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Die Künstliche Intelligenz

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von skiller, 29. Juli 2001.

  1. Xleila

    Xleila New Member

    Wenn ich die Texte hier so lese, bin ich erstmal wieder beeindruckt von der menschlichen Intelligenz. Wenn eine Maschine sowas hinkriegen sollte, bin ich gern bereit, mich mit ihr zu unterhalten. Glaube aber nicht, daß ich das noch erleben werde.;-)
     
  2. Kevin

    Kevin New Member

    Also, das zieht einem ja die Schuhe aus!

    Ein sehr, sehr gelungener Thread.

    Vor allem doch recht deutlich gestellte Frage nach dem Sinn der Existenz, hat mich perönlich am meisten tangiert( um ins allgemeine Fachgesimpel einzusteigen *g*)
    Ich denke mal, das Problem an der Vorstellung einer Maschine zu gleichen oder gar (oder zumindest in Teilen ) nachgebaut zu werden, rüttelt stark an der hohen Stellung des Menschen. Es kommt einm "billig" vor, nur ein Orgnismus zu sein der hauptsächlich Informationen Sammelt und diese wieder einsetzt usw.

    Ich habe neulich einen Artikel über Memetik (lt. Erklärung: Immitation, Nachahmung) gelesen. Die Aussage des Artikels war, dass der Mensch fast ausschließlich Informationen aufnimmt und kopiert und immitiert. D.h. Verhalten, z.T. Interressen Meinungen usw.
    Ich meine , dass würde doch bedeuten, dass der Mensch nicht so einen selbständigen Geist hat, wie immer Propagiert. Sondern eine Individuelle Erscheinung, wie ich z.B., nur aus Prägung und Errinerungen besteht, die ich im laufe meines Lebens aufgenommen habe! Meine Entscheidungen, mein Denken, meine Meinung...

    Und dann laß ich auch noch eine Diskussion sowie andere Schriftstücke zum Thema "Ist der Mensch mehr als die Summe seiner Gene?"
    Das Ergebnis war mehr oder minder ernüchternt: Demnach steuert allein der Fortpflanzungstrieb eine ganze Menge.
    Die Männer wollen sich rar machen durch Witz, cleverness, kreatvität usw. und die Frauen suchen aus...Immerhin geben die Frauen als wichtigsten Grund bei der Partnerwahl den Berufsstand des Männlichen Partners an. Bei den Männern ist das anders.

    Alles aus den Genen heraus. Im Fazit tauchte dann auch noch folgender Satz auf: "Der Mikroprozesssor wurde warscheinlich nur erfunden, weil die Gene dieses Verhalten steurten. Das hört sich bescheurt an, kann aber abstrackt wahr sein. Ähnlich wie die Chaostheorie und dem Schmetterling in Hong Kong und dem Einstürtzenden Hochaus in New York.
    ( Zum Verständnis: Stellt euch vor Ihr könnt in die Vergangenheit reisen und legt dort in den Alpen einen Stein and die falsche Stelle. Ups, da stolpert Albert Einstein darüber und E=mc hoch2 ist finnito :))

    Der Hammernde Witz ist: Oben im Thread kam schonmal die Argumentation, dass Wissenschaftler z.T. oft Anerkennung suchen oder ihnen vielmehr als Motivation dient...
    Wenn das wahr ist, was nicht nur für Wissenschaftler gilt, dann wirds ganz schön billig.

    Jedenfalls hat selbst der Wissenschaftler am Ende der Diskussion bekundet, dass er immmer wieder nach Verhaltensweisen sucht, die sich nicht durch die Gene erklären lassen, aber er habe bis heute noch nichts gefunden...

    Ich glaube viele haben ein Problem, sich als konstruckt der (Tschuldigung eman, ich nenn´s mal so) Materie zu sehen. Ich hab jedenfalls eines damit, weil mir der Lebenssinn zur Zeit fehlt. Und zum Großteil Fortpflanzung ist mir einfach zu billig.
    Da kommt auch dass Problem mit der Religion zum Tragen: Gibts es Gott oder nicht. Bis vor ein paar Monaten war ich noch Überzeugt, jetzt kommen Mir arge Zweifel...
     
