Und das in der konservativen WELT

Dann war es aber ein sehr merkwürdiger Vergleich.

War ein KZ jemals etwas anderes als negativ?

 

Dachau, Bergen-Belsen, Auschwitz, Treblinka, Buchenwald . . . . da denkst DU natürlich nur an die netten Städtchen in der Nähe. Du Glücklicher!

 

War ein "Führer" jemals eine demokratische Einrichtung?

 

Nein nicht nur, sondern auch.

 

Es ist in erster Linie ein Wort. Und in jedem Staat führt irgendjemand. Mal mit mehr, mal mit weniger Macht. Auch Gewerkschaften werden geführt. In jeder Firma führt irgendjemand. In jedem rennen führt irgendjemand.

Aber das führt jetzt zu nix.

 

Ein Wort ist doch nicht sinnfrei sondern steht immer im Kontext zu einem Wertekanon.

Das Volk ist der Souverän. Zumindestens in einer Demokratie. Das ist dann übertragene Macht auf Zeit. (Ich glaube, das ist bei Helmut Schmidt entlehnt.)

Gewerkschaften werden nach dem demokratischen Zentralismus geleitet. D. h., die Spitze der Gewerkschaftsleitung/-vorsitzenden ist in einem ständigen Dialog mit den Gewrkschaftsebenen, die wiederum von den Gewerkschaftsmitgliedern gestellt werden. Wer eine Gewerkschaft "führen" will, scheitert in der REgel. Ich weiß, wovon ich rede.

Bei mir sind die Begriffe klar. Da besteht keine Konfusion.

 

Ohne Führung geht offenbar nix.

 

Hoffentlich führt dies nun nicht in die Orientierungslosigkeit.

 

Statt Führern haben wir jetzt also Leiter. lol

Oder wie sagt man in denglish : Leader


Ich sehe nach wie vor nicht ein, warum man das Wort Führer als Funktionsbezeichnung nicht verwenden soll.

Bei anderen Wörtern wie z.B. "endlösung" sehe ich die Sache natürlich ganz anders.

 

Warum eigentlich? LTI ist doch wieder in Mode, wenn auch in generalüberholter Form.

 

Warum?

Weil es das Wort Endlösung vor dem 3.Reich nicht gab. Das würde bei der Wannsee-konferenz geschaffen.

 

Hachjeh, was ein Streit. Sprache ist doch kein Denkmal, Sprache entwickelt sich. Die sind bzgl. der Vergangenheit halt ein bisschen weiter (weg) als andere, und so gibt es immer wider Grauzonne in denne sich die einen pudelwohl fühlen während andere der Unmut plagt.

Das Wort "Führer" als alleinstehender Begriff finde ich problematisch, hauptsächlich weil der Begriff von der Tätigkeitsbeschreibug zu einer Art Eigennamen, einem Titel stilisiert wurde. Den einen "Führer" gab es halt (bisher ;-)) nur einmal, und er war immerhin so prominent das es das Wort sogar in den englischen Sprachraum geschafft hat.

Insofern würde ich es lieber vermeiden wollen.
Aber der "Führer" ist auf meiner Liste der von "Wörtern-die-aufgrund-der-Nazi-vergangenheit-so-überhaupt-gar-nicht-gehen" lange nicht auf dem ersten Platz, das wäre bei mir persönlich der, vor allem im Netz inflationär eingesetzte Begriff "Gutmensch".
Damit werfen nun wirklich nur Idioten um sich,nicht nur weil die NS Propaganda sich desselben Wortes und Vorwurfes bedient hat, nein auch weil das ganze Konzept der daduch mitschwingenden Anklage völlig blödsinnig ist (Vgl. "Schlechtmensch").

So, jetzt bin ich zum WE doch noch irgendeinen völlig offtopic'en Sums losgeworden: in diesem Sinne: fröhlichen Wochenausklang!!!

 

Ja stimmt. :embar:

Als Streit ( ist irgendwie immer negativ besetzt ) habe ich es aber nicht empfunden.

Mich stört halt nur diese "Sprachpolizei", die einem sagt, welche Worte erlaubt sind und welche verboten.

 

In diesem freien Land darf man eigentlich fast alles sagen. Man darf nur nicht erwarten, für alles Zustimmung zu erhalten.

 

Und weil man alles sagen darf was man sagen will, sollte eine fSK im Oberstübchen die Begriffe sortieren.

Gegen den Führerschein hat niemand was. Das ist ein etablierter Begriff.

Aber gegen den "Führer" der Soundsobank, gegen ein Treffen der "Staatsführer", da gibt es schon was einzuwenden. Das ist belegt und da wünsche ich so manchem Kommentator mehr sprachliche Sensibilität.