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Der Oskar Lafontaine Thread

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 4. Oktober 2008.

  1. Holloid

    Holloid New Member

  2. batrat

    batrat Wolpertinger

    Mir auch: :D

    "Wie sollte die Auseinandersetzung mit den Linken im Wahlkampf aussehen? CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla will vorrechnen, dass die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der Linken Deutschland in den Bankrott führen würden - ist das der richtige Weg?

    Das kann man machen, wobei dann sofort Gegenrechnungen aufgemacht werden."

    "Wie kann man der Linkspartei dann beikommen?

    Auf dem Feld der Außenpolitik. Man muss zeigen, dass die Linke wegen ihrer Einstellung zu Europa, zur Nato und zur Bundeswehr auf Bundesebene nicht koalitionsfähig ist. Die Linken sind ein außenpolitisches Risiko "

    Generell habe ich aber auch eine Abneigung gegen Politiker, die nach ihrer aktiven Zeit zu Klugscheissern werden. :boese:
     
  3. edwin

    edwin New Member

    "... Denn in den wesentlichen Punkten sagt die Linke das, was eigentlich die Sozialdemokraten sagen müssten. Wer heute halbwegs sozial- und wirtschaftspolitische Vernunft hat, kann die Agenda 2010 nicht mehr verteidigen. Arbeitsplätze hat sie keine geschaffen, auch wenn das immer wieder behauptet wird. Die Zahl der versicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten liegt seit 2003 bei 27 Millionen. Gestiegen ist nur die Zahl der geringfügig Beschäftigten - die bessere Arbeitslosenstatistik gibt insoweit ein falsches Bild." :nicken:
     
  4. edwin

    edwin New Member

    Der Satz gefällt Dir?
     
  5. batrat

    batrat Wolpertinger

    Wie so oft :

    :confused:
     
  6. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Naja, jetzt stellst du dich aber dumm!
     
  7. edwin

    edwin New Member

    Du hättest diese Aussage zu nutzen gewusst. ;)
     
  8. batrat

    batrat Wolpertinger

    :shake:

    Erwin frägt, ob mir mein eigener Satz "Generell habe ich aber auch eine Abneigung gegen Politiker, die nach ihrer aktiven Zeit zu Klugscheissern werden." gefällt. :confused:

    Ich verstehe den Sinn dahinter nicht. :shake:
     
  9. edwin

    edwin New Member

    Du hättest dies für Dich wunderbar in einer Steilvorlage nutzen können. :rolleyes:
     
  10. batrat

    batrat Wolpertinger

    Ich befürchte ich stehe im gerade im geistigen Abseits. :confused:

    Und jetzt klär mich bitte auf . :cry:
     
  11. batrat

    batrat Wolpertinger

    Nachdem Edwin meine Steilvorlage, mich blosszustellen nicht nutzt, komme ich wieder zum Thema:

    http://www.sueddeutsche.de/politik/571/314470/text/

    Ein enger Freund von Lafontaine hat sich geäussert:

    "Im Saarland nannten sie ihn seinen Ausputzer: Ex-Ministerpräsident Reinhard Klimmt über seinen Freund Oskar Lafontaine - und dessen schwierigen Charakter."

    ".....auch als ich dann sein Nachfolger wurde als Ministerpräsident: Er in Berlin, ich in Saarbrücken, er in der Partei, ich im Bundesrat."
    SZ: Und dann schmeißt er das alles hin.

    Klimmt: Ja, man muss sich das so vorstellen wie ein Gewölbe, das errichtet ist und wo er der Schlussstein war, auf den sozusagen alles hingebaut war. Und dieser Schlussstein sagt plötzlich: Ich habe keine Lust mehr. Damit kam es zu einem Zusammenbruch, von dem die SPD, vor allem die SPD hier an der Saar, sich bis heute nicht wieder erholt hat. Wenn Lafontaine nicht die Nerven verloren hätte...

    SZ: Hat er wirklich nur die Nerven verloren?

    Klimmt: Ja, natürlich. Er ist einfach ausgerastet. Sein Rücktritt war nichts anderes als ein blöder Blackout. Es war keine auch nur irgendwie politisch fundierte Aktion. Auch wenn er seither versucht, diesen Rücktritt nachträglich zu rationalisieren.

    ....

    SZ: Lafontaine war Finanzminister zu einer Zeit, als zwischen dem amerikanischen und den wichtigsten europäischen Finanzministern Einigkeit bestand, dass die Finanzmärkte eine vernünftige staatliche Aufsicht brauchen. Das war, nach allem was man heute erkennt, eine wirklich bedeutende historische Chance.

    Klimmt: Tatsache ist, dass Lafontaine alles, was er jetzt verspricht, unter sehr viel günstigeren Bedingungen hätte versuchen und betreiben können, wenn er nur ein bisschen Stehvermögen bewahrt hätte. Er hätte ja alles machen können, wenn er, was ja schon eingeleitet war, Parteivorsitzender geblieben und Fraktionsvorsitzender geworden wäre. Ich hätte mit Sicherheit die Landtagswahlen gewonnen. Wir hätten die politischen Inhalte auf Sicht in diesem Doppelspiel zwischen Bundesrat und Bundestag sehr stark bestimmen und gestalten können.

    SZ: Ihm aber schien es wichtiger zu sein, sein Ego zu retten mit dem, was Sie einen Blackout nennen.