  3. skiller

    skiller New Member

    Der Nobelpreis, *gg*, dieses Wortspiel!

    Hmm, wenn ich als Wissenschaftler das Unmögliche möglich machen würde, wäre ich in erster Linie wohl unendlich stolz auf mich selbst und würde meine Kunst erst danach der Öffentlichkeit präsentieren. Ist es nicht das Gefühl, etwas besser zu können als die Anderen, welches einen Forscher antreibt? Wenn man dann schließlich sein kleines Männchen gebaut hat und es herumläuft und die Gegend beschnuppert, ist es dann nicht das Entzücken, um dessen Willen man sich so viel Mühe gegeben hat? Es mag ein nobles Ansinnen sein, Leben zu verschenken, doch Gott spielt man erst, wenn man auch beansprucht, es wieder zu nehmen. Wir sind eine Figur auf dem Schachbrett der Evolution. Diese vermag zwar, abgesehen von erfolgreichen Mutationen, ihre Figuren nicht zu kontrollieren, aber warum sollte es uns ethisch nicht gestattet sein, einen neuen Bauern ins Feld zu führen? Wir wurden auch nicht gefragt, ob wir aus dem Mutterbauch hinaus wollen, trotzdem sind wir nun hier und genießen unser Dasein. Womöglich ist besonders Letzteres das einzig Lebenswerte: Gäbe es keinen Überlebenstrieb, wären unsere Stunden auch nicht durch erfolgreiche Absolvierung eben jener Aufgabe versüßt. Doch wie verleiht man einer Intelligenz ohne Bewusstsein einen Hang zum Weiterleben? Ist es das zwanghafte Lösen von auftretenden Problemen? Wann werden denn bei uns Glückshormone ausgeschüttet? Wenn wir ein Problem haben, steht unser Körper unter massivem Stress. Dies zu simulieren ist nicht besonders anspruchsvoll, doch wenn ich einen Wert in der Intelligenz erhöhe, der zufällig den Namen Glück erhöht, dann fühlt sie sich doch nicht gleich besser!? Vielleicht heißt das Sprichwort Wenn man keine Sorgen hat, macht man sich welche so, weil das erfolgreiche Lösen eines Problems uns mal wieder ein paar Glückshormone spendiert? Freilich ist die Forschung nicht nur darauf erpicht, uns glücklicher zu machen (ein Land voller Junkies, wow!), sondern, um uns diverse Probleme zu ersparen. Nach der Problem-Glücks-Theorie täten sie also genau das Gegenteil. Brennen wir nach dieser Erkenntnis nun die Observartorien nieder? Wir würden DOCH noch weiterforschen, denn es liegt in der Natur des Menschen wie die Jagd in der des Hais.

    Skiller
     
  4. zeko

    zeko New Member

    >>Da kommt auch dass Problem mit der Religion zum Tragen: Gibts es Gott oder nicht. Bis vor ein paar Monaten war ich noch Überzeugt, jetzt kommen Mir arge Zweifel...<<

    Überzeugt? Leider lässt du offen, welche Überzeugung du hattest; oder in welche Richtung du deine Zweifel nun pflegst.
    Man kann von der Evolution halten was man will, aber wenn man die These ausklammert, dass die Evolution keinen Plan beinhalten würde, sondern alles nur auf reinem Zufallsprinzip basiert ergeben sich zu viele Zufälle. Das sind viel zu viele Zufälle, sogar für einen sehr fantasievollen Zeitgenossen wie mich!
    Ich lasse mir wirklich einreden, dass wenn man Materie in einen Gigantischen Mixer steckt und dann ziemlich lange rührt, per Zufall auch ein Produkt dabei herauskommt. Wenn ich mir aber meine Umgebung genauer Anschaue, dann will mir nicht recht in den Sinn wieso es gleichzeitig auf unserem Planeten Wasser den Regen, Wind, eine Atmosphäre, den richtigen Abstand zu Sonne und obendrein dies alles in einem überwiegend ausgewogenem Zustand gibt. Das alles auch noch zu ein und der selben Zeit schon so unendlich lange. Nimmt man einen Faktor dieser Zufälle heraus ist es Schluss mit Vegetation, die ja wieder per Zufall -> wir kennen ja die Kette.
    Jetzt muss mir aber keiner damit kommen, das es im Grunde genommen nur eine Handvoll Zufälle benötigt und der Rest ist dann logische Konsequenz. In einem Chaos hat doch Logik schon einmal gar keinen Platz!
    Es sind mir einfach zu viele Zufälle. Und dies hat nicht mal etwas mit Menschlicher Aroganz zu tun, die aber unbestritten allgemein en Masse vorhanden ist.

