1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Wer brauch denn 350 Krankenkassen?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von CChristian, 9. Januar 2003.

  1. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Jo, jo. Immer die Jugend mit diesem Bum Bum Bum.*

    Bitte mit Stimme von Mr. Honecker.

    http://www.honecker.de
     
  2. quick

    quick New Member

  3. CChristian

    CChristian New Member

    Danke. Habs geändert. ;-)
    Also scheint es im Allgemeinen eh in Richtung Zusammenlegung zu gehen. Schade, dass in dem Artikel nichts über die vorwiegenden Gründe für die Fusionitis der deutschen gesetzlichen Krankenkassen steht. Es wird allerdings vermutet, dass... :

    Vielleicht ist es unter anderem die Fusionitis, die den BKK erlaubt hat, ihr Beitragsniveau unter dem Normalsatz zu halten.

    In einigen Fällen führte eine Fusion zur Jahreswende 2002/03 zu spürbaren finanziellen Vorteilen für die Versicherten.
     
  4. maiden

    maiden Lever duat us slav

    äh, Kostensenkung?
     
  5. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    In einigen Fällen
     
  6. maiden

    maiden Lever duat us slav

    warum nicht das Nützliche mit dem Lästigen verbinden.

    Alle Arbeitslosen werden nach dreiwöchigem Crashkurs (das ist dann aber auch der letzte - versprochen) in Kampfanzüge gesteckt und unter den Befehl der Amis am Golf gestellt. Damit sind wir sie los. Arbeitslosengeld fällt nicht mehr an, deutsche Soldaten brauchten am Krieg nicht teilnehmen, unsere Pflicht gegenüber den sogenannten und ehrlichen Frointen haben wir auch erfüllt und hinterher fallen sie den Krankenkassen auch nicht mehr zur Last. Wer fällt, fällt nicht zur Last. Die Nichtgefallenen krepieren im Lauf der nächsten 10 Jahre an eingeatmeten Partikeln von Uranmunition. Prozesse sind langwierig und enden mit dem natürlichen Ableben der Betroffenen.

    Dann machen wir die zwei - drei hellsten, belesensten und aufgeklärtesten Geister aus dem Forum zu Kanzler, Wirtschaftsminister und Präsident, lassen sie Gewernerschaften, Subventionen und rot/grün abschaffen und Doitschland erblüht.
     
  7. Habe deine Vorschläge an Schröer gemailt - er wird sich wahrscheinlich bei Dir melden.
     
  8. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    Die Zahl 108 war zumindest in einem Punkt richtig: Von den 350 KK haben jetzt nämlich genau 108 ihre Beiträge erhöht, wovon laut BVA 26 Mio. Versicherte
    betroffen sind. Den höchsten Satz kassiert übrigens die Betriebskrankenkasse Berlin mit 15,7%, die kräftigste Erhöhung gab`s bei der Buchdrucker Ersatzkrankenkasse BKK von 13,4 auf 14,9% - wen`s interessiert.
     
  9. spock

    spock Active Member

    CChristian hat völlig recht :

    das Leistungspektrum dieser zahlreichen gesetzlichen Krankenkassen ist zu 95% identisch , weil gesetzlich festgeschrieben;

    in diesem reglementierten System, das zudem ja Charakter einer Sozialversicherung hat, sollte es wirklich eine Konzentration der Ressourcen geben;

    kurioserweise wird zwar immer mehr am Patienten und auch an den Beschäftigten (Krankenschwestern, Ärzte, Krankengymnasten etc.) im Gesundheitswesen gespart, während die Kosten speziell der grossen Krankenkassen überproportional steigen - da könnte man bestimmt viel einsparen;

    Kassen wie die AOK arbeiten mehr wie Behörden denn als Wirtschaftsunternehmen; ich glaube, dass inzwischen ganze Abteilungen damit beschäftigt werden, früher selbstverständliche Leistungen "abzuwehren";

    mein Alltag in der Klinik zeigt das täglich:

    da muss man eine schriftliche Begründung schreiben, damit eine 89jährige Kriegerwitwe, die alleine lebt ( die "Trümmerfrauen" haben dieses Land wiederaufgebaut.....) mal bitteschön zwei Tage stationär gepflegt werden darf, wenn Sie den grauen Star operiert bekommen soll (...ist nicht so einfach mit einem verbundenen Auge.....)

