Taufen oder nicht taufen ?

Als ob das irgend jemanden interessieren würde! Es geht nur um eine Demonstration von Zugehörigkeit, "bürgerlicher Wohlanständigkeit" oder was weiß ich . . .

 

Mich ärgert nur, wie sich die Religiösen – das ist ja sicher nicht nur bei den Christen so – das Positive heraus suchen, dafür dem jeweiligen Gott danken. Das Negative wird ausgeblendet, dafür ist dann sicher der Teufel zuständig oder derjenige selbst schuld, dem es geschieht.

Ein Beweis dafür, dass die Religionen Blödsinn sind, ist schon ihre Vielfalt und die Zahl der angebeteten Götter. Welcher ist denn nun der alleinige Gott? Oder gibt es so viele? Jede Religion versucht oder versuchte doch auch mit Terror ihren Gott als den einzigen durchzusetzen.

 

Ja, das ist in der Tat ärgerlich. :meckert:

Wenn jemand, der eigentlich schon tot war, wieder gesund wird, dann heisst es oft " Gott hat geholfen".
Dabei merken diese Verblendeten gar nicht, dass das im Umkehrschluss bedeutet: Allen anderen, denen es ähnlich schlecht ging und die gestorben sind, hat Gott nicht geholfen sondern verrecken lassen. :boese:

 

Ich würde sagen "Leeres Ritual" "Gesellschaftliches Ereigniss" etc.

Wir haben uns jetzt zur Taufe entschlossen. Dabei können wir zumindest ein Reihe von Geschenken abstauben. :biggrin:

Geld ist auch ein mächtiger Götze. irat:


Ausserdem haben wir dann unsere Ruhe.

 

Das enttäuscht mich jetzt wirklich.

 

Na,macht mal, wie ihr das in eurer Situation für richtig haltet. Ist schwer von außen zu sagen.
Ich bin jedenfalls frischgeboren rk getauft worden, dann aber nichts weiter. Als Grundschüler in der Kirche durfte ich dann nicht am "Abendmahl" teilnehmen und saß wie Falschgeld in den leeren Bänken, während sich alle anderen vorne drängten. Das war in dem Alter zuerst sehr komisch und auch einsam. Die Distanz zum Geschehen hat mir allerdings auch einen distanzierten Blick ermöglicht. Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich da ziemlichen Hokuspokus beobachtete, den außer dem Hauptamtlichen Personal und zwei, drei Schülerinnen niemand spirituell ernst genommen hat.
Mit 18 bin ich aus der Kirche ausgetreten und lebe seit dem als kulturchristlicher Atheist ganz ordentlich, glaube ich. Bei einer ganzen Reihe ethischer Fragen bin ich durchaus auf einer Linie mit abrahamitischen Positionen, manchmal auch mit buddhistischen Ansichten, verzichte aber dankend auf den metaphysischen "Überbau". Leichter macht das das Leben in der Regel nicht...

Unsere 3 Kinder sind jedenfalls weder getauft, noch bekenntnisorientiert erzogen, was bisher weder im Familien- noch im Freundeskreis irgendwie Probleme bereitet hat. So lange kein missionarischer Eifer entwickelt wird, haben wir auch keine Kontaktscheu (Kindergruppe im ev. Kirchenraum, toben um den Altar...zugleich Kinder im rk KiGA gemeinsam mit muslimischen Kindern und Eltern, deren weiblicher Teil konsequent Kopftuch trägt etc.)
Die Prägung des Umfeldes ist imho schon wichtig, jenseits der eigenen Überzeugungen. Schließlich müssen es die Kids mal ausbaden, wenn sie aufgrund elterlicher Entscheidung mal als gottlose gehänselt werden (ja, das gibt es auch heute in Europa noch...).

Gruß carlo

PS: Die ZEIT diese Woche ist bzgl. des Atheismus-Thema ganz lesenswert.

 

Keine Sorge: Sobald er lesen kann schenke ich ihm dieses Buch hier: http://www.amazon.de/Antichrist-Ver...1?ie=UTF8&s=books&qid=1284299604&sr=1-1-spell



:teufel::teufel:

 

Das lässt sich ja zum Glück beschleunigen. Moderne Kinder können das schon mit drei. Unser Sohn hat jedenfalls allen möglichen Geschenken zum Trotz auch dann auf seine Taufe verzichtet, als er sie letztes Jahr anlässich der möglichen Erstkommunion hätte nachholen können. Wir haben es ihm freigestellt und er hat die richtige Entscheidung getroffen.

 

Du bist umgekippt, pardon, aber meinst du nicht auch, dass dies ein Zeichen von Charakterschwäche ist? Nur wegen Geschenke und diesem verdammten schnöden Mammon ... nun ja, sei's drum.

