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Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 28. Februar 2010.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

    Sicko

    http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=fMOfRpBz+UCi69IRDinYZg==

    "Krank werden kann in Amerika schnell zum Alptraum werden - auch für Krankenversicherte. In seinem Dokumentarfilm zeigt Michael Moore auf, wie profitorientierte Versicherungen Medikamente und lebensrettende Operationen systematisch verweigern. Horrende Arztrechnungen stürzen selbst tüchtige, ökonomisch intakte Familien in die Armut. Der zugespitzte Vergleich mit westlichen Wohlfahrtsstaaten lässt die USA wie ein Land der Dritten Welt erscheinen.
    Die kurzweilige Dokumentation rüttelt aber nicht nur mit bewegenden Schicksalen auf. Der Film des Oscar-Preisträgers überzeugt vor allem durch den Michael-Moore-typischen sarkastischen Witz. Operation billig, Patient tot."



    Früher oder später bekommen wir die gleichen Zustände. :augenring
     
  2. McDil

    McDil Gast

    Ja, das ist halt dann Pech!
    Schade, dass die Rothaarigen in diesem Lande nichts zu sagen haben.:augenring
     
  3. maximilian

    maximilian Active Member

    Michael Moore? Geht gar nicht. Egal, was er zu sagen hat. Oder glaubt, zu sagen zu haben :teufel:
     
  4. vulkanos

    vulkanos New Member

    Das kennen wir zur Genüge: Die wirklich brisanten Sendungen kommen zu einer Zeit, wo die meisten von uns in der Koje schnorcheln. Als ob das Thema von M. Moore nicht alle vielleicht ein wenig interessieren könnte. Aber nein, es muss ja immer um 20:15 Tatort sein.:kotz:
     
  5. batrat

    batrat Wolpertinger

    Humorlosigkeit ist auch eine Krankheit. :p
     
  6. McDil

    McDil Gast

    Mit Humor kann man sich vielleicht selber vor dem Krankwerden schützen, aber wenn man auf die ganzen Sauereien nur immer das Humorpflästerchen drauf klebt, ist der Sache auch nicht gedient.

    Jetzt kannst du fragen "welcher Sache :confused:"
     
  7. vulkanos

    vulkanos New Member

    Magst du den Typen nicht? Meines Erachtens ist er einer der ganz wenigen Filmemacher, die Amerikas unangenehme Themen zur Sprache bringen. Dass auch er sich in Szene zu setzen weiß und zur Eitelkeit neigt, steht auf einem anderen Blatt.
     
  8. maximilian

    maximilian Active Member

    Nein.

    Wenn er sich denn als Filmemacher vermarkten würde, könnte ich noch mit ihm leben. Sozusagen. Er gibt aber vor, Dokumentarfilmer zu sein. Journalist. Und verstösst dabei so ziemlich gegen alles, was einem Journalisten und/oder Dokumentarfilmer heilig sein sollte. Objektivität, Neutralität, Sachlichkeit, Wahrhaftigkeit. All das tritt er mit mit Füssen. Gelohnt scheint es sich für ihn zu haben, sein Vermögen wird inzwischen auf über 150 Millionen Dollar geschätzt. Kein einziger davon von mir :teufel:
     
  9. McDil

    McDil Gast

    In erster Linie ist er wohl ein geschäftstüchtiges Exemplar der Gattung homo americanus.

    In dem Film "Bowling for Columbine" scheint er Einiges getrickst zu haben, um der schöneren Wirkung willen.
     
  10. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Und dennoch hält er die Finger auf Amerikas Wunden.

    Ich sehe ihn nicht als Lichtgestalt, eben der Trickserei wegen aber bei Sicko war nicht viel zu tricksen. Das ist ein Armutszeugnis für die USA.
     
  11. McDil

    McDil Gast

    Wobei ich die Amerikaner in diesem Punkt überhaupt nicht verstehen kann. Was kann man eigentlich gegen eine flächendeckende Krankenversicherung und eine medizinische Grundversorgung, die über ein gelegentliches Almosen in Form ambulanter Behandlungsbusse hinaus geht, ernsthaft einwenden? Konservative Amerikaner tun gerade so, als wäre das ein nationales Unglück. Ich versteh's einfach nicht.
     
  12. McDil

    McDil Gast

    Da unsere Marionettenregierung(en) alles für unausweichlich und alternativlos erklären, was der Finanzbranche satte Gewinne verspricht, ist die Ablösung der gesetzlichen Krankheitskostenvorsorge durch ein privates System vermutlich unausweichlich und alternativlos.

    Der deutsche Depp nimmt alles hin!
     
  13. vulkanos

    vulkanos New Member

    Die ZEIT-Werbung hat es auf den Punkt gebracht. Nachrichten allein haben keinen Wert, sondern man muss sie zu deuten wissen. Sicher, Journalisten, Reporter, Redakteure sollten all die Kriterien einer fundierten Berichterstattung, wie du sie oben erwähnt hast, erfüllen. Aber sie sind auch Meinungsmacher und müssen somit ihren Standpunkt, d.h. u.U. auch ihr Wertesystem offen darlegen, Farbe bekennen. Wenn du Heribert Prantl von der SZ kennst, dann weißt du, was ich meine.