    Ohne Mensch kein Gott -
    Stimmt!
    Drehen wir den Satz doch mal um. Liege ich falsch oder ist es nicht so, dass es immer zwei Seiten geben muss.

    Wenig Erwähnung fanden hier bisher die Grenzwissenschaften. Wieso kann ein Hypnotiseur Menschen beeinflussen ohne sie zu berühren? Wieso lässt sich sowas nicht messbar nachvollziehen?
     
  5. zeko

    zeko New Member

    Ich hab jetzt die wenigen (*g*) Zufälle gar nicht erwähnt die ja alle eine Rolle spielen damit die Maschine Mensch so funktioniert wie sie nun mal funktioniert. Wohlgemerkt darf man nicht vergessen, das alles aus reinem Zufall geschah - also muss dann die Konsequenz sein: Der Mensch dürfte sich auch nicht entwickeln (oder entwickelt haben). Wenn du per Zufall einen Lotosechser hast, dann ist das in dem Moment so und wird nicht durch Entwicklung (???) ein besserer oder schlechterer Gewinn.
     
  6. eman

    eman New Member

    @ Kevin,
    diese Theorien sind mir bekannt. Dem Leben und Verhalten des Menschen liegt lediglich der Arterhaltungs- und Selbsterhaltungstrieb zugrunde. Und Küssen ist gar nichts romantisches, sondern rührt aus dem urzeitlichen Aspekt der vorgekauten Nahrungsweitergabe her. Die Brüste der Frau sind die optisch nachempfundenen Pobacken auf den Brustkorb verlagert, damit das paarungswillige Männchen auch im aufrechten Gang an die Vortpflanzung erinnert wird. Usw., usf,...
    In jedem wissenschaftlichen Bereich gibt es immer wieder Beschreibungen des Menschen, seinens sozialen Zusammenlebens und seines Denkens, die mit Hilfe von Vergleichen erläutert werden. So verhält sich unsere Intelligenz nicht anders als die Struktur eines gesammten Ameisenstaates, nicht anders als eine städtischen Infrastruktur, oder wie eine KI. Wir sind im Prinzip nichts anderes als eine wabernde Biomasse, deren Verhalten sich genauso berechnen läßt, wie die Flugbahn eines Apfels, der vom Baum fällt.
    Und genau das ist der springende Punkt. Diese Wissenschaftszweige kratzen nur an der Oberfläche. Es werden äußere Muster und Verhalten abgeglichen. Es geht aber nicht um die Wahrheit. Die Wahrheit ist ein einzelner Punkt in der Mitte, in der Null-Dimension, und alle anderen Wahrheiten sind wie Zwiebelschalen darumgewickelt. Wir können uns immer nur annähern, wir können nur die Wahrheit begreifen und mit der Wahrheit operiern, die unserer Auffassungsgabe entspricht. Und da wir nun mal als Biologische Wesen inmitten des irdischen Biotops leben, ist es doch auch nur natürlich, dass wir nach den Gesetzten der Fortpflanzung und Triebe funktionieren, dass wir "animalische" Wesen sind. Wo ist das Problem? Ich habe stets das Gefühl, dass gerade diese rationale, kognitiv materialistische Wissenschaft am meisten ein Problem damit hat, nicht als höheres Wesen angesehen zu werden, da sie sich die ganze Zeit um diese Thematik kümmern. Die Crux an der Sache ist, dass obwohl diese Wissenschaftszweige nur an äußeren "Zwiebelschalen" forschen, trotzdem Rückschlüsse auf die Ethik des Menschen gezogen werden. Dann sollten sie aber auch so konsequent sein und die Gesetzteslage dahingehend ändern, dass wenn ich jemanden (am besten einen der Wissenschaftler ;-)) mit dem Auto anfahre, dies nur als Sachbeschädigung geahnded wird.
    Um auf den springenden Punkt zurückzukommen. Wenn ich die Flugbahn eines Apfels berechnen möchte, ist zweifellos die simple newtonische Mathematik bestens dafür geeignet. Das diese Beschreibung allerdings in kosmologischen oder mikrokosmologischen Sphären nicht mehr ausreicht, wird Dir auch jeder Wissenschaftler bescheinigen können. Lag Newton jetzt völlig daneben? Nein. Es funktioniert ja. Genauso funktionieren alle anderen Anschauungen über den Menschen. Trifft Newton die (letzte) Wahrheit? Nein. Seine Physik kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern funktioniert nur in Teilbereichen. Ebenso sind alle soziologisch philosophischen Betrachtungen des Menschen nur eine Sichtweise aus einem bestimmten Betrachtungswinkel, die für die jeweilige Beschreibung bestens funktioniert. Aber damit kann man noch keine allgemeine Aussagen treffen.
     
