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Sterbehilfe wieder in der Diskussion

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 1. Juli 2008.

  1. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Aber warum darf man nicht sterben dürfen, wenn man niemand zur Last fallen will? Warum ist das dann ein »schwacher« Moment?
     
  2. edwin

    edwin New Member

    Tschuldigung, ich hatte mit eventuellen weiteren Einschränkungen gerechnet.
     
  3. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Damit habe ich meine Probleme. Dass jemand aus allgemeiner Lebensüberdrüssigkeit sich mit Hilfe des Staates vom Acker machen will. In Holland hat es den Fall eines über 90-jährigen Professors gegeben, der noch recht gut gesundheitlich drauf war aber keine Lust mehr hatte zu leben. Dem hat man tatsächlich ermöglicht zu sterben. Das geht mir zu weit. Ich bin schon für Einschränkungen, sonst kommt nachher jeder liebeskranke Teenager daher und lässt sich einschläfern. Ich erinnere mich daran, dass ich in meiner Jugend durchaus auch mal Selbstmordgedanken hegte. Dabei hätte mir das Leben gefehlt.
     
  4. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Und warum? Wenn ich mir das nötige Zeug auf dem freien Markt besorgen könnte, zusammen mit einer »Freitod für Dummies«-Anleitung, dann bräuchte ich die Hilfe des Staates selbstverständlich nicht. Aber – so als kleines hypotetisches Denkspielchen – wenn ich zum einen keine große Lust habe mich diesen zukunftkommendergenerationenfressenden Erwerbslebenstätigkeiten hinzugeben, auf der anderen Seite auch nicht gerade von der Hand in den Mund leben möchte, ist es da nicht angezeigt saubere Existenzbeendungsmethoden angeboten zu bekommen.

    Meinetwegen dürfen die auch etwas kosten, gerne darf sich jemand damit seinen Unterhalt verdienen, inklusive Alimente für die zwei Kinder aus letzter Ehe.
     
  5. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Erweitere auf: Nicht zu leben hat unseres Wissens noch niemand als Verlust empfunden. Ich bin ja dermaßen Wischiwaschi, selbst der Atheismus weicht bei mir zum A/Ignostizismus auf. Wiewohl ich den Glauben an einen Gott als kontraproduktiv ablehne.
     
  6. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Das war übrigens der umgewandelte Buchtitel einer todkranken Frau, die als Mutter von 1-jährigen Zwillingen Knoten in der Brust feststellt und schließlich ihr Sterben protokollierte und als Buch herausbrachte. Das erlebte sie schon nicht mehr.

    Der Titel lautete: Es wird mir fehlen, das Leben.
     
  7. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ja, zwei, drei, viele macht’s nich’ besser.
     
  8. batrat

    batrat Wolpertinger

    Schwache Momente hat doch fast jeder mal, Momente in denen alles schlecht zu sein scheint, Momente, in denen man meint, dass das Leben keinen Sinn mehr hat. :cry:
    Fast immer vergeht das wieder. Auf Regen folgt Sonnenschein. :)

    Ich halte es für fatal, wenn die "Lösung" bei schwachen Momenten sofort greifbar ist. :augenring :eek:

    Natürlich kann man sich auch von der Brücke stürzen, aber das fordert mehr Überwindung und ausserdem sind die Alten dazu körperlich meist gar nicht mehr in der Lage. :shake:
     
  9. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Hoffnung heißt, sich auf blutigen Stümpfen zum ausgetrockneten Brunnen zu schleppen.
     
  10. Convenant

    Convenant Haarfestiger

  11. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Todkranke-Kinder-Helfen,/625562.html
    Der sagt, dass aktive Sterbehilfe ein Schritt zur Verrohung der Gesellschaft wäre. Und das denke ich auch. Alte Menschen werden schon jetzt oft nur noch als Belastung empfunden.
    Dieser Palliativ Mediziner setzt menschliche Zuneigung und intensive Schmerztherapie als Alternative zur aktiven Sterbehilfe.
    Wäre schön, wenn das in einer modernen Gesellschaft zu verwirklichen wäre.
     
  12. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Wer bezahlt’s, wer machts’s? Dieses Blablah von der Verrohung der Gesellschaft ist doch der blanke Hohn. Hier noch so ein wichtiger Kommentar von der Süddeutschen:
    http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/854/184279/
    der meiner Meinung nach genau wie der Stern-Artikel meilenweit am Kern vorbei geht.

    Gleichzeitig fordert der Präsident des Bundesverfassungsgerichts ein Schuldenverbot und weitere Privatisierung von Staatsaufgaben. Ich fordere endlich Freitodkabinen einzurichten!

    Und immer sind es die Rechtskonservativen die vom Schutz des Lebens schwafeln und mit dem Arsch alles platt machen.
     
  13. edwin

    edwin New Member

    Werden hier nicht ein paar Selbsttötungswünsche vermischt?

