BegriffsSchulung I: Stalinismus

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woran erkennt man eine gute ideologie?
an der idee oder an der umsetzung? >>

nun, ich will es mal an einem einfachen Beispiel festmachen.
Da hat jemand eine gute Idee, nenne es Sozialismus oder Demokratie oder nenne es Monarchie oder xyz. Die Idee ist deshalb gut, weil sie besagt, daß alle Menschen die gleichen Chancen, die gleichen Rechte, genug Freiraum zum Leben erhalten, eine freie Presse, freie Meinung, eine gerechte Rechtsprechung, Reisefreiheit, freie Wahlen undsoweiter undsoweiter erhalten. Kurz alles, wofür eine große Supermacht mit ihren eigens propagierten Werten steht.

Ein Blick dahin zeigt uns aber, daß es furchtbare Armut gibt. Daß Menschen wegen ihrer Hautfarbe benachteiligt werden. Daß man Wahlen kaufen kann und mit Geld so ziemlich alles erreicht, aber ohne nichts. Daß die Rechtsprechung in der Hauptsache denen dient, die einflußreiche Freunde in Politik und Wirtschaft haben. Daß ein ernannter Präsident dieses Landes, die Ansprüche und Wünsche der Energie-, und Öl-Wirtschaft befriedigenden muß, die ihn gesponsert hat. Daß jedes Jahr über 11.000 Menschen durch den Gebrauch von Schußwaffen ermordet werden, daß die Außenpolitik dieses landes Konflikte in aller Welt am Schwelen hält. Daß sie unliebsame Politiker in anderen Ländern durch ihren Geheimdienst beseitigen läßt und vom Volk gewählte Regierungen in anderen Ländern stürzt, weil diese den Interessen der Supermacht im Wege stehen. Daß Diktatoren unterstützt und gesponsert werden, die dieser Supermacht nutzbringend erscheinen. Daß Menschen die in dieser Supermacht leben nicht zum Arzt gehen können, weil sie keine Krankenversicherung bezahlen können. Daß alleinerziehende Mütter gezwungen werden, an Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen teilzunehmen, die sie jeden Tag früh aus dem Haus und erst spät Abends nach hause kommen lassen, so daß sie sich nicht um ihr Kind kümmern können, das dann zum Kriminellen wird. Daß 6-jährige 6-jährige in Schulen erschießen, weil in jedem Haushalt, rein statistisch betrachtet, mehr als zwei Waffen vorhanden sind, aber alleinerziehende Mütter sich nicht um ihre Kinder kümmern können. Daß mehr Farbige als Weiße verurteilt werden. Daß Farbige schwerer verurteilt werden als Weiße, die die gleiche Tat begangen haben. Daß Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet werden, obwohl sie nicht schuldig sind. Daß ein heißer Kaffe, den sich eine 80-jährige aus eigener Dummmheit über die beine schüttet, diese zur Millionärin macht und ein 8-jähriger, weil er seiner noch jüngern Schwester angeblich unter den Rock schielte, vor Gericht gestellt wird. Daß die Politik dieses Landes die Weltöffentlichkeit über die Gefährlichkeit eines kleinen Diktators belügt. Daß die Politik dieses Landes das Land in einen permanenten Angstzustand hält um weitere Gesetze beschneiden und andere rechtfertigen zu können. Daß andere Länder, die dem Kurs dieser Supermacht nicht folgen wollen, unter Druck gesetzt werden. Daß die Politik dieser Supermacht einen brutalen Kapitalismus unterstützt, der Teile dieser Welt ausbeutet und arm macht und dadurch gesellschaftliche und politische Instabilität fördert. Undsoweiter undsoweiter.

Dieses System, diese Ideologie nennt sich Demokratie und sie steht für Frieden, Freiheit, Menschenrechte. Für gleiches Recht für alle, eben für alles gute, das man sich gerne vorstellen mag. Und es paßt so überhaupt nicht in unsere Vorstellung, daß es scheitern könnte, oder daß die Idee an sich schon schlecht ist.

