1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

frage zur trauer...

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von lucfish, 9. April 2002.

  1. lucfish

    lucfish New Member

    ... ich hatte da letzthin ein gespräch mit kolegen.
    wir kammen darauf über den tod zu sprechen und mir wurde irgendwie bewusst das ich noch nie um jemanden traurig war als dieser nicht mehr war. ob dies nun ein haustier, jemand verwantes oder ein freund war. das einzige was ich empfunden habe ist wut auf mich selbst da ich nicht helfen konnte.
    ist das normal das man beim tod von jemandem so ziehmlich nichts empfindet? ich meine als ein wirklich guter freund von mir gestorben ist hab ich nichts empfunden. ich fands einfach schad das ich ihm nicht noch was sagen konnte. und auch jetzt stimmt mich der gedanke daran auch nicht traurig. aber das sollte es ja wohl, oder?

    wie seht ihr das so?
     
  2. MacELCH

    MacELCH New Member

    Kommt ganz drauf an, Deine Reaktion könnte auch aufgrund von verdrängung der Tatsache herrühren, daß man sowas nicht an sein "innerstes" ranläßt.

    Aber mir geht es teilweise auch so, interessanterweise fühle ich mich näher an Tiere gebunden als an Menschen - nein das liegt jetzt nicht an der Namensgebung meines Nicks.

    Aber sehr viele Menschen kann man schlichtweg in die Tonne kloppen und sie sind auch noch für ihr Tun - zumindest meistens verantwortlich. Wenn dagegen einer Katze oder Hund was passiert, dann kann es in der Regel nichts dafür und dann bin ich meist recht traurig.

    Es kann aber auch daran liegen, daß ich bisher noch keinen Todesfall in meinem Freundeskreis hatte.

    Gruß

    MacELCH

    P.S.: http://www.friedwald.de
     
  3. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    >>>interessanterweise fühle ich mich näher an Tiere gebunden als an Menschen<<<

    geht mir genauso.
     
  4. lucfish

    lucfish New Member

    hab das erst bei einem tier gehabt. und wir hatten früher einige tiere die ich eigentlich sehr mochte. aber bei deren ableben war mir das föllig wurscht.
     
  5. charly68

    charly68 Gast

    so ist das in deutschland. tiere stehen über den menschen. *würg*
     
  6. grufti

    grufti New Member

    hallo lucfish,
    schon seltsam, immer wenn ich mir was langatmiges, tiefschürfendes zusammengebastelt habe, gibt entweder mein Platz oder der MW-Server den Geist auf... Also Kurzfassung.

    Ist natürlich nicht möglich, hier zu raten oder zu helfen. Positiv ist zumindest, dass du spürst, dass das nicht eigentlich alles gewesen sein darf.

    Es ist vernünftig, zu wissen, dass mit dem Leben das Sterben und Abschied nehmen bereits unabänderlich begonnen hat. Diese Einstellung kann alles viel leichter machen.

    Aber ich selbst halte es für sehr wichtig, um einen wertvollen Menschen trauern zu können und dabei tiefsten Schmerz zu empfinden.

    Wenn ein Tier stirbt, so wie jetzt leider grad mein Lieblingskätzle Lissi, dann ist das schlimm und traurig. Tut mir weh, aber ich verstehe nicht, dass meine Frau da Rotz und Wasser heulen kann.

    Wenn dagegen ein befreundeter Mensch stirbt, und es berührt dich nicht so stark, wie du eigentlich von dir selbst erwartest... Dann solltest du wirklich dringend zu einem Fachmann gehen.
    Gruss vom grufti
     
  7. Mekki Messer

    Mekki Messer New Member

    @lucfisch
    rede dir bloß keine unnötigen Schuldgefühle ein. Jeder hat das Recht, mit dem Verlust eines ihm Nahestehenden auf seine Art umzugehen. Was hat denn ein Toter davon, wenn um ihn geflennt wird? Auf die Qualität der Beziehung zu LEBZEITEN kommt es an. Wohl dem, der in DIESER Hinsicht mit sich im Reinen ist.