    Was ich nicht verstehe, warum M. Moore's Vermögen hier ins Spiel gebracht wird. Tut dies irgendetwas zur Sache?
     
  14. vulkanos

    vulkanos New Member

    Alles, was mit "big government" zu tun hat, ist den Amerikanern suspekt. Einige Kreise möchten am liebsten einen "Nachtwächterstaat", einen, der sich weitestgehend aus dem Leben der Bürger heraushält. Blanke Theorie - blanker Unsinn - Denken des 19. Jh.

    Andererseits haben die US-Regierungen in den letzten Jahrzehnten ihren Sicherheitsapparat kontinuierlich aufgebläht, besonders durch das Gesetzespaket "Patriot Act" (massive Einschränkungen der Bürgerrechte) wegen 09/11. Das Land hat 17 Geheimdienste (inkl. derer des Militärs), wobei die NSA, National Security Association, mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet wurde. Aber diese Form von "big government" stört die Mehrheit der US-Bürger wohl überhaupt nicht, von einigen linken bzw. liberalen Kreisen mal abgesehen.

    Trotz 5,5 Jahre USA-Aufenthalt verstehe ich die Amis in diesem Punkt überhaupt nicht (mehr).
     
  15. maximilian

    maximilian Active Member

    Darf er ja. Es ist auch OK, dass er von den Interviews mit Leuten auf der Strasse nur diejenigen in seinem Film verwendet, die seinen Standpunkt bekräftigen. Machen (leider) alle so. Nicht OK ist es, dass die Interviewpartner "von der Strasse" bezahlte Statisten sind, die einen von ihm verfassten Text vortragen.

    Die Höhe seines Vermögens legt nahe, dass seine Beweggründe weniger in der objetiven Berichterstattung, denn im Bereich des persönlichen Vorteils zu suchen sind.
     
  16. McDil

    McDil Gast

    Wer etwas bewegen will wird ohne "Meinungsmache" i.e. "vorsortierte Berichterstattung" nicht auskommen, denn er will ja den Focus auf bestimmte Missstände lenken, deren Beseitigung sein Anliegen ist. Fragwürdig wird diese Art von Journalismus natürlich dann, wenn vorfabrizierte Statements als Meinung des "Mannes auf der Straße" dargeboten werden.
    Allerdings heiligt hier u.U. der gute Zweck die Mittel, denn der "Mann auf der Straße" gebietet doch meistens nicht über genügend Aussagevermögen zur Darlegung dessen, was ihn drückt.
    Viel schlimmer finde ich die Meinungsmache von Guidos Gnaden zu Hartz IV, die zu Sendungen in bester Sendezeit führt, in denen immer wieder dieselben Vorzeige-Parasiten (Arno Dübel & Co.) in die Talk-Arena getrieben werden, wo dann die immer gleichen Kämpfer für die neoliberale Sache auf sie los gelassen werden.
    Falscher lässt sich die soziale Schieflage überhaupt nicht darstellen. Das ist ganz einfach Desinformation und Volksverhetzung – übelste Manipulation.
    Da ist mir die Meinungsmache von Michael Moore tausendmal lieber, denn er vertritt wenigstens eine Richtung, in der die Gesellschaft besser werden könnte.

    Dass er davon nicht schlecht lebt möchte ich ihm nicht verübeln. Es leben Andere noch viel besser von den Früchten ihrer kriminellen Energie und werden dafür auch noch hoch angesehen. Weshalb missgönnt man immer denen ihren Lebensunterhalt, die ihn durch eigentlich begrüßenswerte Aktivitäten bestreiten?

    Übrigens hat Michael Moore z.B. ausdrücklich die unentgeltliche Verbreitung seiner Filme gebilligt.

    http://www.chip.de/news/Moore-Neuer-Film-quot-Sicko-quot-in-Tauschboersen_27462693.html
     
  17. maximilian

    maximilian Active Member

    Eine Richtung, von der Du glaubst, die Gesellschaft könnte besser werden. Andere haben da an ganz andere Richtungen geglaubt (und glauben noch). Ich würde gerne sehen, wie Du Herrn Moores "dokumentarische Berichterstattung" verteidigen würdest, wenn er sich vor den Karren von irgendwelchen Fundamentalisten gleich welcher Couleur spannen lassen würde.

    Für mich gibt es nur zwei Arten von Dokumentarfilmern/Journalisten. Und die unaufrichtigen/tendeziösen/unwahrhaften gehören allesamt in die Tonne getreten, egal, wofür sie sich einsetzen. Sollen sie halt Politiker werden, da gehört sowas hin.
     
  18. McDil

    McDil Gast

    Etwas Anderes als ich für richtig halte kann ich ja wohl nicht vertreten. Ich bin schließlich kein Politiker wie unser Hassprediger im Außenamt.
     

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