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Die Künstliche Intelligenz

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von skiller, 29. Juli 2001.

  1. MacELCH

    MacELCH New Member

    Hoechst interessanter Thread.

    Was bleibt als Quintessenz zu sagen ?

    Wir sind nicht die Summe aller Wahrnehmungen und Erfahrungen, sondern etwas mehr.

    Mensch = Summe [Wahrnehmungen + Erfahrnugen] + Bewusstsein + weiter Unbekannte

    Woher haben wir ein Bewusstsein ?

    Kasper-Hauser Versuche sind vermute ich mal ein Begriff hier oder ? Falls nicht kurz zur Auffrischung: Ein Neugeborenes wird voellig isoliert aufgezogen in einem abgeschlossenen Raum, hat also keinen Kontakt zur Aussenwelt.

    Wird es ein Bewusstsein erlangen ? Wie nimmt es die Welt um sich herum wahr ? Es kann nichts sehen, da es im Dunkeln ist,und kann nichts hoeren.

    Koennte man soetwas nicht mit den derzeitigen KI Maschienen vergleichen ? Da sie nur beschrankte Moeglichkeiten haben ihre Umwelt wahrzunehmen, koennen sie auch nur in ihrem Rahmen agieren.

    Gruss

    MacELCH
     
  2. thd

    thd New Member

    ich denke mal mit simplen schaltkreisen ne ki aufzubauen ist schon der falsche weg. unsere heutigen 0/1 gatter können sowas höchsten emulieren....

    das geile ist ja: ich packe ein paar milliarden zellen nebeneinander, und schon hab ich ein cooles rechen/steuer/fühl/wahrnemungs/denk/philosophier-werk, was auf jedwede zusätzliche programmierung verzichten kann um rudimentär zu funktionieren . . .

    eine ki würde ich entweder auf diesem biologischen weg machen (schwierig schwierig) oder mit sehr sehr viel rechenleistung simulieren (warum nicht? ich simuliere einfach die giga nervenzellen...das klappt aber nicht vermute ich mal, weil da doch noch ne unbekannte komponente(wie macelch richtig anmerkte) dazukommt die wir nicht kennen...meinetwegen morphologische felder oder was weiß ich....)

    dieser elektronischen ki fehlt auch das chaotische.....diese schwachen schwankungen, die so viel beeinflußen können...diese quadrilliarden atome die direkt hin und herschwingen in den botenstoffen und am ende mein denken doch mitprägen....

    das dumme ist nur, daß diese ki, wenn sie sich denn weiterentwickelt, und wirklich intelligenz zeigt, als lebewesen anerkannt werden muß , und dann wirds langsam haarig (jeder startrek fan wird mir hier zustimmen...data sei dank :)

    thd
     
  3. MacELCH

    MacELCH New Member

  4. skiller

    skiller New Member

    naja, die betreffende KI hat nicht wirklich etwas mit dem zu tun, was wir hier besprechen: sie ist nicht intelligent, sondern findet das tor, wie eine ocr buchstaben erkennt. eine ocr ist auch nicht besonders clever. der rest ist nur mechanik: bein anziehen, releasen, ball fliegt weg.

    skiller
     
  5. zeko

    zeko New Member

    Mit deiner Kritik an Matrix, kann ich dir nur zustimmen.
    Der Film hat keine Aussage - und das zeugt nicht gerade von einen Einfallsreichtum. (Bis auf die Effekte) Keine Aussage zu haben ist das gleiche wie eine These aufzustellen, die zu nichts führt - was wiederum die These als solches in Frage stellt. Genausogut hätte ich den Film auch durchschlafen können -
    Ich war vorher genauso g`scheit (oder blöd) wie nachher.

    Ich verstehe nicht wieso ihn so viele toll fanden. (z.B. meine Freundin - aber versteh einer wiederum die Frauen ;-))
     
  6. zeko

    zeko New Member

    Ich gehöre zu den Menschen die, die Meinung vertreten: Ein Mensch besteht nicht NUR aus "Staub und Wasser". Wie bitte will die Wissenschaft den Geist bzw. die Seele eines Menschen nachbauen?
    Sie ist ja nicht mal im Stande definitiv die Existenz einer Seele zu bestreiten oder zu beweisen.
     
