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Die Empörung über die Empörung

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von MacELCH, 26. März 2002.

  1. MacELCH

    MacELCH New Member

    Was haltet ihr von unserer Realpolitischen Satire in Deutschland ?

    Gruß

    MacELCH
     
  2. quick

    quick New Member

  3. Daß die CDU es verbockt hat - in der Sache haben sie recht (das land hat nicht einheitlich abgestimmt, also hätte die Stimme nicht gewertet werden dürfen), aber das Theaterstück hätten sie sich schenken sollen.
     
  4. grufti

    grufti New Member

  5. andre

    andre New Member

  6. MacELCH

    MacELCH New Member

    Ein bißchen mehr Reaktion hatte ich eigentlich schon erwartet.

    Ich finde beide Seiten recht interessant:

    Es war abzusehen, daß die Stimme Stolpes gewertet werden würde. Es war von beiden Parteien ein durchsichtiges Spiel, aber scheinbar halten uns beide Parteien oder zumindest den Großteil der Bevölkerung für so dämlich, daß wir (die Wähler) es nicht vorher schon gespannt hätten.

    Das ganze ist ziemlich lächerlich, einerseits scheint der Haftungskoeffizient am Regierungssessel so groß (in der Mathematik spricht man auch von attraktiv - interessantes Wortspiel oder?) zu sein, daß Bundesschröder unbedingt seine Vasallen und Gefolgsleute auf eine Linie getrimmt hat - das gleiche gilt natürlich auch für die Opposition.

    Klar ist auch - zumindest für meine bescheidene Auffassung von Recht, daß der Koallitionsvertrag bewußt gebrochen wurde und jetzt die SPD so tut als wäre nichts gewesen.

    Da keine Stimmenthaltung erfolgte wie es zumindest laut Koallitionsvertrag vorgesehen ist liegt doch streng genommen dieser erste schwarze Peter bei der SPD.

    Das konnte die CDU/CSU natürlich nicht auf sich sitzen lassen, mit schwarzen Petern haben sie ja auch einige Erfahrung und wollten eben auch einen aus den Ärmel zücken.

    Der Einspruch ist meiner Meinung nach korrekt, da Recht zumindest ein wenig gedreht wurde um es passend zu machen. (Wenn die CDU/CSU als Regierung hätte entscheiden müssen, hätten die es genauso getan, siehe oben Haftungskoeffizient).

    Nun muß Bruder Johannes den Karren aus dem Dreck ziehen und was wird er tun ? Es würde mich doch sehr verwundern, wenn er das Gesetz nicht unterschreibt - er wird gemäß seines Parteibuches handeln.

    Die Richter haben sich doch schon letztes Wochenende ins Fäustchen gelacht, weil dies ebenso abzusehen war/ist. Und was meinte unser Roman (gut er ist auch in der Partei mit dem C, aber er war auch Richter) aus juristischer Sicht muß dem Antrag der Opposition recht gegeben werden.

    Wie läuft das Pokerspiel ab und für wie blöd halten uns die daran beteiligten Politiker eigentlich ?

    Vorschau Herbst nach der Wahl:

    Bundesstoiber erläßt das fast identische Gesetz.

    Und was haben wir davon ? Eine gute Scheibenwische Vorlage würde ich mal sagen und ein erhöhtes Desinteresse an Politik.

    Weiter so ! Gut das wir im Nebel an den Eisberg gefahren sind, da kann man wenigstens keinem einen Vorwurf machen er hätte ihn nicht kommen sehen.

    Gruß

    MacELCH
     
  7. Wir haben dafür den Beweis, daß die SPD bereit ist, Verträge zu brechen und Gesetze zu beugen - oder doch zumindest eigenwillig zu interpretieren.

    Wir haben den Beweis, daß Stoiber bereit ist, ein absolutes Schmierentheater abzuziehen, nur des billigen Effeckts wegen.

    Beides wußte man zwar schon vorher, aber es in dieser Deutlichkeit und so billig dargestellt vorgeführt zu bekommen, war dann doch schon interessant.