    Klimmt: Stattdessen hat er uns, die wir für ihn leidenschaftlich und fast bedingungslos eingetreten sind, einfach im Stich gelassen und die Chancen, die wir gemeinsam hatten, verbaselt. Was hätte man alles tun können, wenn man das Kreuz durchgedrückt hätte. All die Möglichkeiten: die sozialen Sicherungssysteme. Die Frage: Was passiert mit der Infrastruktur? Wie schaffen wir mehr Arbeitsplätze? Wir haben diese riesige Chance der Gestaltung ausgelassen. Und was er jetzt macht, ist eigentlich nur noch ein groteskes Nachblubbern. Jetzt wiederholt sich als Farce das, was man als wirklich verantwortliche, politisch historische Aufgabe hätte erfüllen können.

    Da steht eigentlich alles drin, was ich auch schon seit 1998 über Lafontaine denke.:nicken:
     
  12. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Du hast ihn mal geliebt, nicht wahr?
     
  13. edwin

    edwin New Member

    :nicken: :cry:

    Hihi! Klasse! :D
     
  14. edwin

    edwin New Member

    Das muss eine sehr leidenschaftliche Liebe gewesen sein.
     
  15. Snorrt

    Snorrt New Member

    Sehr interessanter Bericht. Interessant auch, dass nicht ein einziges Mal der Name Schröder fällt. Interessant auch, dass von Blackout geredet wird, aber peinlich genau darauf geachtet wird, ja nicht zu erklären, warum es diesen Blackout gab.

    DAS hätte mich am allermeisten interessiert. Wobei ich zugeben muss, dass dieses "im Stich lassen" die Schieflage verursacht, die es mir unmöglich macht, diesen Mann sympathisch zu finden und gleichzeitig ein mulmiges Gefühl auslöst, wenn ich daran denke ihn zu wählen.

    Dennoch. Solange keiner erklärt, wie es zu diesem Blackout gekommen ist, warum jemand, der alles erreicht hat, plötzlich hinschmeisst... solange glaube ich erstmal an den Beck-Faktor mit Schrödergeschmack.

    Beruhigend für mich ist: Schlimmer als derzeit kann man Politik nicht machen. Die Trottel die diesen Schwachsinn - den wir momentan als Status quo definieren - verursacht haben, wähle ich jedenfalls nicht. Da können die noch so viele Steinmeyers mit Schröder-Imitat-Wahlstimme vor Mikrofonen rumgrölen lassen. Fehlt nur noch, dass die sich alle die Ärmel hochkrempeln, damit das Schafsvolk sieht, dass die da oben "es jetzt anpacken". Baahh. :kotz:
     
  16. Snorrt

    Snorrt New Member

    Hr. Geißler war schon immer bereit, für seine Meinung einzustehen, auch gegen seine Partei. Schade, dass es so wenig Politiker dieses Formats gibt. Man muss seine Einstellungen gar nicht teilen, um das sagen zu können. Er gehört aber einer Minderheit an, die Demokratie erst möglich macht. Politiker, auf deren Wort man sich verlassen kann, deren Einstellungen nicht wechseln wie Unterhemden. Diese kann man dann wählen, oder eben nicht.

    Über die Politiker von heute könnte ich das nicht sagen.
     
  17. edwin

    edwin New Member

    Die "Zeit" hat vergessen, sich selbst in diesem Artikel zu kritisieren.
     
  18. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Vielen Dank. Ein guter Artikel. Aber ob sich nach dieser Finanzkatastrophe alle, auch die Journalisten, wieder besinnen? Oder geht es weiter mit immer mehr "Reformen", Privatisierungen, Billiglohn, Verscherbeln des Volksvermögens. Ich glaube nicht, das sich da was ändert. Zu lange haben sie uns eingeschworen und gehirngewaschen.
     
  19. batrat

    batrat Wolpertinger

    OK, jetzt kommts raus. :redface:

    Ich habe 1998 SPD gewählt. Ich war gespannt, was Oskar als Superfinanzminister zustande bringt. :)
    Sein Verhalten 1990 zur deutschen Einheit hatte ich verziehen.
    :nicken:
    Und dann haut er ab. Kneift. :meckert:
     
  20. Holloid

    Holloid New Member

    Das ist immer noch eine unbewiesene Behauptung, die durch ständige Wiederholung nicht "wahrer" wird.
    In einen Artikel, las ich eben folgendes....

    Es geht um die Einkommensungleichheit in Deutschland...

    "Ausschlaggebend war wohl vor allem ein moralischer Wandel im angelsächsischen Wirtschaftsraum, der von mit geeigneten wirtschaftswissenschaftlichen Theorien unterfüttert wurde. Auf das „Anything goes“ und die um sich greifende Ansicht, dass Gier sich lohne, folgten fast zeitgleich Politiker, die durch eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, die weite Bereiche des Wirtschafts- und Soziallebens Marktregeln unterwarf, bei denen der Staat sich aus der sozialen Umverteilung immer mehr heraus zog."

    "In Deutschland kamen diese Entwicklungen zeitversetzt an – erst die Rot-Grüne Koalition schaffte es, mit ihrer „Agenda 2010“ auch in Deutschland eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik in weiten Bereichen zu etablieren – die „Soziale Marktwirtschaft“ wurde aufgekündigt und das Primat „Leistung muss sich wieder lohnen“ ersetzte egalitäre Ansätze."


    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/

    Da scheint doch die Möglichkeit gegeben ,das ein Minister da nicht mitmachen will, oder?
    Vielleicht ist Herr Oskar wirklich Links. Schon einmal das in betracht gezogen?
     

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