  7. zeko

    zeko New Member

    >>Dann sollten sie aber auch so konsequent sein und die Gesetzteslage dahingehend ändern, dass wenn ich jemanden (am besten einen der Wissenschaftler ;-)) mit dem Auto anfahre, dies nur als Sachbeschädigung geahnded wird.<<

    *LOL*
    Der Rest ist wieder einmal PERFEKT erläutert.

    Prüfung bestanden
    1+
     
  8. Kevin

    Kevin New Member

    Also, wenn ich dass richtig verstanden habe, dann schustern einige Wissenschaftszweige eher um den "Kern" herum, als diesen zu erklären bzw. dessen Wahrheit zu klären. Der würde mich auch mal interressieren, aber warscheinlich haben wir die Wahrhehit schon genannt...

    Und dann noch diese Doppelmoral: Einerseits ist der Mensch eine "wabernde Biomasse" und wird deswegen teilweise auch Wissenschaftlich so behandelt und man liest aus den Publikationen schon einen unterschwelligen Satz heraus, der Dir sagt:"Ha, du Organisierter Zellhaufen".
    Und andererseits ist der Mensch das höchste gut und über alles Andere gestellt, sowie kein Tier. Er ist intelligent, hat Kultur, Religion und ist dabei, sich selbst( oder was ähnliches ) aus nicht organischen Rohstoffen nachzuzimmern.

    Nehmen wir das doch mal als Fakt, dann wird es für die Religionen wirklich eng. Auf einmal ist der Mensch so "billig". Wenn ich das unserem Pastor erklären würde, möchte ich nicht wissen, was passieren würde.

    Aber so schlau ist der Mensch ja auch nicht. Er macht seine Umwelt kaputt, zieht beschissene Tierseuchennotfallpläne auf ( siehe England ) und ist faul sich umzustellen.

    Mal ganz ehrlich, ich glaube wir haben ein ganz anderes Denken vor uns. Trotzdem sollten sich schon die guten ethnischen Werte durchsetzen. Aber das Beispiel mit dem Wissenschaftler trifft´s genau...
     
  9. eman

    eman New Member

    Vielleicht ist der "Gengesteuerte Mensch" gar nicht so eine schlechte Ausgangslage. Denn das bezeichnende am Menschen ist, er kann sich über diese Steuerung hinwegsetzten. Womit wir zum nächsten wichtigen Punkt in der KI-Forschung kommen, dem Willen.
    Der Mensch kann seine Triebe (mehr oder weniger erfolgreich) unterdrücken. Aber er kann noch etwas viel eindrucksvolleres: Wenn ich will, hebt sich meine Hand!!!
    Ist das nicht faszinierend? Welcher unsichtbare Muskel in meinem Kopf sorgt dafür das ich meiner Hand befehlen kann, sich zu heben?
    Oder ist dies nur eine determinologische Abfolge von Zufällen und man könnte vom Urknall aus genau berechnen, dass ich in dieser Sekunde die Hand heben werde, wenn man denn nur alle Parameter vorliegen hätte? Dann ist aber eh alles egal. Dann ist das, was ich hier schreibe nur der gegenwärtige Zeitpunkt einer unglaublichen Kettenreaktion. Das Leben ist nur eine endotherme Reaktion, die stetig abläuft. Manche Leute sagen Schicksal dazu.
    Das klingt zwar im ersten Moment traurig, aber immerhin kann ich aus meinem passiven Blickwinkel, aus meinem Ich-Bewusstsein heraus, beobachten, wie diese unendliche Reaktion Stück für Stück abläuft. Da ich aber als stiller Beobachter nicht Teil dieser Kettenraktion bin, bin ich Gott. Aber ein Gott, der in den Ablauf der Dinge nicht eingreifen kann. Nur beobachten....

