1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Da war doch was...

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Holloid, 14. Juni 2008.

  1. Snorrt

    Snorrt New Member

    Nein, das meine ich ja, man muss die Entscheidung wesentlich vereinfachen, gerade weil niemand das Interesse aufbringt, sich ewig da reinzuarbeiten (was ich gut verstehen kann). Dann hast du das Problem gelöst, dass zuwenige der Interessierten abstimmen.

    Nur selbst dann hast du das Problem, dass Bürger mitentscheiden, die gar nicht begreifen, worum es geht. Wie willst du das lösen? Mir fällt da kein Weg ein, es darf aber doch auch nicht sein, dass die alles mit nach unten ziehen.
     
  2. Snorrt

    Snorrt New Member

    Abgesehen davon, dass Gas am härtesten den Punkt Ausland ins Spiel bringt (und damit den Punkt Russland, der mir gar nicht schmeckt): Mir ging es jetzt nicht um das konkrete, sondern um das prinzipielle. Sicherlich müssen diese Punkte ausgearbeitet werden, von Leuten die da mehr Plan davon haben als ich.

    Das Prinzip der Vereinfachung wäre aber ganz nett. Ich erinnere mich noch an die Diskussion zwischen Eichel und Kirchhoff. Da hat meine Birne dicht gemacht. Die haben sich Steuer- und Finanzpolitik um die Ohren gehauen, dass einem Hören und Sehen vergangen ist. Das bringt doch nix.

    Der Bürger hat nicht soviel Zeit, sich in all diese Themenkomplexe einzuarbeiten. Er braucht eine einfache und schnell überschaubare Wahlmöglichkeit, die ihn gleichzeitig effektiv informiert, was Sache ist. Und ja, ich halte das durchaus für möglich. Man müsste nur das Parteiengeplänkel auf 20% runterfahren und das Informationsvolumen auf 80% hoch.
     
  3. Snorrt

    Snorrt New Member

    Und genau das meine ich mit "warum darf jeder wählen". Ich will den Stammtisch nicht meine Zukunft mitbestimmen lassen. Wenn der Stammtisch ein von seinem Namen abweichendes Niveau erreicht, gerne. Vorher wäre es mir lieb, wenn die lieber noch eine Runde Schnaps ausgeben, bevor sie wählen gehen.
     
  4. edwin

    edwin New Member

    Ein Professor, der sein Fachwissen nur mit Hilfe von Formeln erklären kann, kann dahinter wunderbar sein Unwissen verstecken. Kontrollieren können dies nur andere Fachleute (das stört mich auch so an manches Fachbuch, was nur Formeln enthält). Ein guter Professor erklärt komplexe Angelegenheiten so, dass es jeder versteht (und gebraucht dazu nur extrem wenige Formeln und selbst die kann er gut erklären).
    Es kann nicht sein, dass nur auf Grund weil etwas nicht erklärbar ist, eine Entscheidung nur anderen zu überlassen ist. Wenn etwas von vielen Menschen mitgetragen werden soll, dann MUSS es für jeden verständlich gemacht werden.

    Ist doch auch kein Wunder.

    Wie wäre es mal mit neuen Wegen?

    Woher weißt Du das?
     
  5. edwin

    edwin New Member

    Und warum gibt es Stammtischmeinungen?
     
  6. edwin

    edwin New Member

    Mich erinnerte diese Aufzählung auch eher an den gestellten Umfragen aus der Fußgängerzone, wo die Antwort vor der Frage schon fest steht.

    @Snorrt: Ist verstanden. Es sollte eine Verdeutlichung Deiner Erklärung sein.
     