    Ich bin nach wie vor der Meinung, daß das Gesetz ungültig ist, eben weil Brandenburg nicht einstimmig abgestimmt hat (obwohl die Jungs sich schon mal gedanken dazu machen sollten) - da kann die SPD noch so lange drüber lamentieren, neben dem Vertragsbruch ist es auch ein Gesetzesbruch. Dummerweise hat die CDU das ganz durch ihr Schmierentheater verschlimmbessert - so wird jetzt mehr über die show, aber kaum noch über die Sachlage berichtet ... das finde ich schade, weil es schließlich nicht das erste mal ist, das die SPD eigenwillige Vorstellungen von Parlamentarismus in dieser Legislaturperiode zeigt (wir erinnern uns noch an die Erpressung Schröders beim Bundeswehreinsatz?)

    Und über die wenigen Reaktionen solltest Du Dich nicht wundern, das geht über das normale Maß des polemischen Aufregends hinaus, dazu scheint es eines gewissen Alters (und unverständlicherweise eines minimalen Maßes an Mut, seine Meinung zu äussern) zu bedürfen :)
     
  8. hakru

    hakru New Member

    Bin zwar kein Jurist, aber für mich ist der Ministerpräsident Chef. Sein Wort gilt - jedenfalls im Bundesrat. Ein Koalitionsvertrag wurde gebrochen, richtig. Aber das ist nicht das erste Mal, hat Erwin Teufel auch schon Mitte der Neunziger bei der Ozongesetzgebung gemacht ... ist auch ganz ruhig, der Gute...
    Karlsruhe wird m.E. so entscheiden, dass im Zweifel die Stimme des Ministerpräsidenten gilt.

    hakru
     
  9. Sunny

    Sunny New Member

    Ist auch meine Meinung. Wenn sich die Minister eines Bundeslandes nicht einig sind, ist das deren interne Sache und nicht die Angelegenheit des Bundesrates. Hier vertritt der Ministerpräsident. Zumal abzusehen war, daß die Angelegenheit massiv von aussen gesteuert war. Ansonsten geht es in unserer Politik schon lange nicht mehr um "das Beste für das Volk", sondern ausschließlich um Macht und Geld. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es mit den schwarzen eher noch schlimmer wird. Mich gruselts, wenn ich mir einen Roland Koch als Minister oder gar als Bundeskanzler vorstelle. Die Liste wäre endlos fortzusetzen (Friedrich Merz - oh Schreck)!
    Sunny
     
  10. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Was mich ankotzt,ist das so ein wichtiges Gesetz zur Parteienkabale mißbraucht wird.
    Mit den verabschiedeten Gesetzen müssen Wir Bürger leben,deshalb bin ich der Meinung diese Gesetze müssen auch mit Ernst erarbeitet und durchdacht eingebracht und beschlossen werden.
    Sie sind kein Spielball für Politikprofilierung.

    Die Jungs sind bestimmt stolz auf ihre Politikfinessen.

    Wählen?
    Nee.
    Wenn da sich nicht gewaltig was ändert,und die Politiker mal wieder das tun zudem wir sie eigentlich gewählt haben;
    Dem Wohl des Landes zu dienen,werden die sich noch ganz schön umgucken in der Zukunft.
     
  11. MacELCH

    MacELCH New Member

    Soll so Politik gemacht werden ?

    Wenn mir Eure Meinung nicht paßt, dann setze ich mich über Gesetze hinweg (hat schon immer funktioniert)

    Fortschritt suggeriert doch eine lokale oder temporäre Veränderung, Demokratien werden allgemeinhin als fortschrittlich erachtet. Nur wenn Positionen dazu mißbraucht werden Dinge so hin zu drehen wie man gerade möchte sind wir nicht sonderlich vom Status der Keulenschwingenden Neandertalers gekommen.

    Und was können wir dagegen tun ? Nichtwählen ? Ist meiner Ansicht nach absolut falsch, den dann bestimmen ja noch weniger Leute über die "Geschicke" des Landes (siehe Amerika 50% Nichtwähler)

    Randgruppenwählen ? Der ruck nach Rechts oder Links ist auch nicht so toll. Wir sollten eine Partei für Katzen- und Hundehalter gründen, denn das Interessiert den Bürger - Kinder hat ja sowieso kaum noch einer, die sind also schonmal nicht die Zielgruppe.

    Mölleman for President, daß wäre es doch, dann hätten wir ein ähnliches Theater nur in Blau Gelb.

    Irgendwie schon eine recht schwierige Frage welchen Hampelmann respektive Hampelfrau man im Herbst seine Stimme geben soll.

    Ich kann mich wenigstens trösten, da ich zumindest die ersten 2-3 Regierungsjahre - hoffentlich unbeschadet vom Ausland betrachten werde.

