1. Liebe Forumsgemeinde,

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Frage zu Vorstellungsgespräch

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von resedit, 16. September 2004.

  1. akiem

    akiem New Member

    vielleicht lag bayern und württemberg deshalb in der pisastudie weit vor den restlichen bundesländern. reichte aber trotzdem nicht vor den usa zu liegen.

    bei den hochschulabsolventen liegen wir dramatisch weit unter der oecd vorgabe und streiten uns gerade mit den tschechen im unteren mittelfeld.
    mit den usa im prozentualen bildungsetat oder um die zahl der hochschulabsolventen zu streiten, wäre utopisch so weit liegen die vor uns.
     
  2. TOCAMAC

    TOCAMAC Alles wird gut.

    Angesichts des Bildungsstandes der meisten mir bekannten US-Amerikaner kommen mir manchmal Zweifel, ob da nicht an den Resultaten herumgetrickst wurde...
     
  3. Olley

    Olley Gast

    bei uns arbeitet jeder erst mal 5 tage probe. entscheidend sind dann interesse, leistungsfähigkeit und teamgeist. die meisten kommen frisch vom studium, wissen noch nicht mal was arbeiten bedeutet wollen aber gleich einen auf stararchitekten machen.
     
  4. bsek

    bsek New Member

    klar darf man niemand aufgeben - "nächstes jahr ist der nicht mehr in meiner klasse, soll er dann doch sehen was aus ihm wird..." gute lehrer sind wahrscheinlich heute gerfragter denn je. dass sich unter ihnen eine gewisse resignation ausbreitet, ist aber zum teil verständlich. denn egal wie gut oder schlecht unser bildungssystem ist, die vorraussetzungen für eine gewisse lernbereitschaft sollte jeder schüler mitbringen. lehrer sollten diese fördern - es ist aber um so schwerer, wenn die klienten von zu hause aus nicht mal gescheit sprechen können. wenn im elternhaus auf den gebrauch von sprache und auf die verwendung von möglichst ganzen setzen ("hol ma n bier, zackig", "bring ma n müll runter") weitestgehend verzichtet wird; kinder ihre eltern mit "alte" und "alter" ansprechen; die erziehung mit ne x-box zu weihnachten für die nächsten zwei jahre abgehakt wird - ja dann hat es auch der beste lehrer schwer.

    ich bin kein lehrer und brauch mich daher nicht primär damit herumschlagen. als vater versuche ich dagegen meiner tochter eine gute erziehung und interesse mit auf dem weg zu geben. Das Anregen der Phantasie, gemeinsame unternehmungen, basteln, erzählen, erzählen lassen, gemeinsam musik machen halte ich für den besseren weg, als sie stundenlang mit rtl2 ruhig zu stellen.

    so um den bogen zu kriegen: in meiner firma jedenfalls stelle ich tausendmal lieber ne frau an, die offen davon spricht in naher zukunft eine familie gründen zu wollen, als ne wasserstoffblonde dumpfbacke, die mit dem tiefergelegten polo von ihrem freund vorfährt.
     
  5. akiem

    akiem New Member

    nur eine schlechte nachricht ist eine gute nachricht.

    wie würde sich denn "gebildeter amerikaner" anhören.
    :)
     
  6. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Du vergisst bei dem Punkt, das ein Lehrer der besagtes Umfeld des Kindes feststellt, sich bereits gekümmert hat, sich interessiert hat und Gründen für Auffälligkeiten nachgegangen ist. Was soll er denn als nächstes machen, Das Jugendamt einschalten?, das Kind adoptieren? Die Eltern zu persönlich durchgeführten Erziehungs-Weiterbildungsseminaren ins heimische Wohnzimmer einladen?
    Wie kann man glauben das ein Mensch der seine Ihm anvertrauten Schützlinge (bei den derzeitigen Klassenstärken sind das bis zu 200) so ca. 3x 45 Minuten (Das sind bei 30 Schülern pro Klasse im Schnitt 4,5 Minuten für den Einzelnen) in der Woche sieht, irgendwie in deren persönliches Leben und deren Entwicklung eingreifen kann?? (Nebenbei ist noch ein klein wenig Wissensvermittlung zu betreiben)
    Die unterschwellige Forderung, das Schulsysteme die Fehler und Versäumnisse von Eltern wettmachen sollen ist schlichtweg schwachsinnig da undurchführbar! Im Besten Fall können sie dokumentiert werden...