  7. zeko

    zeko New Member

    Lustig finde ich aber, das der grösste Gelehrte des Chrinstentums keinem ein Haar krümmte.->
    Jesus Christus

    Und man sollte sich nicht an Pästen oder sonstwem ein Beispiel nehmen, sonder an ihm.
    PS: Logisch denken war für Christus aber auch nicht wirklich ein Problem.
     
  8. zeko

    zeko New Member

    >>Sind wir jetzt alle nur ein kollektives Bewusstsein, das Ideen und Informationen durch manifestierten Raum von einer Ecke in die nächste schiebt?
    Ja....<<

    Das was du fast so beiläufig in diesem Forum beschreibst, ist das nicht Gott?
    Für mich schon. Wenn du das greifbare (die Materie) und das nicht greifbare addierst = GOTT
    ---
    Eigentlich kann man es gar nicht missverstehen, was du da geschrieben hast. Es führt eindeutig zu Gott. Natürlich kann man jetzt streiten, welcher Gott nun gemeint ist. Aber dies kann relativ einfach sein. Kann. Wenn man es sich nicht allzu schwer macht und sich nicht von Dingen wie KI oder Wissenschaft zu sehr ablenken lässt.
    Die andere extreme Richtung ist wiederum der Spiritist, der sich aufmacht und das "Geistige" erforschen versucht. (Das ja hier sowieso kein Thema ist.)
     
  9. thd

    thd New Member

    >>"(Das ja hier sowieso kein Thema ist.)"

    und sehr schade ist...
     
  10. eman

    eman New Member

    Jetzt komme ich langsam dahinter, was das Ungereimte bei diesen Diskussionen ist.

    thd: "...daß diese ki, wenn sie sich denn weiterentwickelt, und wirklich intelligenz zeigt, als lebewesen anerkannt werden muß..."

    Lebewesen müssen also intelligent sein. Mehr noch müssen sie aber dem Menschen ähnlich sein, sonst werden sie nicht als intelligent eingestuft. Jahrelanges Startrek schauen, hat diese Auffassung tief in unser Denken verankert. Was ist aber wenn, diese Intelligenz solcher Art ist, dass wir sie gar nicht wahrnehmen, weil wir sie nicht verstehen? Wir können nur die Intelligenz verstehen, die dem Menschen ähnlich ist. Daher versuchen die KI-Forscher den Menschen nachzubauen. Es ist einfach ein Abbild unserer Selbst. Der Mensch aber hat ein Bewusstsein, was eben seine spezifische Eigenart ist. Ein Bewusstsein kann man nicht in ein Stück Materie transferieren. So bleibt die Technik immer nur Technik. Vielleicht mit einen eigenen Bewusstsein und eigener Intelligenz, was wir aber nicht überprüfen können, da dieses Bewusstsein dem unseren unähnlich ist. Schätzungsweise hat jedes Atom ein Bewusstsein, aber das entzieht sich unserer Vorstellung. Denn was denkt ein Atom? Und wie? Bestimmt nicht wie ein Mensch in Sprache und Bildern. Ebensowenig kann ein Computer in Sprache denken, da ein Computer noch nicht mal weiß was Sprache ist. Wir wissen es. Wir interpretieren Sprache in die Vorgänge des Computers obwohl dieser sich nur mit Ja/Nein, elektrisch positiv/negativ mitteilen kann. Im Prinzip ist er wie ein dressierter Hund. Ein Hund ist auch intelligent aber eben kein Mensch. Wenn wir ihn dressieren verhält er sich nach unseren Mustern. Das ist alles.
     
  11. zeko

    zeko New Member

    Was man aber zum Thema machen kann.
    Es wurde ja erwähnt, dass man Tote einfriert um sie irgendwann mal aufzutauen um sie dann wieder zum Leben zu erwecken.
    Nur, wer hat in unserer gut 5000 Jährigen Geschichte der menschlichen Hochkultur Tote auferweckt? Glaubhaft finde ich nur einen (JESUS) der das konnte. Glauben wir wirklich in ein paar Jahren, oder vielleicht Jahrhunderten werden wir so viel an Weisheit besitzen, somit auch die Macht um Tote aus ihrem Grab rufen zu können?