  7. edwin

    edwin New Member

    :confused:
     
  8. Holloid

    Holloid New Member

    mir auch.Ich wollte nur Deutlich machen, das vorgefertigte Antworten wieder tendenziell in die Richtung gehen, die der Fragende beabsichtigt.
    Ich sehe Volksabstimmungen als Möglichkeit auch nicht Informierte ins Boot zu holen. Abstimmung als mittel gegen Gleichgültigkeit.Wer seine Idee per Abstimmung entscheiden lassen will, muss der Meinung "erklären" somit gibt es ein "Informationsfluss". Ich bin natürlich ein Idealist, das ist mir schon klar, aber ich habe Angst um unsere Demokratie.Wahrscheinlich werden nur 50% der Menschen dann entscheiden, aber das sind dann die, die sich Informiert haben.In diese Menschen habe ich mehr Vertrauen als in die die nach ihrer politischen Karriere in der Wirtschaft wechseln.

    Die Frage müsste also heißen:

    Atomkraft ja oder nein.
     
  9. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Auf eine Ja/Nein-Entscheidung läuft es am Ende immer hinaus. Und die trifft schlussendlich weder das Volk noch seine gewählten Vertreter, sondern Herr Diktator Sachzwang ganz alleine.

    Grüße, Maximilian

    PS: Um zum Thema zurückzukommen: Eine Volksentscheidung der Iren (die ich im übrigen sehr schätze und deren Land ich für eine mögliche Auswanderung seit langem an erster Stelle stehen habe) wird immer aus dem Bauch getroffen werden (wenn nötig wider jede Vernunft und wider jedes bessere Wissen) und zwar in Abhängigkeit von einem einzigen Kriterium: "Sind die Briten dafür?" "Dann sind wir dagegen!". Und deswegen finde ich es skandalös, daß sich jetzt ganz Europa diesem lächerlichen Irischen Volksentscheid zu unterwerfen hat.
     
  10. Holloid

    Holloid New Member

    ich glaube dem Sachzwang sind die Politiker viel mehr unterlegen ...
     
  11. Holloid

    Holloid New Member

    genau das ist der Grund weswegen man gegen "diese" EU vorgehen muss.
    Es besteht kein Grund zur Eile...(oder übersehe ich da was?) wenn einer (der das dann noch darf) sich dagegen entscheidet ist das Skandalös. Oder er entscheidet aus den Bauch heraus, oder was weis ich.
    Wenn du glaubst nur die Iren entscheiden so....und erpressen alle, lasst uns die Bürger Fragen, in der ganzen EU.Aber dazu sind die Menschen ja nicht Fähig. Sie wissen ja nicht was für sie gut ist.
    Das Parlament entscheidet, aber das Parlament hat sich zu dieser Frage nie zur Wahl gestellt...Wenn nicht Bürgerentscheid, dann Neuwahlen, in dem diese Frage als Entscheidungskriterium herhalten muß.
    Demokratie wagen..
    Wieso habt ihr so ein Vertrauen in unsere jetzigen Politiker?
    Viele Menschen haben das erkannt, und deswegen wir die Parteienlandschaft immer "bunter".
     
  12. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Was heisst Vertrauen? Immerhin haben wir die (mit)gewählt. Und zwar per Mehrheitsentscheid und nicht per Minderheitenveto. Natürlich wäre die Politik besser und vertrauenswürdiger, wenn Du oder ich oder sonst einer von uns hier da mitmischen würden ... aber? Eben! Also müssen wir die nehmen, die den Job machen wollen, und deren Entscheidungen kann ich noch hundertmal eher akzeptieren als die des bildgebildeten Mobs von der Straße.

    Grüße, Maximilian
     
  13. edwin

    edwin New Member

    Bei vielen Wahlen ist die Wahlbeteiligung ziemlich gering. Das läuft häufig auf ein "Minderheitenveto" hinaus. :frown:


    Und diese Politiker, die sich vom bildgebildeten Mob wählen lassen, präsentieren sich wo und wie?
     