    Alle reden von Schulreformen, das ist m.E. einfach nur vollkommen sinnentleertes populistisches Gelaber. Die Qualität des Unterrichts (auf allen drei Zweigen) steht und fällt maßgeblich mit der Klassenstärke. Reduziert diese und es werden sich alle stets angeführten Mängel an deutschen Schulen bessern (Förderung Schwacher, Forderung Begabter, intensivere Auseinandersetzung mit dem Lernstoff, Soziale Gesichtspunkte, erzieherisches Wirken, etc.).

    Die meisten der vorhandenen Probleme in unserem Schulsystemen lassen sich durch geringe Massnahmen innerhalb der bestehenden Institutionen beheben. Das Argument alles Neu, Schöner und besser zu reformieren halte ich in Hinblick auf die ebenfalls stets angeführte Finanzknappheit der Schulen für schlichtweg idiotisch, dumm und kurzsichtig. Reformen gerne, aber erst dann wenn das Geld da ist diese RICHTIG umzusetzen. (Erst sollte man mal dafür sorgen das Schüler im Unterricht sich konzentrieren können und nicht dauernd von der Decke fallenden Putzbröseln oder gar Lampen auszuweichen, kein Witz die baulichen Zustände in unseren Schuken sind z. Tl. sowas von UNTER ALLER SAU, das man es kaum glauben kann)

    Vielleicht lernen die Kiddies dann auch wieder Rechtschreiben (zumindest besser als ich...)
     
  7. SC50

    SC50 New Member

    Im Prinzip hast du völlig recht. Ich bin allerdings kein Berufsschullehrer (Gott sei Dank ;) ), sondern ich hab die Ausbildung nur im Betrieb betreut.
    Und dem Jungen nicht durch die Prüfungen zu helfen wäre zumindest für ihn fatal gewesen, da es schon sein zweiter Versuch war, und mehr als zwei gibt es nicht.
    Das Sitzenbleiben in der Schule ist ein anderes Thema, obwohl es in unseren neuen PISA Leitbild Staaten wie Finnland sowas nicht gibt.
     
  8. Macziege

    Macziege New Member

    Da bin ich nicht ganz einverstanden, man sollte die Frage schon beantworten, aber richtig. Mir hat mal eine Kandidatin folgende Antwort auf meine ähnlich gestellte Frage gegeben:"Das herauszufinden ist doch Ihre Aufgabe!"

    Sie hat den Job bekomme, ich habe aber die Frage nie wieder in einer solche Form gestellt.

    Klaus
     
  9. Kate

    Kate New Member

    Eben, sie hat die Frage ja auch nicht beantwortet. Wie gesagt, man darf eine solche Fangfrage gar nicht direkt beantworten, schon der Versuch ist schädlich.

    Die Frage offenbart auf der Seite dessen, der sie stellt einen mehrfachen, auffallenden Mangel. Diese Frage gehört zu den Klassikern der antiken Rhetorik, bestimmt um beim Publikum oder den Richtern einen bestimmten Eindruck zu erzeugen. Keinesfalls dient die Frage der Informationsbeschaffung. Da dies durch die unlogischen Implikationen nicht möglich ist.

    Wenn sowas gefragt wird kann man sich als Fragesteller klassisch herausreden, dass man sehen wolle wie jemand auf "sowas" reagiert. Das ist Blödsinn wie jeder weiss und sich heraushangeln durch so ein durchsichtiges Manöver ist peinlich.