    Wenn man von Künstlicher Intelligenz spricht, dann muss einen klar sein, das sich diese IMMER zu der des Menschen unterscheiden wird.
    Künstliche Intelligenz muss man entweder anders verstehen oder man nennt es schlicht: Clon eines Menschen.
    Manche lassen ja durchscheinen, das eine KI schon als Lebewesen anerkannt werden muss, gesetzt dem Falle es würde sie mal geben. Nenne man dieses Lebewesen als Beispiel: Cyborg. Wenn ich jetzt radikal sagen würde, man nehme einen leblosen Körper eines Menschen, somit hätte man ja die besten Grundvoraussetzungen um solch einen Cyborg zum Leben zu erwecken. Wieso der ganze Umweg über Chips, Käbel, Stahl, Kunstoff, etc.?
    Dann gelange ich wieder zu dem, dass dies unmöglich ist.
    Wieso soll es dann in Form von Festplatten, Speichermodulen und sonstigem funktionieren?

    Uns fehlt doch die Errungenschaft das gewisse ETWAS an die KI weiterzugeben. Dieses etwas ist vielleicht das was viele als Seele bezeichnen. Was ist Seele? Wenn es einen Schöpfer gibt, und er uns dieses etwas in Form von einer Seele gegeben hat, so ist es doch ein Teil, das beim Schöfpenden vorhanden war und das er uns geben konnte. Wenn wir schon Gott spielen wollen, dann müssten wir doch die selbe Fähigkeit haben und einen Teil unseres "ich" an andere Materie weiter zu geben oder zumindest, dieses ETWAS von IRGENDWAS zu erzeugen um es dem Klumpen Materie zu verleihen.
    Die nächste Frage, die sich stellt ist doch aus welchem Grund gibt ein Schöpfer einen Teil von sich und lässt dieses dann frei entwickeln - leben?
    Will er dieses ETWAS (Seele) wieder zurück und verliert dann diese die Erfahrungen, die sie sammeln konnte oder bleibt sie als eigenständige Bewußtseinsform erhalten?

    ...JA
    Wenn wir Menschen schon KI mit eigenständigem Bewußtsein schaffen wollen um zu sehen, wie sich diese dann weiterentwickelt - und ewig lebt, dann wird es unser Schöpfer doch genauso gewollt haben.

    Wir haben doch auch Angst vor dem Verhalten dieser Lebensform, dass sie uns überflügeln könnte.
    Wieso tun wir es dann und versuchen unseren Schöpfer zu überflügeln indem wir gleich sein wollen wie er?
    Will er das?
     