    MM
     
  8. Kevin

    Kevin New Member

    Die Frage ob das Trauern ausreichend ist, habe ich mir auch schon oft gestellt. Ich denke, dass diese Frage ein ganze Menge Menschen stellen. Bei mir kam die Frage auf, nachdem meine Großmutter gestorben war. Bei meinem Großvater war ich z.T. erheblich mehr berührt, als bei Ihr. Ich hatte mit Beiden ähnlich viel Zeit verbracht, aber bei meinem Großvater trauerte ich mehr. Er hatte viel eigenheiten, die ich sehr mochte und die einfach niedlich waren. Daran errinnert man sich natürlich. Meine Oma war auch nett und hatte symphatische Eigenheiten, aber eben nicht so stark wie bei meinem Großvater. Hört sich vielleicht kindisch an, aber mein Opa war einfach symphatisch. Wenn ich mich an Situationen erinerre, dann spüre ich Heute noch ein warmes Gefühl.
    Manchmal wird einem auch erst nach dem Tod klar, wie die Beziehung zu einem Menschen wirklich aussieht. Sie muss nicht schlecht sein, aber vielleicht hat man auch nie Streit gehabt oder dergleichen und trotzdem, war die Beziehung nicht so innig. Manchmal kenne ich Menschen erst für einen kleinen Moment, aber manchmal errinere ich mich dann, wie es wohl wäre, wenn diese Person sterben würde. Ist die Frage ob eine Beziehung zu einem Menschen Quantitativ oder Qualitativ etwas besonderes war. Ich denke das hat nicht besonders viel damit zutun, wieviel ich mit einen Menschen zutun hatte.

    Z.b. Ein Arbeitskollege hat seinen Vater , der nur 58 Jahre alt war, verloren. Er ist 26 und hat keine Anzeichen von Trauer gezeigt. Hat er sie nur versteckt? Obwohl Dieser angeblich viel mit seinem Vater zutun gehabt hatte, war keine unnatürliche Beeinträchtigung seines Wesens zu erkennen. Und ich denke, aufgrund seiner Art, das sein verhältnis tatsächlich nicht besonders gut war. Nicht dass er sich mit einem Vater gestritten hätte usw. Keineswegs, aber es war halt nur Quantitativ "gut" und nicht Qualitativ. Und ist das Verhältnis dann überhaupt gut? Eigentlich nicht. Deswegen war das Verhältnis also nicht gut.
     
  9. lucfish

    lucfish New Member

    ... ich hatte da letzthin ein gespräch mit kolegen.
    wir kammen darauf über den tod zu sprechen und mir wurde irgendwie bewusst das ich noch nie um jemanden traurig war als dieser nicht mehr war. ob dies nun ein haustier, jemand verwantes oder ein freund war. das einzige was ich empfunden habe ist wut auf mich selbst da ich nicht helfen konnte.
    ist das normal das man beim tod von jemandem so ziehmlich nichts empfindet? ich meine als ein wirklich guter freund von mir gestorben ist hab ich nichts empfunden. ich fands einfach schad das ich ihm nicht noch was sagen konnte. und auch jetzt stimmt mich der gedanke daran auch nicht traurig. aber das sollte es ja wohl, oder?

    wie seht ihr das so?
     
  10. MacELCH

    MacELCH New Member

    Kommt ganz drauf an, Deine Reaktion könnte auch aufgrund von verdrängung der Tatsache herrühren, daß man sowas nicht an sein "innerstes" ranläßt.

    Aber mir geht es teilweise auch so, interessanterweise fühle ich mich näher an Tiere gebunden als an Menschen - nein das liegt jetzt nicht an der Namensgebung meines Nicks.

    Aber sehr viele Menschen kann man schlichtweg in die Tonne kloppen und sie sind auch noch für ihr Tun - zumindest meistens verantwortlich. Wenn dagegen einer Katze oder Hund was passiert, dann kann es in der Regel nichts dafür und dann bin ich meist recht traurig.

    Es kann aber auch daran liegen, daß ich bisher noch keinen Todesfall in meinem Freundeskreis hatte.

    Gruß

    MacELCH

    P.S.: http://www.friedwald.de
     
  11. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    >>>interessanterweise fühle ich mich näher an Tiere gebunden als an Menschen<<<

    geht mir genauso.
     
  12. lucfish

    lucfish New Member

    hab das erst bei einem tier gehabt. und wir hatten früher einige tiere die ich eigentlich sehr mochte. aber bei deren ableben war mir das föllig wurscht.
     