    Wie gesagt, die Frage offenbart gravierende Mängel auf der Fragestellerseite, sowohl bei der Fähigkeit der Analyse, als auch der Logik.

    Ausserdem ist es ein Zeichen für ein schwaches Selbstwertgefühl. Der weitere Mangel betrifft die geringe Eignung der Frage Informationen über den Befragten zu erlangen. Ein weiterer Mangel betrifft die Schwächen in der Fähigkeit zur souveränen Gesprächsführung. Ganz zu schweigen von der mangelhaften Moral beim Führen eines solchen Gespräches mit stark asymmetrisch verteilter Macht- und Informationsbalance.

    Aus der Perspektive des Unternehmens ist ein Bewerbungsgespräch auch eine PR-Massnahme und bietet dem Unternehmen die Chance sich selbst um einen Bewerber zu bewerben. Auch gute Leute kann man durch eine dumme Frage eventuell verwirren, verunsichern etc. aber es ist wenig wahrscheinlich, dass man sie für das Unternehmen einnimmt.

    Ein Mensch, der sowas bei uns fragen würde hätte ein zweite Chance, gut, aber keine dritte. Die Menge an Deppen, die ein Unternehmen mit durchschleppen kann ist limitiert. In jedem Fall ist das ineffizient. Wenn ein Personalmensch schlecht ist multiplizieren sich die Probleme und Kosten. Der Schaden für das Unternehemen ist in der Regel lange vorhanden und schwer zu kalkulieren. Personalleute müssten deshalb extrem gut sein, leider sind sie auffallend oft mediokre Gestalten.
    Besonders häufig finden sich grobe Mängel an Umgangsformen und eine erschreckende Low-Level Höflichkeit. Es fängt an mit dem Zuspätkommen und setzt sich über die Gesprächsführung fort.

    Es gibt da gleich drei Unternehmen, die mir einfallen, die derartiges Gesocks als Personalchef einsetzen. Ich denke die Geschäftsführung muss dann einfach inkompetent sein. So ein Laden bekommt dann was er verdient. Mieses Personal. Man merkt es als Kunde.
     
  10. Macziege

    Macziege New Member

    Dem ist höchsten hinzuzufügen, dass sich auch hier solche schlechten Managementmanieren beängstigent breit machen. Ich frage mich, wo die das beigebracht kriegen.
     
  11. Zwiebelfisch

    Zwiebelfisch New Member

    Mit Interesse habe ich dieses Thema hier verfolgt, und entschuldigt, wenn ich mich da mal kurz einklinke.
    Zu dem mangelnden Bildungsstand á la PISA:
    Ich denke, es ist nicht ganz fair, der Schule bzw. den Lehrern hier die alleinige Schuld zu geben.
    In erster Linie sind die ELTERN für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich.
    Aber die müssen ja beide Karriere machen. Kein Wunder, wenn die Kids verblöden!
    Es ist nur zu bequem, Kinder in die Welt zu setzen und dann darauf zu hoffen, der Staat wird sich schon um sie kümmern.
    Kinder, die sich größtenteils selbst überlassen sind, haben keine Chance, "Leben" zu lernen. Man muss Kinder "an die Hand" nehmen und ihnen die Welt erklären.

    Zu dem weiblichen Azubi mit dem prügelnden Freund:














    ;( – dazu fällt mir nun wirklich nichts mehr ein.

    zwiebelfisch
     
  12. Macziege

    Macziege New Member

    @Zwiebelfisch

    Ich denke, da hast du ganz wichtige Faktoren ausser acht gelassen. 1. Der Staat hat immer darauf hingearbeitet, dass auch berufstätige Frauen zu Steuerzahler wurden.

    2. die Lehrer einiger Generationen sind, was auch die Politik zu verantworten hat, einfach nicht darauf ausgebildet worden, was zu einem guten Erzieher gehört. Wobei es trotzdem auch viele gute gab und gibt.