    Gruß

    MacELCH
     
  12. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Hallo!

    >>Nichtwählen ? Ist meiner Ansicht nach absolut falsch, den dann bestimmen ja noch weniger Leute über die "Geschicke" des Landes

    War bisher auch meine Meinung. Aber wenn es wirklich niemanden mehr gibt, den man regieren lassen möchte, dann bleibt einem ja keine andere Wahl. Es ist sogar soweit gekommen, dass es für mich nicht einmal mehr ein kleineres Übel gibt. Diese ganzen machtbesessenen und korrupten Landespolitiker, dazu noch unsere kriegslüsternen und profilierungssüchtigen Minister &

    Ich werde im Herbst das erste Mal nicht an der Wahl teilnehmen.
    Frustriert und desillusioniert.

    /oli
     
  13. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Es gibt auch eine Bürgersprechstunde.Dort steht einem der Bundestagsabgeordnete zur Verfügung.
    Hingehen. Klartext reden.
    Aug in Aug kann sich so ein "Möchtgernwiedergeähltwerden" nicht rausreden.
     
  14. sternenacht

    sternenacht New Member

    viel besser als nicht waehlen gehen ist nicht waehlen: ungueltig ! denn das heisst, ich bin interessiert an der politischen zukunft, aber nicht mit euch! denn keiner von den aufgeblassenen deppen in berlin und anderswo koennte bei 30% oder mehr ungueltig abgegebenen stimmen von wahlsieg reden. denn wenn nur 60% waehlen gehen haben die parteien dann doch ihren prozentual umgerechneten anteil. das waere bei einer grossen anzahl ungueltiger stimmen nicht mehr zu machen...
    leider denken viele menschen in unserem land, dass ungueltige stimmen eh nicht zaehlen.... schade.
     
  15. macmiguel

    macmiguel New Member

    Als Ansatz nicht schlecht.
    Wenn man auf fette Prozente käme.
    16 Jahre Kohl und dieses Trauerspiel an Machtpolitik danach.
    Es ist zum "......" & nichtwählen.
    Gruss
    m
     
  16. macmiguel

    macmiguel New Member

    Werte G`nossen und G`nossinen

    zum Thema

    äh...

    realpolitische Satire???

    is es das inzwischen nicht immer?

    gabs da noch was anderes.

    seit Willys Rücktritt?
     
  17. Kevin

    Kevin New Member

    Vor allem dieser Wahlkampf auf Kosten des Politikinteresses. Und dann noch die ganzen Korruptions- und Spendenskandäle. Die Affäre in der Kölner SPD ist grantiert kein Einzelfall. Was für ein (erneuter) Vertauensbruch und dazu noch keine Perspektive auf Besserung. Und Kohl hätte unbedingt die Spendernamen nennen müssen. Da geht nichts drüber. Stattdessen lässt man von ihm ab. Schön - und wie erklärt man´s dem Wähler? Wieso habe ich nur den Eindruck ( der immer unverwüstlicher wird ), dass alles nur halb und mehr schlecht als recht angefasst wird. Kaum kommt eine "große" Sache durch, schon mäkeln alle Experten dran rum. Leider sagen dann nur ganz wenige Experten usw., dass die Sache sinnvoll ist. Und wieso reformiert man nicht einmal richtig das Gesundheitswesen? Weil das ne´ ganz üble Sache ist, die auch schwierig werden könnte und warscheinlich auch Wähler verschreckt. Und während die CDU-Spitze sich mit Merz und Co. noch in regelmässigen Abständen lächerlich machte, was wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt gab, kann man das Heute auch vergessen...
     
  18. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    sternenacht:
    Hast Recht, darüber sollte man nachdenken.

    macmiguel:
    Naklar gabs da noch was anderes. 1998 herrschte die schönste Aufbruchsstimmung, sogar bei denjenigen, die nicht Gerhard gewählt haben.

    Ich weiß einfach nicht mehr, wer die Guten sind ;-)

    /oli
     
  19. gratefulmac

    gratefulmac New Member

  20. Hier vertritt der Ministerpräsident.

    Das ist eigentlich falsch - dann könnte man in den Bundesrat auch gleich nur ein Mitglied entsenden - es ist schon sehr bewußt so gewählt wurde, daß ein Bundesland mehrere Vertreter, aber nur eine Stimme hat - und wenn sich die Vertreter nicht einig werden, dann sollte das schlicht als enthaltung gewertet werden.
     

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