  13. charly68

    charly68 Gast

    so ist das in deutschland. tiere stehen über den menschen. *würg*
     
  14. grufti

    grufti New Member

    hallo lucfish,
    schon seltsam, immer wenn ich mir was langatmiges, tiefschürfendes zusammengebastelt habe, gibt entweder mein Platz oder der MW-Server den Geist auf... Also Kurzfassung.

    Ist natürlich nicht möglich, hier zu raten oder zu helfen. Positiv ist zumindest, dass du spürst, dass das nicht eigentlich alles gewesen sein darf.

    Es ist vernünftig, zu wissen, dass mit dem Leben das Sterben und Abschied nehmen bereits unabänderlich begonnen hat. Diese Einstellung kann alles viel leichter machen.

    Aber ich selbst halte es für sehr wichtig, um einen wertvollen Menschen trauern zu können und dabei tiefsten Schmerz zu empfinden.

    Wenn ein Tier stirbt, so wie jetzt leider grad mein Lieblingskätzle Lissi, dann ist das schlimm und traurig. Tut mir weh, aber ich verstehe nicht, dass meine Frau da Rotz und Wasser heulen kann.

    Wenn dagegen ein befreundeter Mensch stirbt, und es berührt dich nicht so stark, wie du eigentlich von dir selbst erwartest... Dann solltest du wirklich dringend zu einem Fachmann gehen.
    Gruss vom grufti
     
  15. Mekki Messer

    Mekki Messer New Member

    @lucfisch
    rede dir bloß keine unnötigen Schuldgefühle ein. Jeder hat das Recht, mit dem Verlust eines ihm Nahestehenden auf seine Art umzugehen. Was hat denn ein Toter davon, wenn um ihn geflennt wird? Auf die Qualität der Beziehung zu LEBZEITEN kommt es an. Wohl dem, der in DIESER Hinsicht mit sich im Reinen ist.

    MM
     
  16. Kevin

    Kevin New Member

    Die Frage ob das Trauern ausreichend ist, habe ich mir auch schon oft gestellt. Ich denke, dass diese Frage ein ganze Menge Menschen stellen. Bei mir kam die Frage auf, nachdem meine Großmutter gestorben war. Bei meinem Großvater war ich z.T. erheblich mehr berührt, als bei Ihr. Ich hatte mit Beiden ähnlich viel Zeit verbracht, aber bei meinem Großvater trauerte ich mehr. Er hatte viel eigenheiten, die ich sehr mochte und die einfach niedlich waren. Daran errinnert man sich natürlich. Meine Oma war auch nett und hatte symphatische Eigenheiten, aber eben nicht so stark wie bei meinem Großvater. Hört sich vielleicht kindisch an, aber mein Opa war einfach symphatisch. Wenn ich mich an Situationen erinerre, dann spüre ich Heute noch ein warmes Gefühl.
    Manchmal wird einem auch erst nach dem Tod klar, wie die Beziehung zu einem Menschen wirklich aussieht. Sie muss nicht schlecht sein, aber vielleicht hat man auch nie Streit gehabt oder dergleichen und trotzdem, war die Beziehung nicht so innig. Manchmal kenne ich Menschen erst für einen kleinen Moment, aber manchmal errinere ich mich dann, wie es wohl wäre, wenn diese Person sterben würde. Ist die Frage ob eine Beziehung zu einem Menschen Quantitativ oder Qualitativ etwas besonderes war. Ich denke das hat nicht besonders viel damit zutun, wieviel ich mit einen Menschen zutun hatte.

    Z.b. Ein Arbeitskollege hat seinen Vater , der nur 58 Jahre alt war, verloren. Er ist 26 und hat keine Anzeichen von Trauer gezeigt. Hat er sie nur versteckt? Obwohl Dieser angeblich viel mit seinem Vater zutun gehabt hatte, war keine unnatürliche Beeinträchtigung seines Wesens zu erkennen. Und ich denke, aufgrund seiner Art, das sein verhältnis tatsächlich nicht besonders gut war. Nicht dass er sich mit einem Vater gestritten hätte usw. Keineswegs, aber es war halt nur Quantitativ "gut" und nicht Qualitativ. Und ist das Verhältnis dann überhaupt gut? Eigentlich nicht. Deswegen war das Verhältnis also nicht gut.
     

Diese Seite empfehlen