    Ob es so ist, weiß ich nicht. Aber egal, wie man es betrachtet: Gibt es einen Willen, dann kann dieser nicht in einer KI vorhanden sein. Eine KI würde ohne Anstoß von außen einfach nichts unternehmen. Sie hätte keinen Grund eine völlig sinnfreie Tat zu bewerkstelligen, so wie einfach die linke Hand (oder bei Nazis den rechten Arm ;-)) hochzuheben. Kein Willen, der das gerade beschließt.
    Ist die KI jedoch ein Bestandteil des kosmologischen Ablaufs, dann fehlt ihr allerdings der "stille Beobachter", über den nachzudenken, so ähnlich ist wie, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen... ;-)
     
  10. eman

    eman New Member

    oh, danke für diese vorzügliche Note...
    ;-))
     
  11. eman

    eman New Member

    [falsch positioniert, sorry]
     
  12. eman

    eman New Member

    Witzig ist hierbei auch der Umkehrschluss: Kann man einer KI den Willen beibringen, wie es viele Wissenschaftler propagieren, dann muss auch der Mensch einen Willen haben. Dann aber soll mir dieser Wissenschaftler bitte erklären wo der Wille denn her kommt?
    Ist hingegen alles eine determinologisch Abfolge, dann ist der Mensch nur eine dumme, ablaufende "chemische Reaktion", somit nicht intelligent, also wie soll dann ausgerechnet die Maschine intelligent werden?
     
  13. skiller

    skiller New Member

    Wagen wir einmal ein Gedankenexperiment: Nehmen wir einfach an, wir würden in einer komplett unlogischen Umwelt aufwachsen. Wie, wenn deine Programmiersprache was GANZ anderes macht, als du eingegeben hast (dieses Gefühl der Hilfslosigkeit ist wirklich schrecklich *traumatisiert*). Wie würde denn UNSERE Intelligenz darauf reagieren? Um dieses Gedankenexperiment durchzuführen, brauchen wir jedoch zunächst konkrete Vorstellungen, inwiefern denn die Welt unlogisch sein soll. Die Gesetze der Schwerkraft sind außer Kraft gesetzt und so wäre unbrauchbar, da wir so etwas schwer Vorstellbares selbst nur schlecht rekonstruieren können. Stattdessen könnten wir etwa die Kontinuität des Gleichbleibenden abschaffen. Wenn wir unsere Zimmerwand blau streichen, ist sie am nächsten Tag rot. Um nicht wieder mit eman in Konflikt zu geraten darüber, wo denn Rot zu Rot wird, müssen wir außerdem darin übereinstimmen, dass nicht die Wahrnehmung schwankt, sondern der externe Reiz. Die Wellenlänge. Zudem muss eine absolute Unregelmäßigkeit in allem liegen, denn eine Regeläßigkeit kann zu einem Gesetz gemacht werden und dann ist die Logik wieder da...

    Ich bezweifle, dass die menschliche Intelligenz mit einer solchen Situation fertig werden würde. Wir haben immer den Drang, alles erklären zu können, sei es mit Wissenschaft, sei es mit Gottheiten. Das Unerklärbare könnte jedoch auch vom cleversten Menschen nicht in Worte gefasst werden, und so müssten wir unsere auf Ursachenforschung basierende Forschung auf bloße Beobachtung reduzieren, kombiniert mit Erfahrung, die man im Zweifelsfalle zu Rate zieht. Eine solche Kultur würde sich in nichts von einer Kultur von Künstlichen Wesen unterscheiden, das Problem mit dem Heben der linken Hand einmal völlig außer Acht lassend.

