1. Liebe Forumsgemeinde,

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    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Datengeier: Google, Facebook, MySpace etc.

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von vulkanos, 14. Februar 2010.

  1. vulkanos

    vulkanos New Member

    Als ich mich bei YouTube registrierte, beschlich mich schon ein mulmiges Gefühl. Was machen die mit meinen (noch nicht hochgeladenen) Videoclips, auf denen meine selbstgebauten i.e. vermurksten Musikinstrumente aus Mittelalter, Renaissance und Barock in einem Südost Berliner Vorort lustvoll verbrannt werden?

    Hier wird es aber richtig ernst. Bei der Lektüre der AGBs von Google's Picasa (dieses sture TextEdit verbessert immer wieder in Gogol bzw. Picasso), Facebook und MySpace kann einem ja speiübel werden. Egal was da an Text-, Bild- und Audio-Dateien hochgeladen wird - die Firmen nehmen sich das alleinige Verfügungsrecht über dieses Material heraus und können die Nutzer ohne Angabe von Gründen vom weiteren Gebrauch der Plattform sperren. Da hilft nur eines: die Mitgliedschaft kündigen und gegebenenfalls mit gesetzlichen Maßnahmen drohen.

    Aber der Schritt lockte mich doch, und somit folgte meine Anmeldung bei Facebook ohne auch nur einen einzigen Bit hochzuladen. Prompt kam nach zwei Wochen die prätentiös-maliziöse Frage, warum ich denn bitteschön immer nichts hochgeladen habe. Meinetwegen können diese Datenaasgeier bis zum Ende aller Zeiten darauf warten.

    Meine Frage als Frührentner: Sind diese "Sozial"Netzwerke denn wirklich derart notwendig? Lässt es sich nicht ebenso gut über SMS, MMS, eMail oder übers gute alte Telefon kommunizieren? Und vor allem: Müssen die Nutzer die ganze InternetWelt von ihren Befindlichkeiten informieren?

    Vernehmet dies: Die Daten bleiben dort bis in alle Ewigkeit. Sollen denn die Enkel wissen, was ihre Großeltern für einen Müll in ihren unbedarften Jahren verbraten haben? Das Netz hat ein unendliches Gedächtnis. Danke.

    vulkanos
     
  2. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Dazu eine kleine Geschichte: Eine 68-jährige Nachbarin bekam einen 9 Jahre alten iMac geschenkt. Nach mühsamen Versuchen ist sie jetzt öfter im Web unterwegs. Ich dachte sie geimpft zu haben bezüglich freizügigem Umgang mit ihren Daten und war überrascht als sie mir vor knapp 2 Wochen stolz etliche gedruckte Bogen eines Charakter-Tests den sie auf irgendeiner Website mitmachte zeigte.

    Ich stöhnte und sagte ihr, was von nun auf auf sie zukommen könnte und wird. Das „wird“ würde aus gezielter Werbung anhand ihrer freiwilligen Daten bestehen, das „könnte“ aus einer Rechnung für diesen Charakter-Test, weil irgendwo klitzeklein der Preis gut versteckt stand.

    3 Tage danach schrieb sie mir eine Mail, dass ich mit meinen Vorahnungen recht gehabt hätte und sie zugespamt würde. Wie sie das wieder abstellen könne.
    Eventuell bekommt sie in Kürze auch noch eine Rechnung über 2 Jahre Charakter-Test in Höhe von 198 Euro im voraus zu bezahlen. Wenigstens da kann ich ihr ziemlich sicher raus helfen.
     
  3. DominoXML

    DominoXML New Member

    Mir macht die Entwicklung auch Sorgen.

    Vor allem der Versuch den social-networking Kram mit "konventioneller" Kommunikation zu mischen führt dazu, daß selbst erfahrene User den Überblick darüber verlieren was und wievielt Sie preisgeben.

    Ich bin Programmierer und nutze den Rechner seit mehr als zwei Jahrzehnten beruflich. Selbst ich sehe mich kaum in der Lage die Mechanismen hinter Buzz zu verstehen oder gar zu kontrollieren.

    http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,677767,00.html

    Neben Problemen im Bereich Privatsphäre und Datenschutz führt diese kaum kontrollierbare Überkommunikation dazu, daß konventionelle Methoden zur Malware- und Spam-Erkennung zunehmend ins Leere laufen.

    http://arstechnica.com/web/news/201...r-generated-content-95-of-is-malware-spam.ars

    Inzwischen bin ich dazu übergegangen die Sicherheitseinstellungen der von mir betreuten Accounts (Familie, Mitarbeiter) recht restriktiv zu setzen.

    Man kann über die Restriktionen iTunes-Store, App-Store, iPhone-OS und OSX viel schimpfen, aber bei sauberen Account-Einstellungen kann ich meinen Kindern und Eltern guten Gewissens ein solches Gerät zur freien Verfügung stellen.

    Ein "freies" Android Telefon würde ich in meiner Firma nicht mal für erfahrene Mitarbeiter zulassen.

    Wie würde es bei Heise.de nun heissen: "und nun macht mich rot!"
     

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