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Eine Sexgöttin für München - Kunst am Bau

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 1. Februar 2011.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

    http://www.sueddeutsche.de/muenchen...west-eine-sex-goettin-fuer-muenchen-1.1052787
    [​IMG]
    "1,54 Millionen Euro hat die Monumentalplastik gekostet, und viele werden sie schon wegen dieser hohen Summe nicht besonders sexy finden. Und überhaupt fühlen sich einige Kunstbetrachter weniger an die üppigen Kurven der berühmten Hollywood-Diva Mary Jane West, "Mae West" genannt, erinnert, sondern an sehr viel profanere Dinge: "Strickliesl" oder "Eierbecher" hat der Volksmund das Werk salopp getauft."

    Ist die Dame das Geld wert ? :confused:
    Oder auch all die anderen Kunstwerke in anderen Städten ?

    Hier ein Bild der Dame
    [​IMG]

    Erkennt jemand Ähnlichkeiten ?
     
  2. maximilian

    maximilian Active Member

    Nicht wirklich, mich erinnert es eher an einen Kühlturm. Aber es gefällt mir. Mal was anderes als ein Reiterstandbild, Triumphbogen oder Obelisk oder was sonst an solchen Plätzen gerne aufgestellt wird.
     
  3. batrat

    batrat Wolpertinger

    Ich frage mich. warum man nicht z.B. Marlene Dietrich ein Kunstwerk widmet.
     
  4. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Kunst im öffentlichen Raum ist ein wahrlich schwieriges Thema, in provinzielleren Vorstadtgefilden gerade zu zum Haareraufen.
    Hier wird wirklich sehr wenig Kunst "gebaut" wenn sich aber mal die Gemeinderäte zusammensetzen um, meißt nach jahrelangem Streit ein Kunstwerk zu gebären dann ist das Ergebnis in den allermeißten Fällen fürchterlich. Ist aber auch kein Wunder, schließlich handelt es sich bei der großen Mehrheit der Entscheider um Menschen die das Kunstverständnis und -interesse einer Stubenfliege aufweisen (Nicht wertend gemeint, ist aber leider so).
    Am Ende kommt dabei ein kostengünstiges, nichtssagendes Etwas heraus das aufgrund seiner Belanglosigkeit niemanden schaden kann und einzig allein dem Tüv gefällt.

    Grundsätzlich ist aber auch die zeitgenössische Kunst in meinen Augen oft genug nicht für den öffentlichen Raum geeignet. Ich glaube nämlich das hier ein gewisses Maß an Ästhetik und allgemein empfundener "Schönheit" von Vorteil ist. Leider sind das aber keine Kriterien des Kunstschaffens mehr. Kunst versteht sich ja lange nicht mehr als "Schmuck", genau der wird aber von den Auftraggebern und Rezipienten gewünscht. Das lässt sich oft genug nur schwer unter einen Hut bringen...


    PS: Die Mae West werd ich mir mal ansehen wenn sie fertig ist, ich kann mir vorstellen das das Ding in diese Ecke Münchens ganz hervorragend hineinpasst!
     
  5. maximilian

    maximilian Active Member

    Die braucht kein Kunstwerk, denn sie hat in Berlin einen riesigen Platz bekommen.
     
  6. McDil

    McDil Gast

    Vielleicht liegt das Problem ja auch darin, dass Kunst im öffentlichen Raum den politischen "Eliten" vielfach wurscht ist, und daher die Entscheidungen über relativ große Summen irgendwelchen Chargen aus dem Referentenpool überlassen bleiben, die in der Regel von Kunst wenig verstehen, so dass für die letztendliche Vergabe andere als künstlerische Kriterien dominieren.
     
  7. batrat

    batrat Wolpertinger

    Du bringst das Wort "Eliten" wirklich überall unter. :eek:)
     
  8. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Du nutzt aber auch jede Gelegenheit den "Eliten" irgendwas in die Schuhe zu schieben?
    Zumindest ist meine Wahrnehmung so das die politischen Entscheider (Egal auf welcher Ebene) hier durchaus auf einer Linie mit dem Volke sind, was Interesse und Geschmack betrifft, nur dann und wann kann sich da jemand hervortun und vom Desinteresse seiner Kollegen profitieren.
    Ich fürchte wenn man Kunst im öffentlichen Raum basisdemokratisch entscheiden würde dann wären Straßen und Plätze mit David und Venus Statuen aus dem Baumarkt bepflastert – die kosten kaum was und sehen doch wirklich "Schön" aus?
     
  9. batrat

    batrat Wolpertinger

    Ehrlich gesagt, glaube ich das jetzt nicht.

    Ich kenne so manches "Kunstwerk" an öffentlichen Plätzen, wo die Vorbeigehenden nur den kopf schütteln. :crazy:

    Meist ist ein durchgeknallter Kulturbeauftragter der Schuldige.
     
  10. McDil

    McDil Gast

    Na ja! Ich bin freilich kein Experte für zeitgenössische Kunst. Aber wenn ich mir so die " Neie Konscht" in den Stuttgarter Anlagen und auf den Plätzen, vor allem in den Randgemeinden, vor mein geistiges Auge halte, dann finde ich häufig irgendwelche komische angerostete Eisenkostruktionen, freudlos und trist. . . . .