    Und 3. sind in der Erziehung, ob daheim oder in der Schule, gewisse Grundwerte total vernachlässigt worden. Auch hier hat die Politik versagt, da den jetzigen Eltern und Erziehern diese Werte nicht mehr vermittelt wurden. Die schlimmen 60er lassen grüßen.

    Wenn sich Lehrer oder Lehrerinnen von Schülern in den Arsch treten lassen, was ich selbst gesehen habe, dann darf man sich nicht wundern, dass die Kinder auch sonst nur dass tun worauf sie Bock haben. Es gibt aber, Gott sei Dank, Kinder die noch erzogen wurden und werden.
     
  13. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Genau. Ich kann heute den ganzen Tag nur mit der linken Hand arbeiten, so sehr tut mir die Rechte noch weh von der Kopfnuss, die ich unserem Kleinen heute Früh verabreicht habe. Der hat heute zum letztenmal 'Ja' statt 'Jawohl!' zu mir gesagt... :D

    ciao, maximilian

    PS: Tut mir leid, wenn es um Fragen der richtigen Erziehung geht, fällt mir immer nur solcher Blödsinn ein.
     
  14. Macziege

    Macziege New Member

    Nur Dummköpfe erziehen ihre Kinder mit Gewalt, da scheinst du ja wohl dazu zu gehören.

    Es kann doch wohl nicht dein Ernst sein, dass du noch nie etwas von humaner Erziehung gehödt hast. Und wenn doch, dann unterlasse doch bitte diese Unterstellungen.
     
  15. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    1. Danke.

    2. Doch, das ist mein Ernst.

    3. Welche Unterstellungen?

    ciao, maximilian


    PS: Kann leider eine Weile nicht mitdiskutieren, denn ich muss jetzt heimfahren und weitererziehen.
     
  16. mac_the_mighty

    mac_the_mighty New Member

    Das Kritisieren am falschen Einsatz unserer Sprache führt jedenfalls nicht zu einem miesen Pisa-Ergebnis... :D

    Mal im Ernst, ich denke, daß viele Lehrer inzwischen überfordert sind, da sie immer mehr Funktionen überlassen bekommen, die in den Bereich der elterlichen Erziehung gehören sollten. Lehrer sein ist auch nur ein Beruf, nicht mehr und nicht weniger. Ich kenne eine Menge Lehrer, die wirklich viel mit ihren Schülern machen, andere sind dauerkrank oder ziehen jedes Jahr die gleichen Themen aus dem Ärmel. Das persönliche, direkte und familiäre Umfeld ist meiner Meinung nach für ein Kind das Wichtigste. Und da hapert es immer öfter.
     
  17. SC50

    SC50 New Member

    Und wenn er dann doch nicht genommen wird, kann er ja noch diesen Weg gehen :D

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/51206
     
  18. deumel

    deumel New Member

    Zum Lehrergehalt sei noch anzumerken, dass Lehrer zwar sehr gut verdienen, aber man einige Dinge nicht vergessen sollte.

    1. Ausbildungszeit extrem lang, mit Studium und Referndariat dauert es derzeit in Deutschland mindestens 6 Jahre, in der Regel sind es 7,5 Jahre bis zur ersten Stelle. Oft sogar länger, da es häufig an Rferndariatsplätzen mangelt und Wartezeiten von 1- 2 Jahren in NRW in vielen Fächern die Regel sind.

    2. Die finanzielle Ausstattung der Schulen so schlecht ist, dass die meisten Lehrer ihre Arbeits- und Unterrichtsmaterialien selber anschaffen müssen. 2003 hat meine Frau, Lehrerin mit eigener Klasse an einer Hauptschule, 2600,- € nur für U-Materialien ausgegeben. Im gleichen Jahr hatte die Schule mit 900 Schülern einen Etat von 2000,- € für Bücher, Kreide etc. für das ganze Jahr!!!

    3. Alle über den Unterricht hinausgehenden Dinge wie Ausflüge, Museumsbesuche, Klassenfahrten etc. von den Lehrern inzwischen großteils zu 100% selbst bezahlt werden müssen.
     

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