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Biosprit- Etwas Gutes ?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 3. April 2008.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

    Angesichts solcher Tatsachen ( http://www.n-tv.de/943636.html ) ist Biosprit ethisch nicht zu verantworten. :shake:
    Um ehrlich zu sein : Mir kommt es hoch. :kotz:


    "Während die EU mit der Förderung von Biotreibstoffen auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz setze, sei die Existenz vieler Menschen in Entwicklungsländern zunehmend bedroht, warnte die Hilfsorganisation Oxfam bereits vergangenen November. Für Menschen, die ohnehin die Hälfte ihres Einkommens für den Kauf von Lebensmitteln aufbringen müssen, sei die Verteuerung von Grundnahrungsmitteln eine Katastrophe.
    "In Äthiopien, wo sich verschiedene europäische Firmen anschicken, im großen Stil Energiepflanzen anzubauen, hungern nach wie vor vier Millionen Menschen"

    Jetzt kommt auch noch die Wut. :angry:
     
  2. mac-christian

    mac-christian Active Member

    Ich versteh deine Wut nicht ganz (bzw. nicht, worauf sie sich bezieht).

    Ich finde es unverantwortlich, irgendwelche Pflanzen anzubauen und die zu Treibstoffgewinnung zu verwenden, während Leute in der Gegend nichts zum Essen haben. Falls du das auch findest und deswegen wütend bist, bin ich deiner Meinung.

    Mann kann deinen Beitrag aber auch genau umgekehrt interpretieren - du seist wütend auf die Aussage, "Bio"sprit sei ethisch nicht zu verantworten.

    Christian
     
  3. Holloid

    Holloid New Member

    Jeder der sich mit dem Thema beschäftigt wusste, das dieses "Biosprit" Geschichte eigentlich nur dazu da war um den Autofirmen mehr Zeit zu geben.
    Sehr wahrscheinlich saß ein Mitarbeiter von Mercedes( andere Firma ist nach belieben einzusetzen) bei der Ausarbeitung der des Gesetzesvorlagen mit am Tisch vom Bundesumweltministerium.
    Leider ist es zu früh aufgefallen....(die Idee kam aber auch von den Amerikanern)
    Dabei lief alles so gut. Die Autobauer mussten (außer ein paar Dichtungen) nichts ändern, und die Bauern haben wieder gut verdient (wir können aber die Subventionen nicht Streichen, es könnte uns ja bald wieder schlecht gehen).
    Die Menschen glaubten wirklich was für die Umwelt zu tun...
    Die Rechnung das eine Tankfüllung einen hungernden Menschen ernähren könnte, und wie man das mit seinen Gewissen vereinbaren kann, wollte natürlich keiner hören.Wäre auch egal gewesen, den Autofahrer "müssen"fahren.
     
  4. Holloid

    Holloid New Member

    ..und das beste...Biosprit ist ja Nichtmal Co2 Neutral, nur vermindert.
     
  5. maximilian

    maximilian Active Member

    Moin!

    Natürlich ist die Beimischung von 10 Prozent Ethanol aus Pflanzen zum Benzin nichts als Augenwischerei. Mit demselben gesetzlichen Aufwand könnte man auch Maßnahmen durchsetzen, die den Verbrauch von Neuwagen auf die Hälfte des derzeitigen Durschnittswertes senken. Und dann brächten wir statt 90 Prozent Öl über Nacht nur noch 50 Prozent... Und mit sehr, sehr sehr viel gutem Willen könnte man den Ölverbrauch im Straßenverkehr sogar auf 10 Prozent des heutigen Wertes senken, dann wäre plötzlich diese Biosprit-Geschichte wieder aktuell, denn dann würde der alleine für alles ausreichen.

    Was mir an dieser Diskussion am wenigsten gefällt ist dieses Argument: "Wenn wir Pflanzen für den Straßenverkehr anbauen, hungern Menschen in der Dritten Welt". Die hungern nämlich genauso dadurch, daß unsere große Nachfrage nach Öl den Preis so in die Höhe getrieben hat, daß sie sich keine Energie (und damit keinen Fortschritt und keinen Weg aus der Armut) leisten können. Es ist vollkomen egal, womit wir unsere Verschwendung befeuern, am meisten leiden immer die, die außen vor bleiben müssen. Der Biosprit mach den Zusammenhang nur besonders offensichtlich: Statt Menschen füttern wir Maschinen mit dem Getreide.

    Grüße, Maximilian
     
  6. mac-christian

    mac-christian Active Member

    Das mit den Bauern glaub ich eher nicht. Der Anbau grosser Flächen von für "Bio"sprit verwertbaren Pflanzen würde kaum in Europa erfolgen, sonder eher in Entwicklungsländern. Und dass dort höchstens ein paar wenige vom "Geldsegen" profitieren könnten, dürfte Dir auch klar sein - genau so wie der Weltmarktpreis für viele Produkte (Kaffee, Tee, Kakao, ...) denen, die sie anbauen, kein menschenwürdiges Auskommen garantiert.

    Christian
     
  7. Singer

    Singer Active Member

  8. Holloid

    Holloid New Member

    oh doch, auch hier.
    Es ist eine ganz einfache Rechnung...der Biosprit "muss" zugegeben werden , also werden die Preise steigen, und zwar für Lebensmittel und Biosprit.
    An den einen Beispiel siehst du jetzt schon wohin die Entwicklung geht.
    Das der Bauernverband sich so stark macht hat schon seine Begründung.
    Aber auch hier in Schleswig-Holstein sieht man die Entwicklung "live".
    Rapsfelder wohin man schaut(in steigender Zahl), was am anfangs noch schön anzusehen war, macht ein(mir) zunehmend sorgen.

