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zwischen fazit. irak-usa 0:1

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von oli, 10. April 2003.

  1. noah666

    noah666 New Member

    Giadello:

    >>> Wenn Rumsfeld hustet und der SPIEGEL das schreibt, dann wird trotzdem noch keine Kriegsplanung daraus. <<<

    Es war die ARD die dies berichtet hat, nicht der Spiegel. Ich habe gestern das TV Programm der öffentlich rechlichen sehr genau verfolgt.

    Du hast geschrieben, dass die USA "Stabilität" in ein Gebiet bringen wollten wenn sie ein Regime eingesetzt haben. Und du nennst mich naiv?
    Schau dir mal jedes einzelne Regime an. Wo ist denn dort die Stabilität? Wie war denn das mit Noriega ?

    >>> EIn Umschlagen der irakischen Stimmung würde die USA von ihren "imperialistischen" Plänen abbringen? Das ist ... naiv <<<

    Und was bitte soll ich davon halten. Was ist denn in Vietnam und Korea geschehen, als die USA erst als Befreier willkommen geheißen wurden und dann zum Teufel gejagt worden sind.

    Die "technische Überlegenheit" der USA habe ich ja sehr gut verfolgt. In einem Land, das ihnen weit unterlegen ist haben sie 3 Wochen gebraucht um die Hauptstadt einzunehmen.
    Zum Vergleich, und ich bitte das nicht als persönliche Politische Gesinnung zu betrachten:
    Innerhalb von 4 Wochen hatte das Deutsche Reich die französische Armee geschlagen, und dabei waren beide Armeen etwa gleich start, was ihre Technik und ihr Führungsstil anging.

    Den letzten Krieg den die USA gewonnen haben, war der 2. Weltkrieg. Und da hatten sie Hilfe. Grenada lasse ich jetzt mal außer Acht, denn das wäre als würde die NATO Lichtenstein angreifen.

    Ich würde jetzt gerne sagen "mal sehen wer recht hat", aber ich hoffe ja, dass ich mich irre. Wenn ich aber die Geschichte betrachte, jede Möglichkeit abwäge, dann muss ich zu dem Schluss kommen, zu dem auch Monsieur Todd gelangt ist. Die USA haben beschlossen ihre Sicht von Demokratie und Freiheit in eine Region zu bringen, die dies nicht akzeptieren wird. Präsident Bush hat den ersten Schritt in eine Richtung getan in der die USA an politischer und militärischer Bedeutung verlieren werden, denn die Konflikte unserer Zeit kann man nicht mehr mit Waffen lösen.
    Es ist dein Recht das anzuzweifel, aber dann solltest du auch bitte die Hintergründe kennen.

    Da du aber denkst, dass der Irak eine Demokratie wird und die USA die Kampfhandlungen nicht auf Nachbarstaaten ausweiten werden, dann muss ich leider annehmen, dass du mit der Geschichte des Nahen Ostens und der der USA nicht 100%ig vertraut bist.

    Übrigens, ich würde niemals die Thesen eines anderen als "dumm" bezeichnen. Ich argumentiere lieber und überlasse die Bewertung dem Leser.
     
  2. noah666

    noah666 New Member

    da fehlt ein e

    P.S.: warum haben wir eigentlich streit? auf meine Frage hast du schließlich garnicht geantwortet....
     
  3. RaMa

    RaMa New Member

    wer streitet??

    ich amüsier mich :)
     
  4. Giadello

    Giadello New Member

    Noah:

    Ja, Du argumentierst. Nur wie?

    -> Der SPIEGEL hat einen ebensolchen Artikel verfaßt. Wurde hier sogar gelinkt, bin jetzt zu faul zum Suchen-

    -> Gaaanz genau lesen, bevor Du den "Naiv"-Button weitergibst. Ich schrieb von Wollen. Und ganz unten von arroganter Kurzsichtigkeit. Das impliziert ein Scheitern, nicht?
    Demokratisch gewählte Oberhäupter zB in Chile waren den USA zu suspekt und unberechenbar. Auto- und Plutokratien schienen die bessere Alternative zu sein. Zuletzt sind sie damit groß in Aghanistan mit den Taliban gescheitert. Die US-Politiik der antikommunistischen Berechenbarkeit und Stabilität ist fast überall gescheitert. Eine imperialistische Politik hätte anders ausgesehen - und wäre im Kalten Krieg um einiges gefährlicher gewesen.

    -> Korea / Vietnam:
    Containment, kein Imperialismus. Wenn ich ein Land unbedingt beherrschen will, hat dieser Wille eine andere Qualität als die Angst vor dem Kommunismus, welchem ich in dem Land Raum greifen lasse, wenn ich mich zurückziehe. Im ersten Fall suche ich mir ein leichteres Ziel, das verbietet im zweiten Fall meine Angst.

    -> Ja, sie haben drei Wochen gebraucht. Weil sie nicht "ohne Rücksicht auf Verluste" gekämpft haben. 3 Wochen sind übrigens eine verflixt kurze Zeit, wenn man sich die Größe des Iraks und die statistische Größe der irakischen Armee vor Augen hält. Selbst ohne Gegenwehr braucht man einige Zeit, ein Land von der Größe Iraks einzunehmen.
    Dein F-D-Vergleich trägt hier nicht. Zum einen geht es nicht darum, wieviel Kriegs- und Menschenmaterial in einer möglichst kurzen Zeit vernichtet werden kann. Zum anderen war es ein "symmetrischer" Krieg mit direkten Feldschlachten ... kein Guerillakrieg.

    -> Krieg gewonnen ... Was willst Du beweisen? Das die Amis "es" nicht können?
    Den größten und längsten Krieg haben sie gewonnen, ohne ihn je direkt geführt zu haben: den Kalten Krieg.

    Habe ich irgendwo geschrieben, daß der Irak eine Demokratie wird? Ich verwehre mich nur dagegen, jetzt schon zu "wissen", daß sowieso alles den Bach runtergeht und die Amis dem Irak nur Verderben bringen, weitere Kriege in der Region anzetteln und eigentlich nur baden gehen können. Dazu brauche ich keine Hintergründe, auch keinen Todd - der argumentiert gewiß sauberer als Du.
    Noch einmal: ich mache mir keine Illusionen darüber, warum der Irak-Krieg begonnen wurde. Zum Nachlesen empfehle ich Dir mein "Montagswort", welches Du schon kennst. Nur: Pläne gehen nicht automatisch auf. Wir haben jetzt eine in vieler Hinsicht offene Situation. Das ist mein Standpunkt.
     
  5. noah666

    noah666 New Member

    >> Ja, Du argumentierst. Nur wie? <<

    Damit ist diese Unterhaltung beendet.
     
  6. Giadello

    Giadello New Member

    Yep, durch einen klassischen clownesken Fallrückzieher.
     

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