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Evangelikale führen Kreuzzug gegen Schüler-Autoren

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 21. Dezember 2008.

  1. maximilian

    maximilian Active Member

    Moin!

    Es noch andere Gründe als Glauben und Religion, um seinen Obulus an eine Kirche zu entrichten. Ich z.B. bin deswegen noch nicht ausgetreten, weil ich davon überzeugt bin, daß sich die caritativen Tätigkeiten der Kirchen (vor allem im Bereich der Altenpflege und -"unterhaltung") vom Staat so nicht durchführen liessen. Und schon gar nicht für das Geld, denn der Staat findet wohl kaum so viele ehrenamtliche Helfer wie eine Kirche. Nicht einen einzigen, wenn man es recht bedenkt...

    Ausserdem mussten wir ja heute schon diese Nachricht hier lesen - und wer will schon ausgesperrt werden, selbst wenn er gar nicht vorhatte, dort hinzugehen :p :

    Vorrechte für Kirchenmitglieder bei Festgottesdiensten gefordert.

    Grüße, Maximilian
     
  2. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Man kann die caritativen Einrichtungen auch unterstützen, wenn man nicht in der Kirche ist und was Altenpflege betrifft - meine Frau hat fünfzehn Jahre in einem Pflegeheim gearbeitet, da habe ich keine Illusionen mehr, was die Zukunft betrifft, egal ob kirchlich oder nicht.

    Trotzdem wünsche ich den Kirchen, dass zu den Festgottesdiensten so viele Kirchensteuerzahler erscheinen, dass eine Regelung, wie sie in der zitierten Yahoo-Meldung angesprochen wird, im Prinzip greifen könnte.:teufel:
     
  3. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Es geht ja nicht nur um Pfegeheime. Es geht um die vielen einsamen Menschen, die im Alter alleine daheim sitzen müssten, wenn ihnen nicht wenigstens die Kirche einen Treffpunkt und ein Veranstaltungsprogramm bieten würde. Ich habe das bei meiner Schwiegermutter gesehen, die über zwanzig Jahre als Witwe alleine gelebt hat. Zu weit weg, als daß wir sie hätten regelmäßig besuchen können. Ohne ihre Kirchengemeinde wäre sie daheim vor dem Fernseher verkümmert. Für solche Leute (und die gibt es deutschlandweit in zweistelliger Millionenhöhe mit steigender Tendenz) tut der Staat nichts. Überhaupt gar nichts. Und andere als kirchliche Einrichtungen tun für diese Leute auch nichts.

    Meine Frau und ich schulden jedenfalls der Kiche mehr als unsere paar Tausend Euro Kirchensteuer der letzten zwanzig Jahre dafür, daß sie meiner Schwiegermutter ein abwechslungsreiches Leben in einer Gemeinschaft geboten hat.

    Ausserdem wird meine Kichensteuer für den Unterhalt des Ulmer Münsters und des Kölner Doms verwendet, auf die ich auch nicht verzichten möchte. Würde der Staat sich darum kümmern, dann müsste ich eben mehr "normale" Steuern zahlen.

    Grüße, Maximilian
     
  4. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Das Pflegeheim, in dem meine Frau gearbeitet hat, war städtisch. Täglich kamen die freiwilligen Helfer - sprich ältere, noch rüstige Menschen - die den Heimbewohnern Gesellschaft leisteten, sie zu kleinen Spaziergängen mitnahmen oder Feste organisierten. Das hatte mit Kirche nichts zu tun und ging und geht trotzdem.

    Ich will aber durchaus anerkennen, dass es in Situationen wie bei deiner Schwiegermutter ein Segen war, dass dort ein Gemeindeleben gab, das sie aufgefangen hat. Ich habe es aber schon erlebt, dass sowas auch ohne Kirchengemeinde passiert, einfach, weil man gute Nachbarn oder Freunde hat.

    Und ob das Ulmer Münster oder gar der Kölner Dom von Kirchensteuern saniert werden können, wage ich zu bezweifeln, so sehr ich mir ebenfalls wünsche, dass diese genialen Meisterwerke der Baukunst erhalten bleiben.
     
  5. edwin

    edwin New Member

    Das darfst Du nicht zu laut sagen. Das will Dir keiner glauben.
     
  6. edwin

    edwin New Member

    Da die Industrie milttlerweile doch so gerne die allgemeine Kultur fördert, könnte sie dies doch auch bei den Kirchengebäuden tätigen.

    Motto: Die heutige Messe, gesponsert bei XYZ, ...

    Nicht meckern. Bei anderen Kulturgebäuden wird dies schon so gemacht.

    Ach, der Staat gewährt dafür ... Kein Wunder, dass es dafür ein Interesse gibt.
     
  7. friedrich

    friedrich New Member

    Ich war nie in einer, habe schon als Kind den Märchenunterricht boykottiert, habe keine Kohle bei der Konfirmation abgegriffen und habe selbstverständlich nie Kirchensteuer bezahlt.

    Die caritativen Angebote kann man auch staatlich organisieren, kostet halt mehr. Finanziell interessant ist das natürlich für den Staat, wenn die Kirche das übernimmt – denn die bezahlen ihre Angestellten ja unchristlich-saumäßig und halten mit ihren Dumpinglöhnen die gesamte Branche in Armut.
     
  8. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Weiß jemand, was ein Pfarrer, ein Bischof, ein Kardinal oder gar der Papst verdient? Hat der Papst überhaupt ein Einkommen?
     
  9. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

  10. pewe2000

    pewe2000 New Member

    In der Nähe meiner Heimatstadt in Hessen gibt es etliche Dörfer in denen freikirchliche Gemeinden sehr beliebt sind, mehr Zulauf haben als die etablierten Kirchen. Oh Jotte kann ich nur sagen, weil ich verwandtschaftliche Beziehungen zu einigen dieser sehr fundamentalistischen Menschen habe. Jedes Dorf hat seine eigene Gemeinde und wenn jemand in die Gemeinde eines anderen Dorfes wechselt, bekommt er Stress. So sagte die Mutter meines Schwagers zu ihm, als der wegen seiner zukünftigen Frau die Gemeinde wechselte, er sei ein Sohn des Teufels, woraufhin der entgegnete, dass ihr das der Teufel gesagt hätte. Übelste Beleidigungen in diesem Milieu!

    Gottseidank haben sich Schwager und Schwägerin in den letzten Jahren etwas von diesem ganzen Blödsinn entfernt. Meine Schwägerin trägt mittlerweile Schmuck und keine altbackene Kleidung mehr und hat auch manchmal kurze Haare.
     

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