    Skiller
     
  14. Kevin

    Kevin New Member

    Nun ich muss zugeben, du hast recht, aber irgendwie hat´s mich interressiert. Aber ist tatsächlich nicht zum Thema...

    Ist aber echt anstrengend den ganzen Thread durch zu lesen und dabei noch den Überblick zu behalten. Aber interressant ist er nunmal. Genau diese Themen sind stark...
     
  15. MacELCH

    MacELCH New Member

    @ all,

    dieser Thread wird langsam aber sicher mehrschienig, was mir durchaus gefaellt, dadurch wird es allerdings ein bisschen schwerer auf diveres Postings zu antworten - ein bisschen Chaos muss sein

    @ weiss nicht mehr wer das gepostet hat

    Nobel kommt von Alfred, und ja Du hast recht mit der Behauptung, Wissenschaftler wuerden am liebsten Ihre Entdeckung zunaechst fuer sich behalten und es erst spaeter der breiten Oeffentlichkeit bereitstellen. Ich denke aber das der Hauptgrund nicht ausschliesslich auf Ruhm basiert, sondern auch auf Patenten und damit Geld. Es gibt sicherlich noch ein paar Idealisten, die etwas in der Wissenschaft machen der Wissenschaft wegen und nicht wegen Ruhm & Profit.
    Speziell die Forschung in der Industrie arbeitet nach diesem Strickmuster, schliesslich muss sich Wissenschaft auch irgendwie lohnen (das ist ironisch gemeint), Oder glaubt Ihr etwa es wuerde aus humanitaeren Gruenden an HIV geforscht werden ? Warum gibt es dann noch keine wirklich vernueftioge Loesung gegen Malaria ?

    Wenn man sich fragt wer von solchen Krankheiten betroffen ist, stellt man immer wieder fest, das es meist die Armen auf der Welt trifft - von denen kann man kein Profit erwarten, wozu soll man dann Geld in die Forschung stecken ?

    Ja ich gebe zu, es war sehr ketzerisch formuliert, aber so ist es eben meistens leider. Ich denke auch das es nicht besser sondern eher schlimmer werden wird.

    Profit und Wissenschaft ist ein heikles Thema, deshalb sind grundsaetzlich alle Universitaeten - zumindest theoretisch - Non Profit Organizations. Das Problem der Industrie liegt auch darin, das sie keine Grundlagenforschung betreiben will, da dies meistens nicht zu lukrativem Erfolg fuehrt. Man laesst lieber die Universitaeten die Grundlagen erfoschen und springt rechtzeitig auf den Zug um die Profite einzusteichen.

    @linke Hand heben Posting

    sehr interessant, ich muss noch ein wenig darueber nachdenken, aber sehr treffend.

    Der Mensch und die Summe seiner Gene:

    Die Basensequenz mag zwar jetzt entschluesselt sein, aber was koennen wir daraus lernen ? Es wird sicherlich noch 1 bis 2 Jahrzehnte dauern, bis die Wissenschaft ein einfaches Modell des Menschen aus diesen Informationen erstellen kann. Nur mal als Beispiel, man kommt nach Hause und bekommt ein leckeres Pesto Genovese zum essen, dabei spielen soviele Komponenten im Hirn, Blut Bewusstsein mit, die man derzeit nicht einmal in Ansaetzen erfassen kann. Und eine andere Situation man bekommt etwas zu essen, das man ueberhaupt nicht mag, geradezu abstossend ist, sagen wir mal ein paar lebende Maden (ja es gibt manche Bewohner auf unserer Erde, die Maden gerne essen).
    Was spielt sich in diesen beiden Situationen in unserem Koerper ab, bzw. was habt ihr beim Lesen der Zeilen selber empfunden ? Wir moegen zwar ca. 70000 Gene haben, aber nicht alle sind gleichzeitig "angeschaltet" - im Fachjargon exprimiert. Die Erforschung des Zusammenspiels der Gene zu einem bestimmten Zeitpunkt nennt man Proteomics - angelehnt an dem Begriff aus der Genetik, Genomics. Und das ist um ein vielfaches schwieriger zu entraetseln als die Paar Millionen Basenpaare. Erst wenn man einen Teil der Proteomics erfoscht hat, kann man anfangen Zusammenhaenge zu verstehen.

