Wem es hier langweilig ist ...

Elektroengel, das sehe ich etwas differenzierter. Also ich habe da schon eine ziemlich große persönliche Betroffenheit von Ganimed festgestellt. Sein "faszinierend" werte ich eher als eine launige Umschreibung für "Mann, ich habe mir fast in die Hosen geschissen vor Angst!" Aber ich kann mich natürlich auch mal irren. Vielleicht könnte Ganimed bei unserem nächsten Stuhlkreis was dazu sagen.

 

Also das führt jetzt schon wieder so weit weg.

Was ist denn mit Knochenleimherstellung, Hinrichtungsarten und Geistererscheinungen?

@macxius: sobald für Ganimed ein Sternbild auftaucht, ist er ganz aus dem Häuschen. Er kennt auch alle Monde unseres Sonnensystems. Einfach toll.

 

Also da haut es mich auch immer vom Stuhl vor lauter Bewunderung. Ich bin schon froh, wenn ich mir einen (1) Mond merken kann.

Aber wir sollten uns jetzt tatsächlich wieder mehr um den Knochenleim kümmern - zumindest als schönes Intro für Hinrichtungen und Geister.

ugh, komm' endlich aus der Hüfte ääh Höhle!

 

@ elektonikengel
von Hutten war Reichsritter und Humanist so um 1500. Geboren auf der Burg Steckelsberg bei Schlüchtern.

@ macixus
..von wegen in die Hose geschissen!
*anderNasezieh*

 

Na, wenn's nicht die Hose war, dann halt die Burgmauer.

 

Das waren wenigstens noch Berufe: Reichsritter & Humanist!
Durch die Lande reiten in göttlicher Mission mit schwarzer Ritterrüstung, rotgelbem Federbusch und Heraldik an der Stange. Und in der Satteltasche ein weißes iBook.

Was dagegen ist man heute: Content-Manager, Vice-President, Web- und Klingeltondesigner, Modding-Grafiker...

 

Du hast sowas von Recht. Hinrichten sollte man letztere und auf die Geister ersterer hoffen.

(na, was sachste zu meinem Törn zum Thema?)

 

*seufz*
*hat nicht alles gelesen*

Warum nur, warum streiten sich Leute in meinem Thread über solche Nichtigkeiten?

@ mighty - ich bastel mir einen mittelalterlichen Schild, weil man die nicht an jeder Strassenecke bekommt, und die, welche man gelegentlich bekommt, nicht meinen Qualitätsanforderungen entsprechen - als Ugh in fortgeschrittenem Alter erwarte ich einen gewissen Tragekomfort und als Ich erwarte ich, der ich mich dahinter stelle und es zwischen eine Waffe und mich halte, eine gewisse Wiederstandskraft. Beides zusammen gibt es bezahlbar nur, wenn man es sich selbst macht.
Und nein, LARP mache ich nicht - der Quotient an spätpupertären Idioten ist mir da einfach zu hoch.

@engel - http://www.kremer-pigmente.de/63000.htm stelle dir das in der heimischen Küche vor, und Du kommst der Sache recht nahe.
Zu Zeiten Huttens war "Reichsritter" eigentlich jemand, der anfing, sich vor Musketenkugeln und Steinkanonen zu verstecken - und Federbüsche ... höchstens noch auf dem Turnierplatz bei einer Show.

@macixus - Freizeit? In meiner Freizeit bin ich Grafiker - das hier ist harte Arbeit ... laufe du mal stundenlang neben einer Rokoko-Dame und komm ob des Reifrocks und des Korsetts nicht an sie heran


Ich habe übrigens gerade etwas 150 Nägel auf die Rückseite des Schildes geschlagen um die stinkende Rohhaut zu fixieren, nachdem sie getrocknet ist. In Verbindung mit dem darunter aufgezogenen (und mit knochenleim verleimten) Leinentüchern und dem Holz gibt das eine schö,e haltbare kompositverbindung, ähnlich heutiger Kohlefaser-Verbindungen bei Surfbrettern und Segelschiffen - das prinziep ist dasselbe.

Als nächstes werde ich die Halteriemen befestigen, und das Ding bemalen - es soll schließlich Morgen um 13.00 eingesetzt werden ... da sag nochmal einer, ich fange immer viel zu spät an ... HAH! wenn ich glück habe, ist die Farbe (übrigens aus echtem Ocker und Reseda und echtem Färberwaid - und wer sich damit auskennt, weiß jetzt auch, welche Farben mein Schild trägt ) beinahe trocken.

