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Armutsbericht..

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Holloid, 20. Mai 2008.

  1. Holloid

    Holloid New Member

    da es mir hier zu unpolitisch wird...

    http://www.sueddeutsche.de/,tt3m1/deutschland/artikel/72/175544/

    "Während im Jahr 2005 noch diejenigen als arm galten, die weniger als 938 Euro netto im Monat zur Verfügung hatten, beginnt die Armut heute erst unter 781 Euro. Das liegt daran, dass das Durchschnittseinkommen gesunken ist, welches der Berechnung von Armut europaweit als Richtmaß zugrunde gelegt wird. Dieser Einkommensverfall ist zum Teil hausgemacht - von einer Politik, die ihr Heil in Niedriglöhnen und der Senkung von Sozialleistungen gesucht hat."

    und das macht die Welt daraus:

    http://www.welt.de/politik/article2012642/Wie_der_Staat_Familien_in_die_Armut_treibt.html

    "Viele Experten sehen das allerdings anders. Denn gerade Geringverdiener und Familien werden überproportional stark durch Sozialabgaben belastet"

    "Die Einkommensteuer ist in Schieflage geraten
    Schuld sei ein Sozialversicherungssystem, das keine Rücksicht auf die geringere Leistungsfähigkeit von Geringverdienern und besonders auf Familien nehme."

    "Auch die reflexartige Forderung der Sozialverbände nach deutlich höheren Hartz-IV-Sätzen geht in die falsche Richtung. Wer eine hohe Arbeitslosenunterstützung erhält und über keine gute Ausbildung verfügt, hat wenig Anreiz, einen Job anzunehmen, der nur mäßig bezahlt ist."

    "Der Wirtschaftswissenschaftler weist darauf hin, dass die Einkommensunterschiede nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zunähmen. „Dies spiegelt die wachsenden Anforderungen an die Qualifikation der Arbeitskräfte wider – ein Trend, bei dem ein Teil der Bevölkerung aber nicht mehr mithalten kann."


    und so kommt die Welt durch die Blume zum Schluss...jeder hat selber Schuld an seiner Armut.
     
  2. edwin

    edwin New Member

    Ein Kollege aus meiner damaligen Ausbildung sagte zu solchen Themen immer:

    Arm geboren werden ist schicksal, arm zu Heiraten dagegen ...

    Aber stimmt schon. Es ist traurig, wie diese Entwicklung läuft und wie sie in den Medien und der Politik dargestellt wird.
     
  3. batrat

    batrat Wolpertinger

    "Laut neuem Armutsbericht der Bundesregierung ist jedes achte Kind in Deutschland arm. Nach Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist sogar jedes vierte Kind arm. Zu ihnen gehört der 13-jährige Grieche Janis Mastoridis, den Lehrer als hochbegabt einstufen.

    Janis lebt mit Eltern und vier Geschwistern in München-Neuperlach, das als Problemviertel gilt. Die älteste Schwester lebt in Griechenland und wird auch unterstützt. Janis' Vater verdient netto 2000 Euro, dazu kommen 1000 Euro Kindergeld. Wenn Miete, Strom und Telefon gezahlt sind, bleiben monatlich etwa 250 Euro pro Person übrig. Das sind 100 Euro weniger als ein erwachsener Hartz-IV-Empfänger bekommt. Ein Gespräch über Armut, Gerechtigkeit und Ziele im Leben.
    "


    http://www.sueddeutsche.de/,ra9m1/finanzen/artikel/666/176136/
     
  4. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Typisch Welt. Immer jemanden zur Hand der erklärt, dass es woanders genauso ist oder es noch schlimmer wird, wenn der Mindestlohn kommt.

    :meckert:
     
  5. edwin

    edwin New Member

    Müssen diese Leute vom Lohn unter dieser niedrigen Grenze leben? Sie sollten es mal versuchen! Ohne weitere Unterstützungen!
     
  6. batrat

    batrat Wolpertinger

    Die Zeit hat auch etwas zum Thema:

    http://www.zeit.de/online/2008/22/armutsbericht-joffe

    "Interessanter noch ist das grundsätzliche Urteil der NZZ: "Der deutsche Sozialstaat reduziert durch seine ausgiebige Umverteilung das Armutsrisiko so wirksam wie kaum ein anderes europäisches Land."

    "Warum? Weil, so die NZZ, "die deutsche Sozialpolitik die Situation der unteren Einkommensschichten deutlich erfolgreicher verbessert hat als in den Nachbarstaaten." Ohne die gewaltigen Sozialtransfers (700 Milliarden Euro) wäre das Armutsrisiko doppelt so hoch gewesen, also 26 Prozent."

    :rolleyes:
     
  7. Holloid

    Holloid New Member

    ich hab keine 2000 € Netto im Monat...
     
  8. dasy

    dasy New Member


    Wer schon 2000 € für Miete, Strom und Telefon ausgibt kann nicht mehr richtig im Kopf sein. Und 1000 € geteilt durch 7 ergibt nicht 250 € pro Person. Mit diesem Bericht wird wieder Stimmung gemacht.
     
  9. batrat

    batrat Wolpertinger

    Eltern mit 6 Kindern. Jeder mit 250 € Rest = 2000 Euro

    Miete,Strom und Telefon also 1000 Euro. :rolleyes:


    Das mit dem "Stimmung machen" würde mich noch interessieren. :rolleyes:
    Kannst du das näher ausführen.
     
  10. Holloid

    Holloid New Member

    6 Kinder! Ich hab nur zwei...
    Nettogehalt ohne Kindergeld 1900 €. Miete und Nebenkosten (noch) 1100 €.
    Lebensmittel pro Monat ca. 700 € der Rest geht für Versicherungen/Bus drauf.
    Kindergeld geht in Kindergarten (145 €) , Klavierunterricht, Sportvereine usw.
    Alles Zusätzliche wie Auto, Urlaub und "Überraschungen" muss mit den Gehalt meiner Frau (1/2 Stelle Physiotherapeutin mit 8 € Stundenlohn) bezahlt werden.
    Letztes Jahr hab ich mein Öltank noch für 62 cent betanken können, jetzt sind wir schon bei 92 cent....das wird knapp.
    und dann soll ich noch Riestern, eine Zahnzusatzversicherung abschließen usw.
    den Kindern möglichst eine gute Ausbildung bieten, und natürlich niemals Linke Politik fordern.
    Klaro bin ich zufrieden, und lebe in saus und braus.
     
  11. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Naja, wenn man von pi kommt – dann darf man doch wohl mal was bemerken und so. Da muss man doch wohl auch was sagen dürfen.
     

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