr Studium erfolgreich abgeschlossen hatte,wieso sie ne gute Stelle bei SAP annahm und nicht Studimäßig irgendeinen Job macht.Bzw. die tolle Alternative wäre doch nach Berlin zu ziehen und von Sozialhilfe zu leben.
     
  18. Borbarad

    Borbarad New Member

    Hast mein PS: gelesen? ;)

    <Ironie Tags> sind da glaub ich angebracht

    B
     
  19. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    @Borbrand
    Na,klar hatte ich es gelesen.;-)

    Ich fühlte mich heute ein bischen bemüßigt,mitteilen zu müssen,das ich einen kleinen Ausschnitt der Jugend(od. Jungerwachsenen) kenne.

    PS was uns hier im Forum fehlt sind die Generationen der Übersechzigjährigen.Da liegt wirklich einiges im argen.
    Von denen kann man viel lernen.
    Zumal es die Generationen sind,die gar keine "Jugend" hatten.Bei denen war mit 14 Arbeit bzw."Wir ziehen in den Krieg" angesagt.
    Jugend ,so wie man es heute kennt, gibt es doch erst mit der ersten Nachkriegsgeneration.

    Soviel zudem "früher war alles besser";-)
     
  20. Borbarad

    Borbarad New Member

    Ich denke mal, das mit dem "Früher war alles besser" die 60er/70er gemeint sind(meinetwegen auch noch die Anfänge der 80er), sowie es der Beitrag-Steller es geschrieben hat. Und da hat er wohl recht.

    B
     

Diese Seite empfehlen