 

Und wenn du dich auf den Schild stellst? Geht da auch nichts? Selbst mit einem Schwerthieb in die Korsettstangen nicht?

 

Das Problem sind die unterschiedlichen Zeitperioden - zwischen Rokokodame und Schwert liegt nicht nur ein Korsett, sondern auch runde 500 Jahre

 

So fertig. Auch die erste Schicht Farbe ist drauf - in diesem Zusammenhang ein Hinweis - nehmt ALT Schuhe über euren Füßen, wenn ihr Ocker mit Firniss, Wasser und Öl mischt.

Man kann es gar nicht oft genug wiederholen. ALTE SCHUHE!

@Convi (und jeden anderen Freund berauschender Mittel) ... probier mal Toten hirschen, mit Klebestoff-Lösungsmitteln und Grundierunlack ... zumindest das Aroma ist unglaublich

 

... dem kann ich ja gerne mal erklähren, wie man einen mittelalterlichen Schild zusammenbaut - die Konstruktion stammt bestimmt von Hannibal Lektor - Knochenleim und Rohhaut* sind die Hauptbestandteile.

*Rohe Haut von Tieren - echt eklig, war mir nie klar, was das wirklich bedeutet - man spricht immer darüber, aber wenn man so ein durchsichtiges Ding in der Hand hat ... *bäh* - und nachdem man es eingeweicht hat, und das Schild nach dem Aufziehen zum trocknen hinlegt, stinkt die ganze Bude nach nassem Hirsch.

Jemand interesse an detailreicherer Darstellung, oder den Herstellgeheimnissen von Knochenleim?

Nicht? Dann sagt nicht, Euch ist langweilig.

 

Hat das nicht der ELCH kürzlich schon beschrieben, als er von der Zubereitung von Kürbissen sprach? Schmeckt so und riecht so wie Knochenleim. Ob das allerdings für deinen Schild taugen würde, weiß ich nicht. Aber vielleicht doch, dann hätten Kürbisse doch einen Sinn.

 

Knochenleim hat doch wirklich rein überhaupt nichts mit Kürbis zu tun !

Aber schau doch mal in Deine Musiksammlung - nach dem Aral Song, siehe ST Brett.

 

ELCH, du hast das Zauberwort vergessen. Und schon schaue ich sowas von nichts.

 

"Die Burg ist nicht gebaut, um schön, sondern um fest zu sein." Er schildert die drangvolle Enge, den Gestank von Schießpulver und Kot und fährt fort: "Reiter kommen und gehen, unter ihnen sind Räuber, Diebe und Wegelagerer, denn gewöhnlich stehen unsere Häuser offen, und wir wissen nicht, wer ein jeder ist oder kümmern uns nicht sehr darum. Man hört das Blöken der Schafe, das Brüllen der Rinder, das Hundegebell, das Rufen der Arbeiter auf dem Felde, das Knarren und Rattern; ja wahrhaftig, auch das Heulen der Wölfe wird im Haus vernehmbar, da der Wald so nahe ist."_

so beschreibt Ulrich von Hutten sein damaliges Dasein auf der Burg Steckelsberg.
die ich des Nächtens selber schon besuchte.
...es war zwar nich das Heulen der Wölfe, welches ich vernahm, aber das Grunzen der Wildsäue war direkt vor den Burgmauern.
Und der Nachthimmel war so dunkel, dass die Andromeda-Galaxie mit blossem Auge zu erkennen war.
Es war faszinierend!!

 

Gani, an welcher Stelle deiner bewegenden Geschichte habe ich jetzt den Knochenleim bzw. Kürbis übersehen?

 

Ulrich von Hutten? In seiner Zeit konnte man einen guten Schild sicherlich direkt kaufen und mußte sich nicht mit stinkenden Hirschen und ausgekochten Kürbissen rumplagen.

 

Naja, die Story hat wirklich nichts mit Knochenleim oder Ähnlichem zu tun, trotzdem kam mir die Steckelsburg sofort in den Sinn!
Weshalb weiss ich auch nicht!?
Womöglich wegen des Ugh´schen Schildes, das ich mit dem Mittelalter in Verbindung brachte.

 

Ja, das wäre eine Erklärung. Oder es war der Mond. Aber der sieht manchmal auch wie so ein scheiß Kürbis aus.