    Ich muss mal ein bisschen fotografieren (wenn's nimmer so arschkalt ist).

    Zugegebenermaßen ist mein Eindruck von solchen Negativbeispielen oft bleibender als der von positiven Überraschungen.
     
  11. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Ich fürchte ich hab mir gerade widersprochen....
    Der Unterschied zwischen den Entscheidern und dem Volk ist, grob vorurteilsbelastet und vereinfacht dargestellt, das die Entscheider gerne den David aus dem Baumarkt hätten, aber doch spüren das man sowas nicht machen kann weil man sich als "Banause" outen würde. Also wird eine willfähriger Künstler-Zeitgenosse gesucht der irgendwas abstraktes macht und brav den Vorgaben auf die die Entscheider sich verstehen (Kosten für Errichtung und Unterhalt, Konfliktpotential mit den David-Liebhabern aus der Bevölkerung) folgt. Das Ergebnis ist oft irgendein peinlicher Schmarrn bei dem der Baumarkt David vielleicht sogar das kleinere Übel (weil billiger) gewesen wäre...

    Das andere Extrem wäre wen sich ein Kunstenthusiast im Entscheidergremium mit seinen Vorstellungen durchsetzen kann – da kann dann auch schon mal was "besonderes" das Licht der Welt erblicken. In dem Fall schlägt aber nach meinen Dafürhalten dann die Unvereinbarkeit von zeitgenösssicher Kunst und dem öffentlichen Verständnis von Raumschmuck oder Ästhetik zu. Das resultiert dann in dem von dir angeführtem Kopfschütteln der Passanten.


    Bevor jetzt jemand in den falschen Hals bekommt: Freilich kann und will ich nicht beurteilen was oder wie "Kunst" heute ist, öffentlich oder privat, die obigen Auslassungen beruhen eher auch Beobachtungen meiner unmittelbaren Nachbargemeinden, da ist das Thema "Kunst im Öff. Raum" doch eher traurig.
     
  12. maximilian

    maximilian Active Member

    Ich kann mich noch gut an die große Aufregung erinnern, als damals Calders „Wetterhahn“ auf dem Schloßplatz in Stuttgart aufgestellt wurde. Für einen unerhörten Millionenbetrag! Ich fand ihn vom ersten Moment an schön. Und heute, dreissig Jahre später? Was ist auf der Titelseite jedes Werbeprospektes von Stuttgart wohl abgebildet? Irgendein brozener Kurfürst hoch zu Roß oder ein gammeliger Springbrunnen voller Taubenkacke? Eben! Manchmal braucht „das Volk“ einfach ein gewisse Zeit, um zu verstehen, was gut für es ist :)

    Das stimmt allerdings. Diese unsäglichen Dinger „hast Du eines gesehen, hast Du alle gesehen“, die vor Berufsschulen und Arbeitsämtern stehen, braucht die Welt wirklich nicht mehr.
     
  13. RubinRot

    RubinRot New Member

    oh ja, es gibt so wirklich sehr abstrakte kunstwerke an öffentlichen plätzen, genauso wie gruselige.. am berliner bahnhof steht beispielsweise so ein riesiges pferd mit funkelnden grünen augen, die einem schon mal verfolgen können...
     
  14. maximilian

    maximilian Active Member

    Du meinst es hier ... ja, das ist tatsächlich ein krasser „faux-pas“, über den damals die Kunstszene entrüstet war, „faschistoid“ war eine häufig gehörte Vokabel. (Als Landei in der großen Stadt hab ichs natürlich trotzdem fotografiert...)
    Dieser Gelbe auf dem Foto mit den kurzen Hosen und weissen Socken ist aber noch schlimmer!

    [​IMG]
     
  15. RubinRot

    RubinRot New Member

    ja genau das meine ich:biggrin: das gelbe männchen is doch lustig.. er steht zum touri sein und kurze hosen mit weißen socken is wohl so ein generationen-ding:confused:
     
  16. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Also wenn das auf dem ersten Bild nicht Mae West ist ...

    Als Zeitgenosse von ihr habe ich sie sofort wiedererkannt.

    :augenring
     
  17. batrat

    batrat Wolpertinger

    Ich kenne ziemlich viele Gemeinden im Speckgürtel von München und kann dir da nur voll zustimmen. :nicken:

    Besonders schlimm ist es immer, wenn die Folgekosten nicht bedacht werden.

    In einem Fall wurde ein Kunstwerk in Form eines Brunnen aufgestellt. Leider führen Kalk und Vogelschiss dazu, dass das ganze regelmässig gereinigt werden müsste. In einer Notmassnahme hat man jetzt beschlossen, dass Wasser nicht mehr aufzudrehen. :crazy:

    In einem anderen Fall ergab sich dies hier: http://www.sueddeutsche.de/muenchen...e-germering-kunst-als-sanierungsfall-1.993215 :crazy::meckert::eek:)
     

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