1. Liebe Forumsgemeinde,

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arrogant ?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von quick, 17. September 2002.

  1. quick

    quick New Member

    "Ich glaube, der Westen wird im Verhältnis zu der armen Welt zu reich. Und notwendigerweise werden wir als arrogant, selbstgefällig, gierig und grenzenlos angesehen. Der 11. September ist für mich eine Gelegenheit, dies noch stärker zu erkennen." <TT>Jean Chrétien</TT>

    http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13261/1.html
    .
     
  2. Harlequin

    Harlequin Gast

    Er sagt weiter:

    "Man kann seine Macht nicht bis zu dem Punkt der Demütigung anderer ausüben. Und dies muss der Westen - nicht nur die Amerikaner, sondern die westliche Welt - erkennen. Das Gesicht von Bin Ladin, der Terrorismus von Al-Qaida, die Trümmer von World Trade Center und Pentagon sind nur Symptome. Die Krankheit ist die Unzufriedenheit, wie sie im Islam brodelt und, allgemeiner, in der Welt der Armen."

    Recht hat der Mann - Wer angesicht der Ereignisse nicht ueber die Hintergruende nachdenkt, wird Geschichte nicht begreifen.

    Harlequin

    .
     
  3. Folker

    Folker New Member

    "&ob Chrétien damit die Opfer der Terroranschläge verhöhnt hat. "
    Hmm, wer fragt eigentlich, ob die Verhungernden dieser welt durch die EU Landwirtschaftspolitik verhöhnt werden? Wie war das mit der Arroganz?
     
  4. quick

    quick New Member

    Auf kultureller Ebene ist eine wichtige Ursache in der Arroganz des Westens zu suchen, mit der das angelsächsische Kulturmodell als universalistisch geltend und Formel zum guten Leben darstellend angepriesen wird. Andere Kulturen werden als rückschrittlich und dem westlichen Kulturmodell nachgeordnet betrachtet. Dies ist in Bezug auf die arabische Kultur nirgendwo besser zu sehen, als im Herkunftsland Bin Ladens, in Saudi-Arabien. Ein rückständiger, puritanischer und konservativer Islam prallt mit einer aus Petrodollars finanzierten US-amerikanischen Billigkultur zusammen. Das Selbstbewusstsein, mit dem der arabische Raum in früheren Jahrhunderten auftrat, wurde zerstört. Ein Unterlegenheitsgefühl gegenüber dem Westen macht sich breit, wie es der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk in mitnehmenden Worten umreißt: "Der Westen hat keine Vorstellung von dem Gefühl der Erniedrigung, das eine große Mehrheit der Weltbevölkerung durchlebt und überwinden muss, ohne den Verstand zu verlieren oder sich auf Terroristen, radikale Nationalisten oder Fundamentalisten einzulassen. Heute ist das Problem des Westens weniger, herauszufinden, welcher Terrorist in welchem Zelt, welcher Gasse, welcher fernen Stadt seine neue Bombe vorbereitet, um dann auf ihn Bomben regnen zu lassen. Das Problem des Westens ist mehr die seelische Verfassung der Armen, Erniedrigten und stets im Unrecht stehenden Mehrheit zu verstehen, die nicht in der westlichen Welt lebt." Für diese Gedemütigten meinen die - selbst nicht unterprivilegierten - Täter stellvertretend zu handeln, auf ihren Beifall zählen sie.
     
  5. maccie

    maccie New Member

    &gt;&gt;"Ich glaube, der Westen wird im Verhältnis zu der armen Welt zu reich.&lt;&lt;

    Was heißt, wird zu reich, die Armut vieler Menschen ist die Voraussetzung dafür, daß einige wenige sich den Wanst vollschlagen können, die Agrarmarktpolitik ist nur ein Beispiel dafür. Eine "gerechte" Weltwirtschaftsordnung wäre die Voraussetzung für Frieden in der Welt, aber ob das unter den derzeitigen Besitz- und damit Machtverhältnissen möglich ist, bleibt zu bezweifeln. Wenn die Profitmaximierung Vorrang vor Bedürfnisbefriedigung hat, kann "Gerechtigkeit" nicht funktionieren,

    meint
    maccie
     
  6. wuta1

    wuta1 New Member

    ist eben ne zwickmühle . sie haben die wahl ? two tous ( tickets) to Toulouse - to lose - blödes wortspiel..
    gestern sagt doch glatt einer zu mir "ham wir jetzt ne freie marktwirtschaft , oder nicht ? " ich antworte : " nicht mal annähernd,so was gilt nur für afrika.."-fakt ist doch , dass wir früher mal ne soziale marktwirtschaft hatten und mittlerweile ne bürokratische marktwirtschaft mit tausenden von vorschriften;Normen , Subventione und straf-,schutz- und anderen Zöllen. kein Bauer könnte nach angebot und nachfrage PUR überleben . wenn aber z.b. in MOZAMBIK Schutzzölle verhindern sollen , das z.B. die gesamte CASHEW - Nuss Ernte im anderen Ländern verarbeitet wird , um so eine Wertschöpfungskette zu entwickeln , muß natürlich gleich der IWF kommen und mit dem Mittel der weiteren Kredit-Gewährung ( 400 Mio US $ ) zu forden,dass diese Schutzzölle abgeschafft werden . Fazit davon . jetzt stehen 15 CASHEW nuss Verarbeitungs-Betriebe leer , die für jeweils 5000 leute einen sicheren arbeitsplatz geboten haben. Die gesamte Cashew-Nuß-Ernte wird meistbietend versteigert - nach indien verkauft und von dort an uns bzw. die USA ,Japan usw verkauft. die früheren Arbeiter der fabrik müssen jetzt , wenn sie Glück haben , wegen der dürre , Cashew Bäume anpflanzen und kriegen dafür dann Ende des monats einen Sach Reis , einen Kanister Öl und ein paar Bohnen . das läuft dann auch noch unter Entwickelungs-Hilfe.( hab ich im Fernsehen gesehen ). das ist ne eiskalte Logik . für diese Länder gilt die " reine Lehre" Kapitalismus pur .Und das Schlimmste dabei ist,dass es keine Alternative mehr gibt . seit 1990 (dem zusammenbruch des Kommmunsimus) wurden weltweit die Hilfen für die unterentwickelten Länder um die Hälfte reduziert. jetzt hat man keine Angst mehr,dass die sich auf die seite der " Roten" schlagen könnten. Es lebe der Gott MAMMON.
     

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