    - Ablehnung der Kostenübernahme durch die Kassen nicht ausgeschlossen;

    wenn die gesetzlichen Krankenkassen überall so sparen würden wie am Patienten, hätten wir keine Probleme mehr.....
     
  10. maiden

    maiden Lever duat us slav

    hat er schon. Wollte die Namen der zukünftigen Minister, Kanzler, Präsidenten wissen, außerdem deren Qualifikationen. Habbich ihm durchgegeben. Habe ihn dann noch stöhnen und im Hintergrund schallendes Lachen gehört, dann hat er aufgelegt.
     
  11. spock

    spock Active Member

    genau :

    Schröder , Putin und Clinton treffen sich :

    Putin: "ich habe 30 Leibwächter und einer will mich ermorden - ich weiss nicht welcher !"

    Clinton: "ich habe 20 Hausmädchen und eines hat Aids - ich weiss nicht, welches !"

    Schröder: "ich habe 12 Minister und einer davon kann etwas - ich weiss nur nicht welcher.....!"

    *g*
     
  12. Mekki Messer

    Mekki Messer New Member

    >wenn die gesetzlichen Krankenkassen überall so sparen würden wie am Patienten, hätten wir keine Probleme mehr....<
    sparen, sparen, sparen....wozu gehören beispielsweise Sterbegeld, Mutterschaftshilfe oder Krankengeld für Kinder (!) zum Leistungsspektrum einer Krankenkasse? Das wird demnächst gekappt.
    Überflüssige Röntgenaufnahmen, unnötige endoskopische Eingriffe, tausende von Todesfällen jedes Jahr infolge falscher Arzneimittelverordnung sowie die Tatsache, dass jährlich Medikamente im Wert von 2 Milliarden EUR auf den Müll landen, sind weitere Beispiele für Handlungsbedarf.
    Vielleicht wird der Internethandel von Medikamenten der Apothekerslobby ein wenig einheizen. Die vielgepriesene Vor-Ort-Beratung ist oft genug überflüssig bzw. bei Langzeitmedikamentation (Diabetes etc.) höchstens einmal erforderlich.
    Deutschland belegt angeblich im internationalen Vergleich in etlichen Erkrankungs- und Sterblichkeitsstatistiken hinterste Plätze. Trotz höchstem Finanzaufwand von 125 Mrd. EUR jährlich! Das lässt auf ein qualitatives Probelm schließen.
     
  13. spock

    spock Active Member

    <<Deutschland belegt angeblich im internationalen Vergleich in etlichen Erkrankungs- und Sterblichkeitsstatistiken hinterste Plätze. Trotz höchstem Finanzaufwand von 125 Mrd. EUR jährlich! Das lässt auf ein qualitatives Probelm schließen>>

    - dass kann man so nicht schlussfolgern.....

    - da wir sehr viel teure Diagnostik betreiben, erkennen wir vielleicht auch mehr Krankheiten und Todesursachen, ausserdem ist die Lebenserwartung weniger von der Qualität der Medizin als vielmehr vom (ungesunden) Lebenswandel einer Nation abhängig

    -trotzdem hast Du natürlich prinzipiell recht;

    leider stecken wir natürlich auch in dem Dilemma, dass alles, was medizinisch möglich ist auch von vielen Patienten beansprucht wird, egal ob das gut oder sinnvoll ist;

    als Arzt ist man oft gezwungen , teure Maßnahmen auf Wunsch des Patienten durchzuführen, die nicht unbedingt nötig oder sinnvoll wären;

    jeder beansprucht halt das Beste für sich und man sollte es ihm auch geben können - Frage ist halt, ob das in Zukunft noch aus einer Krankenversicherung in der heutigen Form bezahlbar ist.....
     