  12. eman

    eman New Member

    Wenn man es sich recht überlegt, gibt es Materie eigentlich gar nicht.
    Ein harter Themensprung. Aber in der KI-Diskussion geht es hauptsächlich um die zwei entgegengesetzten Pole: Zum einen diejenigen, die glauben, dass Geist erschaffbar ist, indem man geschickte Programmzeilen schreibt, zum anderen diejenigen die glauben, dass es alleine nur Geist gibt. Ich gehöre zu den letzteren.
    Warum sollte es keine Materie geben? Nun, weil es keinen schlüssigen Hinweis darauf gibt. Materie kann man weder beweisen noch erfahren. Materie ist vor allem eine Übereinkunft in unserem Denken, die sich über Jahrtausende verfestigt hat.
    Wenn ich mit meiner Hand auf den Tisch schlage, spüre ich einen Widerstand. Dieser ist real und erfahrbar. Wenn ich etwas Schweres hebe, spüre ich eine Kraft. Dies ist jedoch nicht Materie, sondern ein Sinneseindruck. Materie kann ich nicht erfahren, sie ist irreal. Sinneswahrnehmung sind jedoch real. Widerstand, Gewicht, Farbe, Klang, Geruch, dies sind die Dinge aus der die Welt besteht. Aber was bitte ist Materie? Sie findet höchstens als abstraktes Gedankenspiel in unseren Köpfen satt: In etwa: Klein und fest und nicht mehr teilbar. Materie ist eine Idee, ein Konstrukt. So wie z.B. der geometrisch perfekte Kreis, ein Postulat.
    Um dieser Idee zur Wirklichkeit zu verhelfen, strengen sich viele Wissenschaftler seit Jahren an, der Materie auf die Schliche zu kommen. Mit dem Resultat, dass man sich immer mehr von den alten Vorstellungen verabschiedet. Jeder kennt das Gedankenspiel, dass wenn ein Atomkern so groß wäre, wie ein Stecknadelkopf und man diesen auf den Anstoßpunkt eines Fußballfeldes legen würde, die ersten Elektronen auf der Höhe der Torlinie wären. Dazwischen ist Nichts. Und dies Vorstellung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: NICHTS!
    Wenn man aber die Elektronen und Protonen genauer untersucht, stellt man fest, das sie auch nicht dem Postulat der Materie genügen. Wieder bestehen sie aus Teilen, und so fort. Letztendlich kommt man zu Energiewolken, Raumkrümmungen und ähnlichem, zu Kräften, Spannungen, Zustände, aber von Materie weit und breit keine Spur. Die Wissenschaft ist ratlos.
    Ich habe es ein paar Postings weiter oben schon erwähnt, man muss keine großartigen Untersuchungen anstellen um zur Unmöglichkeit der Materie zu gelangen. Eine einfache Überlegung tut es auch: Gäbe es einen Stoff der rein nur aus sich selbst bestünde, hätte er eine räumliche Ausdehnung und wäre somit wieder teilbar. Wenn er immer wieder teilbar ist, tendiert er gegen Null. Ein Ding ist dann nicht mehr teilbar, wenn seine Ausdehnung gleich Null ist. Dann ist es aber nicht mehr vorhanden. Wie man es dreht und wendet, die Vorstellung von Materie führt immer wieder zu Null/Nichts. Oder besser man sagt, zu etwas unendlich Kleinem. Aber "unendlich" klein ist auch noch kein Ding/Stoff, sondern mehr eine Richtung eine Dimension in der Dimension, ähnlich dem Fraktalbereich der Mandelbrot-Gleichung, man kann immerfort hineinzoomen ohne je das Ende zu erreichen, eine Richtung, eine Bewegung ein Ausführen einer Tat, aber keine Materie.
    Was ist dann Realität, wenn nicht Materie? Das Nichts. "Nichts" ist die einzig fassbare Größe. Ich gebe zu, das klingt jetzt ein wenig bescheuert. Aber im Sinne der physischen Welt, oder wie wir sie uns normalerweise vorstellen, ist die Null-Ausdehnung und das Null-Existente das einzig denkbare. Die Fülle der Welt, die wir lediglich als Wahrnehmung erfahren, hat in einem Null-Ausdehnungs-Raum platz. In unserem Geist.
    Nur in diesem Geist/Bewusstsein/Seele/Gott/Nichts (nennt es wie ihr wollt) findet die Welt statt. Einen kleines Beispiel dafür erhalten wir jede Nacht, wenn wir träumen. Im Traum gibt es Schwerkraft, Hitze, Töne man kann sich den Kopf stoßen. Alles ist real. Aber wo findet diese Welt statt? Und hat diese Welt eine Ausdehnung? Wie groß oder dick oder schwer ist ein Traum? Gar nicht. Und trotzdem beherbergt er eine ganze Welt.
    Ein sehr gutes Beispiel, um zu demonstrieren was ein real existierendes Etwas ist, ohne dass es physisch vorhanden wäre, ist die Farbe. Man könnte auch jeden anderen Sinneseindruck nehmen, aber die Farbe ist (im wahrsten Sinne des Wortes) am plakativsten. Jeder hat etwas farbiges um sich und kann es sich anschauen. Wenn man sich etwas rotes betrachtet, wird niemand leugnen, dass es diese Rot gibt. Man nimmt etwas wahr, dass man Rot zu nennen gelernt hat. Rot ist existent. Was aber ist Rot? Es ist noch nicht die Oberflächenstruktur des Gegenstandes, die das Licht reflektiert, weil ohne Licht ist es nicht rot. Es ist auch nicht die Wellenlänge des Lichtes, weil ohne Auge ist das Licht nicht rot. Es findet nicht im Auge statt, denn dort wird es über die Zellen in elektromagnetische Impulse umgewandelt. Es findet nicht im Gehirn statt, denn dort kommt es als elektrische Botschaft an. Woher entsteht dann der Eindruck Rot? Er existiert alleine im ausdehnugslosen, substanzlosen Raum. In unserem Geist. Ausserhalb des Geistes gibt es kein Rot. Es gibt noch nicht mal ein "Auserhalb des Geistes"!
    So wie das Rot sind alle Dinge Projektionen oder Wahrheiten im Bewusstsein. Nur dort erhalten sie ihre Existenz. Wenn ich vom Universum rede, findet es in meinem Geiste statt. Der Urknall? Geist. Entfernung, die Zukunft, die Vergangenheit? Alles im Geist. Ohne Wahrnehmung keine Welt.