 

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<< Es ist doch wirklich lustig, daß ausgerechnet Lachnummern wie Harlekin und Maiden, die die DDR und den "Sozialismus" nur vom Hörensagen kennen, uns die DDR und den Sozialismus erklären wollen. >>

ich glaube, Dir hat im Urlaub die Sonne etwas übel mitgespielt.
Ich erkläre hier niemandem die DDR oder den Sozialismus. Ich stelle mich lediglich gegen die vereinfachende Darstellung, daß eine Ideologie gescheitert ist, weil die, die sie mißbrauchten gescheitert sind. Das dürfte aber Deinen Horizont bei weitem überfordern.

 

lob.

 

Danke für deinen Hinweis, hatte mich schon am Nachmittag eingetragen
Kann vielleicht doch nicht schaden, das eine oder andere mitzubekommen
Gruß R.

 

maiden, inzwischen ist es schon fast besorgniserregend (oder auch erheiternd), dass du bei nahezu jedem Thema nach spätestens 5 Sätzen bei deinem "Erzfeind" USA landest.

Die hier gestellte Frage bestand aber darin, eine Antwort zu suchen auf die Frage, warum eine "gute Idee" (wie der Sozialismus/Kommunismus) in der Praxis scheitert.

Überspitzt besteht deine Antwort darin, dass die USA verhindert haben, dass sich eine gute Idee durchsetzen konnte...

Nun denn.

Wer's glaubt wird selig und bleibt Sozialist.
Ich jedenfalls glaube es nicht und werde auch keiner.

 

OH, danke ... das aus duden's munde

 

Hallo Maiden

Siehst du, diese Ideologie kann nur scheitern, nicht aus dem Grund weil sie in der DDR missbraucht wurde und gescheitert ist , in Rumänien, in der Sowjetunion, usw...*
sondern da der Sozialismus schon im theoretischen Ansatz scheitert...**

Jeder Versuch einen Sozialistischen Staat zu erschaffen endet irgendwann im Stalinismus/Linksfaschismus oder im Kommunismus und Schluß endlich im Zusammenbruch.

* beliebig zu erweitern
**Dies auszuführen würde den Rahmen der mir verfügbaren Zeit sprengen. Und es gibt auch genug Literatur die dir dies veranschaulicht.

ss

 

erstens ist die Darstellung, die USA sei mein Erzfeind falsch, zweitens muß man bei Betrachtung der aktuellen politischen Fragen zwangsläufig irgendwann bei den USA landen.

<< Überspitzt besteht deine Antwort darin, dass die USA verhindert haben, dass sich eine gute Idee durchsetzen konnte...>>

Ist das jetzt bei Dir böser Wille, oder kannst Du es nur einfach nicht verstehen? Eben diese Aussage steht nicht dahinter! Es steht dahinter, daß ein System immer auch von außen beeinflußt wird, bzw, die Machtinhaber eines Systems, eines Staates die von außen einwirkenden Einflüsse in bestimmter Weise nutzen oder werten. Davon kann sich kein Staat und kein politisches System freimachen. Deutschland nicht, die USA nicht, die sozialistischen oder ehemals sozialistischen Staaten nicht. So bin ich auch zum Beispiel USA gekommen - um an einem aktuellen Beispiel nochmal zu verdeutlichen, wie solche Einflüsse innenpolitisch wirken. Ich habe deshalb auch die FRAGE FRAGE FRAGE gestellt:

"Wissen wir, ob sich ohne solche Einflüsse aus der ursprünglich guten Idee eines Sozialismus nicht auch ein politisches System entwickelt hätte, das den Menschen das gegeben hätte, was es ihnen versprach?"

Und die Antwort war:
"Wir wissen es nicht."

War das jetzt deutlich genug?

Aber Deine platte Vereinfachung bestätigt mich eigentlich in der Meinung, daß es manchen Leuten im Grunde nur darum geht, eine bequeme Schublade für ihr Weltbild zu finden.

<< Wer's glaubt wird selig und bleibt Sozialist.
Ich jedenfalls glaube es nicht und werde auch keiner.
>>
Blöd nur, daß ich auch keiner bin, was?