    Sicherlich bringt uns die Entschluesselung des Genoms ein Schritt weiter in Bezug auf Frueherkennung von vererbten Krankheiten, aber wir sind noch weit von einem Verstaendniss des Organismus Mensch entfernt.

    Wie ich zuvor schonmal erwaehnt habe, denke ich muss man KI von Bewusstsein trennen - dann gibt es auch nicht das Problem mit dem Willen.

    Eine KI wir sicherlich in der Lage sein, uns in vielen Dingen zu uebertreffen, aber zum selbststaendigen Willen wird es nie befaehigt sein, ansonsten muessten wir es als Lebewesen akzeptieren - und wer wuerde schon eine Dose als Lebewesen akzeptieren (ich haette vielleicht eher ein Stueck Blech mit Edelmetallen und Isolierungen schreiben sollen, um nicht den Thred in einen Grabenkampf zu ziehen - ich denke aber, das diese Gefahr in diesem Thread nicht besteht)

    Gruss

    MacELCH
     
  16. thd

    thd New Member

    >>Eine KI wir sicherlich in der Lage sein, uns in vielen Dingen zu uebertreffen, aber zum selbststaendigen Willen wird es nie befaehigt sein, ansonsten muessten wir es als Lebewesen akzeptieren"

    warum nicht? was hindert uns die engen grenzen der menschlischen ignoranz auf leben zu überschreiten?

    >>"und wer wuerde schon eine Dose als Lebewesen akzeptieren "

    tja, wir haben doch schon probleme tiere als lebewesen zu akzeptieren, und der mensch ist im grunde nix weiter als ein wassergefüllter sack bindegebe. man. pholosophiern kann er auch noch. man, können atome schon länger.

    thd
     
  17. MacELCH

    MacELCH New Member

    Bei Tieren hab ich kein Problem, im Gegenteil manche Tiere sind mir sogar lieber als Menschen *ernstgemeint*

    Gruss

    MacELCH
     
  18. eman

    eman New Member

    Mit dem "als Lebewesen aktzeptieren" ist so eine Sache. Allein Lebewesen ist schon so ein seltsames Wort. Hört sich an wie Kehrbesen ;-) Ein Besen mit dem man kehren kann, ein Wesen, dass sich durch Leberei auszeichnet? Dann sind Lebewesen, Dinge, die durch Zellteilung und -vermehrung gewachsen sind. Das zumindest ist Leberei an sich. Also zählen auch Pflanzen dazu. Und ich denke, der Mensch aktzeptiert Tiere sehr wohl als Lebewesen, was man auch daran sieht, dass sie auf seinem Speiseplan stehen ;-) Er hat nur eine sehr eigene Art diese zu "erlegen", nämlich systematisch, technisch, automatisiert, zack, zack, zack... Wärend Katzen zum Beispiel sehr grausam mit ihrer Speise umgehen. Klingt provokant, soll aber nur verdeutlichen, dass wir an allem das Maß der Menschenwürde anlegen. Das ist sehr nobel, weshalb man auch in Zukunft immer Humanoide als Oberbefehlshaber der Sternenflotte einsetzten wird.... ;-)
    Woran aber erkennen wir eine Lebensform, die sich nicht durch Fortpflanzung (auch ein schönes Wort, werden die Pflanzen doch gleich mit einbezogen) vermehrt und nicht besonderst intelligent ist? Oder eine intelligenz aufweist, die nichts mit der unseren zu tun hat? Genau. Gar nicht. Wir brauchen zumindest eine klitzekleine Übereinstimmung mit unserem Bewusstsein. Sonst können wir diese Lebensform nicht wahrnehmen. Und wieder messen wir vom menschlichen Maßstab aus. So langsam zweifle ich an der Führungsrolle des Menschen in der Sternenflotte ;-))
    Oder man sagt, jede Lebensform, die "intelligent" ist, ist vom selben Geist beseelt und daran kann man sie erkennen und messen. Dann haben wir wieder die Religion im Spiel. Vielleicht der Grund warum amerikanische Christenvereinigungen nicht gegen Startrek protestieren?
     