  14. Mekki Messer

    Mekki Messer New Member

    >ob das in Zukunft noch aus einer Krankenversicherung in der heutigen Form bezahlbar ist....<
    Das gesetzliche Krankenkassensystem beruht auf dem Solidarprinzip. Ihm sind in vielen Bereichen gesetzlich die Hände gebunden (Preisverhandlungen etc.)... und auf der anderen Seite des Tisches sitzt der knallharte Lobbyismus (Pharmaindustrie, Ärzteverbände und und und...). Das kann nicht gut gehen.
     
  15. spock

    spock Active Member

    Problem ist nicht der Lobbyismus, sondern die Alterspyramide:

    - es sind immer mehr Menschen älter (evtl. auch wegen der modernen Medizin) und nehmen länger die Krankenkassen in Anspruch (es sei allen gegönnt!);

    wie auch in der Rentenkasse, zahlen weniger Menschen ein, es haben jedoch mehr Menschen Ansprüche;

    nach dem Solidarprinzip sollte daher meines Erachtens die Grundversorgung auf gutem Niveau für alle gesichert sein, jedoch zusätzliche Leistungen (z.B. Sportunfälle, Risikozuschläge u.a.) zusätzlich abgesichert werden müssen, damit die Allgemeinheit nicht für alles mögliche zahlen muss, was nicht in die Grundversorgung gehört;

    - so könnte man eher einen niedrigeren Beitrag halten; wenn hingegen jeder alles bezahlt bekommen soll, müssen wir die Beiträge sicherlich auf 18% oder höher anheben;

    auch Selbstbeteiligungen oder Kontrollmitteilungen über Höhe der in Anspruch genommenen medizinischen Leistungen (pro Quartal) können einen verantwortungsvolleren Umgang mit medizinischen Leistungen bewirken;

    die Generation unserer Eltern war gewohnt unter Vorlage der Chipkarte alles zu bekommen - was es kostet, erfährt bis heute kein Patient und...

    - was nichts kostet, ist auch nichts wert !

    medizinische Leistungen sind trotz des hohen Aufwandes und der hohen Berufsqualifikation verdammt billig in Deutschland;

    eine höchstqualifizierte OP-Schwester verdient 500,-¬ netto weniger als ein Facharbeiter in der Autoindustrie;

    ein Hausarzt bekommt für den Hausbesuch incl. aller Kosten ca. 20,-¬(!)
    - dafür fährt ein Handwerker nicht mal zum Kunden, die Anfahrt alleine ist schon teurer....

    Einsparpotential gibt es eigentlich nur noch im Pharmabereich und bei den Kassen selber - womit wir wieder beim Thema sind....
     
  16. Mekki Messer

    Mekki Messer New Member

    Tja, die Krankenkassen müssen wohl ihre Investitionen in präventive Maßnahmen verstärken (siehe Wirbelsäulenschulen). Das zahlt sich immer aus.

    Zum Problem der Alterspyramide kommt verschärfend hinzu, dass der Mensch in seinen letzten 4 -5 Lebensjahren die Kassen mit Abstand am meisten "belastet". Drum sind Jene fein raus, die mit Niedrigsätzen bisher gezielt Junge angeworben haben. Die Alten bleiben fast ausnahmslos bei ihrer gewohnten AOK/DAK etc. Ein neuer Risikostrukturausgleich wird diese "wettbewerbsverzerrende" Schieflage ein Stück weit korrigieren. Wer nur Gesunde aufnimmt, muss zahlen.

    Zum Lohnniveau: Ein nicht geringer Teil des Pflegepersonals hier im Landkreis KN wandert schon kurz nach der Ausbildung in die Schweiz ab. Kein Wunder, verdient doch eine Schwester in Schaffhausen mehr als das Doppelte wie im Singener Krankenhaus. Allgemein genießt Pflegepersonal in der Schweiz eine deutlich höhere Wertschätzung als hierzulande. Dafür nimmt so manch einer gerne drei Wochen weniger Urlaub in Kauf ... Dennoch gilt das Schweizer Gesundheitssystem als schlechter als unseres.

    Im übrigen bleibe ich bei meiner grundsätzlichen These: Lobbyismus und Solidarprinzip verträgt sich nicht.
     

Diese Seite empfehlen