    Sind damit alle Fragen gelöst? Nein. Es bleibt vieles offen. Warum z.B. bildet der Geist Dinge so und dort ab wo und wie sie sind? Warum ist die Sonne an ihrem Platz? Was ist Licht? Auch wenn es substanzlos in der Vorstellung stattfindet, ist noch nicht geklärt, warum es denn stattfindet, und warum in dieser Art...
    Was hat das jetzt mit Künstliche Intelligenz zu tun?
    Aus diesem Blickwinkel ist künstliche Inteligenz absurd: Der Geist versucht im Geist einen Geist zu erschaffen!
     
  13. skiller

    skiller New Member

    Scheiße, ich bin beeindruckt! (Zitat; Bridget Fonda in Jackie Brown)
    Wenn Materie im grobesten Sinne (damit meine ich Atome) hauptsächlich Leere ist, dann muss der Eindruck einer festen Konsistenz eben durch ungeheure Energie wettgemacht werden. Ich muss also hinter der Torlinie stehen und den Eindruck haben, dass ich vor einer Mauer stehe, obwohl in Wirklichkeit nur ein einzelnes Elektron (das ja VIEL kleiner ist als der Kern; also etwa so groß wie... ein Atom *g*) vor mir her schwirrt, und zwar so schnell, dass es fast ununterbrochen bei mir ist. Mit dieser Energie sahen sich ja auch schon ein paar bemitleidenswerte Japaner aus Nagasaki und Hiroshima konfrontiert.

    Sinneseindrücke sind externe Impulse, die von unserem Gehirn interpretiert werden. Rote Farbe wird aber nicht als Rot interpretiert, sondern so aufgenommen, wie sie ist, und diesen Eindruck nennen wir eben Rot. Dabei ist die Farbwahrnehmung durchaus nicht universal. Es gibt menschen mit einem zusätzlichen Video-Nerv. Ich weiß auch nicht mehr genau, wie das abläuft, jedenfalls können diese Menschen mehr Farben wahrnehmen. Was für uns identisch ist, sind für die zwei völllig verschiedene Farben, so als ob einer käme und behaupten würde, blau sei rot.

    Ich finde die dauernde Erwähnung von Cyborgs in diesem Thread allerdings fehl am Platze. Cyborgs sind (fast) Roboter, genausogut könnten wir hier von Auto-Produktionsanlagen reden. Oder von Bohrmaschinen. Mechanik ist ein völlig anderes Kapitel. Die Sinneseindrücke, die ein Cyborg an sein künstliches Gehirn schickt, können wir auch in einem Computer simulieren, der künstliche Körper würde nur zur visuellen Verdeutlichung dienen. Doch wohin kämen die Impulse? In welcher Art von Bewusstsein würden sie emfangen werden? Wir können uns darüber einig sein, dass wir keinem Computer ein meschenähnliches Bewusstsein verleihen können. Wenn wir dennoch eine Intelligenz schaffen wollen, braucht sie eine andere Grundlage. Wir benötigen keine Interaktion mit menschlichen Partnern; dafür haben die Menschen ja schließlich sich selbst. Wenn wir also eine Intelligenz schaffen wollen, die nur in ihrer eigenen Welt lebt, finde ich das nicht verachtenswert mit der Begründung, wir wollten Gott spielen, sondern äußerst nobel. Doch was wäre die Grundlage einer solchen Lebens-Form? Der Zufallsgenerator? Ich wäre nicht besonders begeistert von einer Intelligenz, die nur Scheiße baut, um irgendwann mal ein Korn zu finden. Wahrscheinlich ist das menschliche Denken zu primitiv, um sich eine andere Art des Bewusstseins vorzustellen, als er selber eines hat.

    skiller
     
  14. eman

    eman New Member

    Der Eindruck von Materie, von Festem entseht durch Reibung. Die Moleküle meiner Hand reiben sich an den Molekülen des Tisches und es entsteht ein Widerstand. Wie Du schon treffend formuliert hast, stehe ich einem Energiezustand gegenüber. Mit genügend hoher Energie könnte ich mich auch durch eine Wand quetschen. Wie ich danach aussehe ist eine andere Frage... ;-)

    >Sinneseindrücke sind externe Impulse, die von unserem Gehirn interpretiert werden. Rote Farbe wird aber nicht als Rot interpretiert, sondern so aufgenommen, wie sie ist, und diesen Eindruck nennen wir eben Rot.