 

Viel zu schwierig, aber wie wäre es mit Karlheinz Deschner's "Das Kreuz mit dem Christentum" - das öffnet einem erst die Augen, und seitenlange Quellangaben gibt es obendrein - leicht zu lesen und spannender als ein Kriminalroman: Sex & Crime in der kath. Kirche.

deschner

Voltaire (eigtl. François Marie Arouet, 1694-1778) Écrasez l'infâme - Vernichtet die Niederträchtige! (Papstkirche)

 

Sorry, ich finde Taufen unter diesen Bedingungen ist im wahrsten Sinne des Wortes eine scheinheilige Heuchelei. Genau das, was man auch überzeugten Christen vorwirft.

Bis vor 4 Jahren (ich bin 48 Jahre alt und war bekennender "Berufszweifler") hätte ich mich übrigens selbst als Atheisten bezeichnet und ich bin dankbar dafür, dass ich jetzt glauben kann. Mit dazu beigetragen haben Erlebnisse, die ich nicht mehr als Zufall abtun kann.
Aber ich weiß, dass man mit Argumenten usw. Berufszweifler nicht überzeugen kann und werde in diesem Forum sicherlich keinen missionarischen Eifer entwickeln. Es liegt nunmal in der Natur des Glaubens, dass man ihn nicht beweisen kann.

Jedenfalls wünsche ich Jedem/r dass er glauben kann und hoffe und bete, dass das noch vielen von euch "passiert".

Herzliche Grüße
Xtreme

P.S.: In unserer Gesellschaft ist Christsein out und uncool und deshalb werden heutzutage weit mehr Christen als "Gottlose" gehänselt (vor allem unter Jugendlichen).

 

Deine persönlichen spirituellen Erfahrungen in Ehren (habe selber nichts vergleichbares vorzuweisen und kann deswegen nicht mitreden) - aber dass sich die Nichtreligiosität nach einigen Jahrhunderten der Aufklärung endlich als Normalzustand durchzusetzen beginnt, empfinde ich als echten Fortschritt. Wäre das doch nur überall der Fall, unser Planet wäre ein deutlich friedlicherer Platz.

Und die echt abgehobenen „Jesusfreaks” sind schon zu meiner Jugendzeit (die ziemlich zeitgleich mit der Deinigen stattgefundenen haben muss) nicht ernst genommen worden. Gehänselt hätten wir die natürlich nicht, dafür waren wir damals noch viel zu anständig

 

Hätte ich vor 2 Wochen 12,9 Mio. Euro gewonnen, ich würde wirklich Gott dafür verantwortlich machen und mich adäquat bedanken. Aber nein, es musste ja jemand aus Weißensee sein.

:augenring

 

Vielleicht hat er ja Größeres mit Dir vor und will, dass Du beim nächsten Jackpot dann 13,9 Millionen gewinnst? Die Du auch brauchen wirst, um das Dir zugedachte Werk auf Erden vollbringen zu können. Du weisst doch: „Die Wege des Herrn sind unergründlich”.

 

Ich fürchte, du hast mein geschriebenes Wort zu wörtlich genommen.

Der Punkt ist: Man wägt ab.

Familienfrieden bzw eher Verwandschaftsfrieden sind einfacher durch eine, für uns nichtssagende Taufe herzuzstellen, als durch ewigen Ärger um die Sache.

Geschenke sind da eher ein Zusatznutzen. Spart etwas Geld, dass wir als verschuldete Hausbesitzer zur Sondertilgung für das Darlehen einsetzen können.

 

Und das ist prima!

 

Also, dass wenn schon gehänselt wird, die Christen und nicht die jungen Atheisten betroffen sind. Ich hoffe, dass man den anderen Verblendeten (Muslimisten, Hinduisten, Buddhisten, Nationalsozialisten) eine ebensolche lange Nase macht.

 

Wow. Um solche Größenordnungen geht es da inzwischen, dass man davon Sondertilgungen leisten kann. Ich glaube, da lebe ich irgendwie in einer anderen Welt. Wenn ich zu einer Taufe eingeladen würde (was ich mit dem Hinweis auf meinen Dienstplan (der eigentlich „24/7-Bereitschaft” heissen müsste) versuchen würde abzubiegen, denn ich vermeide es, Gotteshäuser zu betreten, ausser zu touristischen Zwecken), dann würde ich einen Strampelanzug für das Kind mitbringen. Oder sowas in der Art. Wär ja dann wohl ganz schön peinlich, der geschenketechnische Sozialfall sozusagen ...

Was für mich auch nicht ganz nachvollziehbar ist: Wie können Eltern mit den Geschenken für den Täufling ihre eigenen Schulden tilgen? Oder sind das dann streng zweckgebundene Sondertilgungen nur für die Wände und den Bodenbelag des Kinderzimmers?

 

Det wissen wir aber schon, dass det garnicht geht? Never be Rude to an Arab

 

Du hast jene jüdischen Glaubens vergessen.

Von all den weltanschaulichen Richtungen ist mir die buddhistische noch am sympathischsten.