    "bei Bier rechnet der Brauerbund mit einer Verteuerung um 1,6 Cent je Liter Gerstensaft. Der Anbau von Braugerste sei für Bauern nämlich nur noch interessant, wenn er pro Hektar den gleichen Ertrag abwirft wie der Anbau von Biosprit-Getreide. Dazu müsse der Preis für Braugerste 170 Euro pro Tonne betragen und damit 50 Prozent mehr als in den vergangenen Jahren. Derzeit notiert Braugerste sogar schon bei 240 Euro pro Tonne, was aber auch mit witterungsbedingten Ernteausfällen im vorigen Jahr zusammenhängt."

    http://www.wiwo.de/technik/biosprit-nachfrage-verteuert-bier-und-wein-deutlich-229948/



    http://www.bauernverband.de/?redid=152813&mid=210811
    http://www.bauernverband.de/?redid=205670
     
  9. Holloid

    Holloid New Member

  10. batrat

    batrat Wolpertinger

    Die Aussage "Biosprit ist ethisch nicht zu verantworten." stammt doch von mir.
    Wie kannst du ernsthaft annehmen, ich wäre wütend über meine eigene Aussage ? :crazy: :crazy: :crazy: :eek:)

    Die Wut bezieht sich auf den wesentlichen Effekt:

    Durch Biosprit gibt es furchtbare Folgen:

    a) Verteuerung von Getreide und zwar unmittelbar und nicht über den Umweg der höheren Benzinkosten für Transort usw. :augenring
    b) Abholzung von Urwäldern :frown:
    c) Unmässiger Pflanzenschutzmitteleinsatz, weil ja niemand das Zeug essen wird. :eek:


    Als Bayer stört mich natürlich auch der gestiegen Gerstenpreis. ;)
     
  11. Holloid

    Holloid New Member

    mich hier im Norden auch....ich bin ein bekennender Weißbier-Trinker
     
  12. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Weißbier wird aus Weizen gemacht ,aber der wird ja auch teurer.Deshalb ist Weißbier ja auch kein Gerstensaft, egal was die Bayern sagen. Das alles ist skandalös, denn ohne Energie aus Öl könnte ich leben, aber nicht ohne Bier.
     
  13. Holloid

    Holloid New Member

    ich verneige mein haupt vor deinen Fachwissen, und mache jetzt mein erstes
    Bier auf..
     
  14. batrat

    batrat Wolpertinger

  15. Holloid

    Holloid New Member

    noch krieg ich das alleine hin...aber ab den 3....
     
  16. Holloid

    Holloid New Member

    Reh: "Wir dürfen der Autoindustrie keinen einzigen Versuch durchgehen lassen, ihr Versagen bei der Senkung des Verbrauchs ihrer Fahrzeuge zu vertuschen. Schließlich hat die Industrie selbst versprochen, bei neuen Pkw bis 2012 im Durchschnitt aller Hersteller 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu erreichen. Insbesondere die deutschen Autohersteller, aber auch manche politisch Verantwortliche zeichnen sich dadurch aus, dass sie jedes noch so irrwitzige Argument bemühen, um die Umweltziele zu unterlaufen. Das war beim Bleiverbot im Benzin so, bei der Einführung des Katalysators, beim Dieselrußfilter und das zeigt sich jetzt wieder bei den auf EU-Ebene geplanten Verbrauchslimits für Neuwagen."


    http://www.bund.net/nc/bundnet/pres...-beimischung-von-agrosprit-besser-erreichbar/
     
  17. batrat

    batrat Wolpertinger

    Unsere Frau Merkl, hier ein Archivbild :D



    [​IMG]

    hat eine andere Erklärung für die Nahrungsmittelknappheit (Reis,Getreide usw.)

    http://www.n-tv.de/950504.html

    "In Indien etwa nähmen inzwischen rund 300 Millionen Menschen eine zweite Mahlzeit am Tag ein, sagte Merkel. "Wenn die plötzlich doppelt soviel Nahrungsmittel verbrauchen als sie das früher gemacht haben und dann auch noch 100 Millionen Chinesen beginnen Milch zu trinken, dann verzerren sich natürlich unsere gesamten Milchquoten und vieles andere", sagte die CDU-Chefin mit Blick auf den europäischen Agrarmarkt. "

    Das sind Einblicke, die fast so tief sind wir ihr Dekollete.

    Nur weil die Inder sich den Bauch vollhauen, wird bei uns alles teurer. :augenring

    :eek:) :crazy: :augenring
     
  18. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Die Inder haben Kenny getötet!

    Diese Schweine!
     
  19. batrat

    batrat Wolpertinger

    Er wird es wie immer überleben und zurück an die Merkl...ääh Mutterbrust dürfen. ;)
     
  20. wilzim

    wilzim MacWilly

    Ich verstehe dich in diesem Fall gut. Aber gleichzeitig sollte man aber auch den Anbau von Kaffeepflanzen, Baumwolle und Zuckerrohr verurteilen. Diese Plantagen verbrauchen auch grosse Flächen, auf denen auch Hirse und Mais angebaut werden könnte. Im Grunde geht es den grossen Firmen nur darum, die Entwicklungsländer Schamlos weiter auszunutzen - Der Menschenhandel und die Sklaverei wurde ja irgendwann mal verboten :biggrin: .

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.(Lesssing)
     

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