    Rot wird so aufgenommen, wie es ist? Wie ist es denn? Außerhalb des Bewusstseins ist es allenfalls eine Wellenlänge, ein Energiezustand. Ich aber sehe ein ROT. Ohne Bewustsein gebe es gar keine Farbe. Eine KI würde beim betrachten einer roten Fläche eventuell (je nach dem, wie sie programmiert ist) einen Teppich, bestehend aus den Wörtern "r.o.t." sehen. Oder eine mathematische Gleichung. Oder einen Typo-Teppich aus Nullen und Einsen. Aber den Eindruck von Rot wird er niemals haben. Rot existiert nur im Bewusstsein, nicht ausserhalb. Dort ist es Struktur, Energie, Wellenlänge, Impuls. Deshalb wird eine KI niemals in den Genuss kommen ein Rot zu sehen. Wenn es keine Lebewesen auf der Welt gäbe, gäbe es auch keine Farben. Wir hätten nur Licht in verschiedenen Brechungen und Wellenmustern. Aber ohne Lebewesen gäbe es auch keine Welt. Etwas was nicht wahrgenommen wird kann auch nicht existent sein. Deswegen sind Urknall-Theorie und die Vortstellung von einer Welt vor der Menschheit, Dinge die nur im Jetzt und hier stattfinden, in unseren Köpfen. Oder aus der Sicht Gottes. Aber ohne Mensch auch kein Gott.
     
  15. skiller

    skiller New Member

    Ist der Mond da, wenn keiner hinguckt? Diese Frage hat einst Albert Einstein gestellt, als Kommentar zur Quantentheorie. Tatsächlich glaube ich schon, dass der Mond auch ohne Lebewesen da wäre, es gäbe nur niemanden, der wüsste, dass er da ist. Der Zweifel daran ist übrigens eine typische menschliche Arroganz, die besonders den bibel(!)gläubigen Christen anheim ist. Sie sagen, dass Gott die Welt für den Mensch gemacht hat. So werden die missverstandenen Quantenphysiker auch so interpretiert, dass ohne Lebewesen keine Materie wäre. FALSCH!!! Nur weil diese Leute sagen, dass ein Teilchen erst dann irgendwo ist, wenn seine Position gemessen wurde, heißt das noch lange nicht, dass das Teilchen von einem Lebewesen gemessen werden muss. Es reicht ein umhervagabundierendes Elekron, um irgendwo draufzuknallen und dementsprechend Materie zu "detektieren" (heißt das Wort echt so?).

    Zur Farbe:
    Okay, ich hab mich ziemlich übel ausgedrückt. Wir nehmen die Farbe nicht so wahr, wie sie ist, denn wie ist sie schon? Ich meinte nur, dass wir den Sinneseindruck des Lichtes, das mit kurzer Wellenlänge auf unser Auge trifft, Rot nennen. Wir könnten rot genausogut blau nennen und blau rot. Es gibt nichts großartiges an einer Farbe herumzuinterpretieren, sie ist eben ein Impuls, den unsere Nerven an unser Hirn versenden. Mist. Jetzt weiß ich selbst nicht mehr, was ich damit sagen wollte. Egal.

    Skiller
     
  16. MacJester

    MacJester New Member

    >Ich gehöre zu den Menschen die, die Meinung vertreten: Ein Mensch besteht nicht NUR aus "Staub und Wasser".<

    Hmm... das hat keiner behauptet.

    Und ich denke, der Wissenschaft geht es nicht darum einen Geist bzw. Seele nachzubauen, sondern erstmal herauszufinden, WAS ist Denken? Wie denkt man? Was ist Intelligenz? Wie kann man Intelligenz näher beschreiben?

    Ich denke, irgendwann wird man dahinter kommen, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut. Die AI Forschung gibt es erst seit etwa 60-70 Jahren, wenn nicht sogar weniger. Da haben andere Forschungszweige wie zB. Chemie etc. natürlich schon einen Zeitlichen Vorsprung.

    Und deine Frage, wie den die Wissenschaft den Geist bzw. die Seele eines Menschen nachbauen will, ist ganz einfach zu beantworten. Sie weiß es noch nicht, aber dafür sind die Leute ja da... Grundlagenforschung. Sie wollen es herrausfinden.
     