  19. CChristian

    CChristian New Member

    Hallo,
    hatte eigentlich mehr zu manchen Themen hier schreiben wollen, aber hat nicht sein sollen. Von daher beschränke ich mich auf den Verweis auf zwei Artikel, die letzte Woche Freitag in der Welt zu lesen waren:

    http://www.welt.de/daten/2001/08/17/0817ws275354.htx
    Wenn das Gehirn nach langem Lernen plötzlich etwas begreift

    "Menschen bilden schon im Kleinkindalter Kategorien, wenn sie zum Beispiel eine Harke von einem Kamm unterscheiden, obwohl beide Gegenstände doch recht ähnlich aussehen. Bis an das Lebensende ist Wissenserwerb an das Kategorisieren gebunden. Wie Kategorien im Gehirn gebildet werden, fanden die Forscher bei einer Analyse der Aktivität im Hörcortex der Wüstenrennmäuse heraus."

    "Eine wesentliche Rolle für die Kategorienbildung spielt das limbische System", sagt Henning Scheich, Direktor des Leibniz-Instituts für Neurobiologie. Das limbische Systems liegt tiefer im Gehirn und gibt die Anstöße zur Konstruktion von Sinnzusammen- hängen. Die Analyse der Aktivitätsmuster könnte die Entwicklung spezieller Gehirnprothesen für effektiveres Lernen voranbringen. Scheich glaubt, dass man Computern und Robotern ein Kategorienverständnis geben muss, um sie intelligenter und selbstständiger zu machen.

    http://www.welt.de/daten/2001/08/17/0817ws275356.htx
    "Geruchssinn als Vorbild für effektive Computer-Netzwerke"

    Beste Grüsse
    CChristian
     
  20. MacJester

    MacJester New Member

    Um zum ursprünglichen Thema KI (oder auch Artifical Intelligence - AI) zurückzukommen. Warum soll es nicht irgendwann mal Rechner geben, die die Rechenleistung des Menschlichen Gehirns haben? Wenn irgendwann dies eintritt, dürfte es auch möglich sein, eine KI zu erzeugen. Aber das wird noch ein paar Jährchen dauern. WARUM?

    Das Menschliche Gehirn, und ich wage auch zu behaupten, auch die Gehirne von fast allen Lebewesen, haben auf einen Nenner gebracht, eine höhere Rechenkapazität, als die heutigen Supercomputer.

    Viele Menschen bedenken bei Ihren überlegungen garnicht, wieviele "Rechnungen" das Gehirn tätigen muss, um auf ein externes Ereignis zu reagieren. Allein um eine Elektronischen Roboter dazu zu bewegen, etwas zu umfassen benötigt man schon mehrere Tausend instruktionen.

    Denn... das Gehirn basiert auch auf dem 0/1 prinzip. Neuronen sind nichts anderes als addressierbare Stromleitungen mit tausenden von Abzweigungen. Der Muskel kennt auch nur zwei zustände: Kontraktiert, Nicht Kontraktiert.

    Auch ohne "Bewusstsein", währe der Mensch in der Lage seine Gliedmaßen zu bewegen.

    Wie Eman das schon eindrucksvoll beschrieben hat. Der Mensch hat eine zu eingeschränkte Sichtweise. Wie soll er also ein vernünftiges KI system entwickeln, wenn er nicht versteht, welche "Prozesse" wichtig sind? Das Menschliche Gehirn ist zwar ein ziehmliches extrem, aber dennoch ist der Geist noch zu klein, um die Umwelt komplett zu erfassen, geschweige denn, alles was er nur aus der Theorie kennt in sich aufzunehmen, und zu verarbeiten? Wenn das Menschliche Gehirn wirklich so "hoch intelligent", warum muss es dann jedesmal im REM schlaf wieder Daten rauskicken???

    Was mich auch aufregt ist die wohl standartmäßige Menschliche Aroganz, die bei manchen Menschen extrem gut zu sehen ist. "Time to be a King! Or better than Kings....... GODS!" Im Prinzip besteht unsere Forschung ganz auf den untersten Nenner gebracht aus zwei Säulen:

    - "IchWillGottSein" Forschung: Dazu zählen, Waffenforschung, Genforschung, AI, wie funktioniert das? etc...

    - "IchBinEinFaulerSack" Forschung: Ich will gut leben, der rest ist mir egal...

    Na dann... PROST
     

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