  14. batrat

    batrat Wolpertinger

    Ich muss ihm zustimmen. :nicken:

    "Jenseits davon aber sollte man sich ernsthaft überlegen, ob es für alle Beteiligten und Europa nicht besser wäre, wenn sich im Rahmen von Nizza und auf Grundlage des gemeinsamen Marktes die Wege trennen würden: Diejenigen Mitgliedstaaten, welche die politische Integration wollen, sollten weitergehen. Und diejenigen, welche mit dem gemeinsamen Markt zufrieden sind, sollten zurückbleiben."
     
  15. Holloid

    Holloid New Member

    Genau das ist das Problem warum fast ganz Europa bei einer Freien Abstimmung gegen die EU stimmen würde...Herr Fischer hat von Risiken, starkes Europa von Außenpolitik geschrieben, und nicht einmal über die Menschen geredet.
    Europa als Weltmacht aber bitte ohne ihre Bürger...die dürfen zu allen nur ja sagen.


    "Ganz typisch ist die Debatte über den Lissabon-Vertrag bei uns im Lande:
    Man verkauft den Vertrag als Gewinn an Handlungsfähigkeit, ja sogar an Demokratie. In ihrer technokratischen Abgehobenheit reduzieren die Politiker die Inhalte des Lissabon-Vertrages auf eine Art Institutionenlehre. Gerade so, als ob die Verlängerung der Amtszeit des Ratspräsidenten, die Verkleinerung der Kommission, der Verzicht auf die Einstimmigkeit oder ein bisschen mehr Mitsprache (nicht etwa mehr Mitentscheidung) des Europäischen Parlaments für die Menschen in Europa ein persönlicher Gewinn wären.

    Es ist schon bemerkenswert, wie gerade in der öffentlichen Debatte in Deutschland kaum jemand über die Inhalte des Vertrages von Lissabon spricht. Und das hat seine Gründe: Man müsste nämlich einräumen, dass der Vertrag die liberalen Wirtschaftsrechte sozusagen als europäisches Verfassungsrecht festschreibt. Man müsste offensiv vertreten, dass die Bundeswehr von einer Verteidigungsarmee in eine weltweit agierende europäische Interventionsarmee integriert werden soll und man müsste sich offen dazu bekennen, dass ganz Europa mit einem Überwachungsnetz zur Sicherheit nach innen und außen überzogen werden soll.

    Ganz im Gegensatz dazu spüren die Menschen überall in Europa, dass bei ihrer sozialen Absicherung etwa bei der Verlängerung der Lebensarbeitszeit, bei ihren Arbeitnehmerrechten vom Streikrecht bis zu den Wochenarbeitszeiten, mit diesem Vertrag ihre jeweils erkämpften unterschiedlichen sozialen Rechte von oben ausgehebelt werden. Die Intelligenz bei uns im Lande erkennt, dass mit diesem Vertrag kulturelle Errungenschaften, wie etwa der öffentlich-rechtliche Rundfunk den Marktgesetzen unterstellt oder Bildung zur Ware wird oder wie das Grundgesetz zum nachrangigen Recht degradiert wird


    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3282
     
  16. edwin

    edwin New Member

    Leider hast Du Recht. Aber solange die betroffenen Menschen noch keine "Schmerzen" spüren, werden sie nicht aufschreien (auch ein politisch kalkulierter Zustand). Wenn die Betroffenen endlich etwas merken, ist es zu spät (das Kind liegt dann endgültig im Brunnen). Und dann nützen die Schreie auch nichts mehr. Ich hoffe nur, das keiner im Nachhinein sagt, er sei nicht gewarnt worden.
     
  17. edwin

    edwin New Member

    Aus der NGO-online ein interessanter Artikel.
     
  18. Holloid

    Holloid New Member

    "Jeder räumt es ein – das irische Nein zum Mini-Vertrag hätte genausogut von den Franzosen, Belgiern oder Deutschen ausgesprochen werden können, wenn man sie per Referendum (...) gefragt hätte."



    Der Pariser Figaro zum irischen EU-Referendum
     

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