    Der Wunsch von Menschen, die Sterbenskrank sind, nur noch auf den Tod warten und bei denen eine Schmerztherapie aber auch gar keine Hilfe mehr ist und der Wusch von Menschen, die einfach nur ihr Leben (leider) einfach so "wegschmeißen" wollen (aus depressiven Gründen).
     
  14. edwin

    edwin New Member

    :confused: Und das soll helfen? :confused:
     
  15. edwin

    edwin New Member

    Das habe ich befürchtet.

    (Nicht Deinen Text, sondern das Resultat aus deiner Aussage.)
     
  16. edwin

    edwin New Member

  17. edwin

    edwin New Member

  18. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Als meine Eltern in ein Alter kamen, wo der Tod immer näher ins Blickfeld rückt, machten sie sich Gedanken über ihr Ende. Sie wollten auf keinen Fall künstlich durch Maschinen am Leben gehalten werden. Das fixierten sie auch schriftlich. Mein Vater starb zuerst und ziemlich überraschend. Er hatte Alzheimer, dazu mit Embolien zu kämpfen. Eines Morgens war er dann tot.

    Meine Mutter überlebte ihn um ein paar Jahre. Sie hatte Herzprobleme und in ihrem letzten Lebensjahr mehrere Schlaganfälle. Schließlich musste sie in die Klinik und konnte nicht mehr nach Hause. Wir sprachen mit dem behandelnden Arzt über ihren Wunsch, weil sie es selbst nicht mehr konnte. Er sagte, er könne das akzeptieren. Als dann schließlich das Herz aussetzte, nahmen wir Abschied. Sie war 83 Jahre alt geworden.

    Meine Frau und ich sind ähnlich eingestellt. Allerdings gehen wir etwas weiter: wenn keine Aussicht mehr auf Heilung besteht, wenn die Schmerzen nicht mehr gelindert werden können, wenn das Leben nur noch ein Dahinvegetieren und Warten auf den erlösenden Tod ist - dann wünschen wir uns einen Arzt, der ein Einsehen hat. Ich denke, Menschenwürde bezieht sich sowohl auf das Leben, als auch auf das Sterben.

    Nebenbei: ist Selbstmord in Deutschland eigentlich strafbar?
     
  19. Snorrt

    Snorrt New Member

    Wir in Deutschland sind doch sogar zu dumm, Krebspatienten, denen Hasch nachweislich hilft, dieses MEDIKAMENT zuzugestehen. Aber weil man bei den Konservativen irgendwo ein paar Punkte machen kann, wenn man es verteufelt, lässt man die Leuts lieber Schmerzen haben. Selbst für ihren Eigenbedarf dürfen die Patienten das dann nicht anbauen. Absurdistan pur. Zum Glück ist es wieder in der Diskussion, weil inzwischen auch der letzte Politikertrottel begriffen hat, dass Denken eben ab und zu ganz nett ist.

    Beim Sterben ist es das gleiche. Die Fälle sind ja alle bekannt (z.B. die Frau aus Frankreich). Dass es hier Diskussionen gibt, kann man nur noch mit Kopfschütteln beantworten, bzw. mit grenzenloser Wut. Ich wünsche all den Menschen, die bei diesen Sterbehilfe-Diskussionen ihre umgebundene Weltmoral hochhalten, dass ihnen das Gesicht genauso wegfault, wie dieser Krebspatientin. Wenn sie dann jeden Tag in gnadenlosen Schmerzen baden, dann wäre ich bereit, mich mit ihnen über solch eine Diskussion einzulassen, gerne auch monatelang. Vorher haben sie - meiner Meinung nach - einfach mal die Fresse zu halten und die Menschen sprechen zu lassen, um die es geht.

    Aber es war schon immer wichtiger, dass man beweist, was für ein wegweisender, moralischer, anständiger, religiöser Gutmensch man ist, als ernsthaft über die Konsequenzen dieser Laberei nachzudenken. Einem Bürger dieses Landes ärtzliche Hilfe zu verwehren, wenn er vorhat, sich selbst zu töten, ist schlicht und ergreifend inhuman. Ich kann verstehen, wenn Ärzte sich weigern, jemandem dabei zu helfen (auch wenn ich es ebenso gehirnbefreit finde), aber ich kann es nicht verstehen, wenn man jene, die helfen, dann auch noch in den Knast sperrt. Faktisch ist ein Arzt dazu verpflichtet, Leiden zu lindern. Wenn man diese Leiden nur noch durch den Tod lindern kann, dann ist es menschlich, human und Bürgerpflicht, einem Sterbewilligen einen angenehmen Tod zu ermöglichen. Alles andere ist dummes Geschwätz und geht an denen vorbei, um die es geht. Jedem Tier wird in dieser Hinsicht besser geholfen, als den Menschen unseres Landes.
     
  20. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Hasch ist doch Rauschgift, du kannst Morphium gegen die Schmerzen bekommen, was willst du eigentlich?:augenring
     

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