  17. zeko

    zeko New Member

    >> Wenn wir also eine Intelligenz schaffen wollen, die nur in ihrer eigenen Welt lebt, finde ich das nicht verachtenswert mit der Begründung, wir wollten Gott spielen, sondern äußerst nobel<<

    Nobel?
    Dazu meine ich, müsste es einen Menschen geben, der in völligem Einklang mit seiner Umgebung interagiert.
    Ein Mensch mit reinem Gewissen. Nur ER sollte dann eine Intelligenz schaffen können. Welche andere Berechtigung zu diesem noblen tun, bietet sich sonst noch?

    Wenn ein Wissenschaftler den Nobelpreis und unzählige Errungenschaften hat, macht es ihn nicht unbedingt besser als es DU (oder ich) je sein werden. Er könnte in anderen Lebensbereichen ein vollkommener Versager sein. Ich finde es nobel, wenn mir die Wissenschaft gewisse Dinge erklären kann. Aber ab einem gewissen Wissensdurst bin ich gesättigt. Ich möchte auch Dinge erfahren, die nicht mathematisch, physikalisch, ... erklärbar sind. Ich würde gern erfahren können was es heisst, Berge mit dem Geist zu versetzten. Sollte ich dies können bin ich wahrscheinlich gut, aber wahrscheinlich immer noch nicht so gut um Intelligenz schaffen zu dürfen (müssen, wollen, versuchen - egal wie).

    Die Frage, die sich mir stellt - und ich glaube nicht nur mir, sondern den Wissenschaftlern die KI nachgehen ist: Was nützt es mir?
    Mit persönlich, NICHTS!
    Dem Wissenschaftler? Vielleicht Anerkennung?
    Und wenn ich Wissenschaftler bin, dann bin ich mindestens zu 51% nach Anerkennung bestrebt. Währe er in meinen Augen nobel, dann würde er ganz was anderes für die Menschheit tun.
    (Nicht das man jetzt meint, ich hätte so eine hohe Erwartungshaltung, weil ich mich als nobel empfinde. --- Ich nehme mir du die Freiheit heraus und hinterfrage die Dinge, die mich umgeben.)
    Es wird immer einen Teil der Menschen geben die die Leistung eines solchen Wissenschaftlers (oder auch einer ganzen Herde von Wissenschaftlern) ganz und gar nicht nobel finden werden.
    Meines Erachtens sit die Menschheit vor 4000 Jahren nicht viel weiter als sie es heute ist. Schön wenn ich weiss, das die Sonne nicht von der Göttin Nut verschlungen und wieder frei gegeben wird. Auch schön das sich die Sonne nicht um die Erde dreht... Und trotz diesem Wissen und dieser Aufgeklärtheit finden (als Beispiel) Sekten ihre Mitglieder.

    Der Mensch kann ja mehr erzeugen als nur aus einem Stück Rohmaterial irgend einen Gegenstand. Der Mensch hat ja die Fähigkeit Nachkommen zu zeugen - sofern er dies will.
     
  18. zeko

    zeko New Member

    >>Der Zweifel daran ist übrigens eine typische menschliche Arroganz, die besonders den bibel(!)gläubigen Christen anheim ist. Sie sagen, dass Gott die Welt für den Mensch gemacht hat.<<

    Das ist eine nicht korrekte Aussage. Ich bin zwar nicht Bibelfest, jedoch ist mir nicht entgangen, dass der Mensch aus dem Garten Eden in die Welt verstossen wurde. Dies wurde aber nicht nur der Mensch, sondern auch ein Engel (Luzifer), der sich (mit weiteren Engeln) gegen Gott gestellt hat.
    Es geht mir jetzt nicht darum eine neue These aufzustellen und die Existenz von Engeln zu diskutieren. Was ich aber zum Ausdruck bringen wollte ist: Das die Erde nicht als (nur) "für" den Menschen da ist. Schon gar nicht sollten die von dir zitierten bibel(!)gläubigen Christen diese Anschauung haben. Christen sollten nicht auf diese Welt bauen.
    Jesus sagt doch: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. (Joh 18,36-37)

    Die Frage stellt sich: Ist ein Denken ohne Geist/Seele/Bewußtsein überhaupt möglich?
    Gott schuf Adam und als letztes hauchte er ihm den ODEM ein. ODEM = G/S/B

    Zugegeben es ist nicht leicht ein ziemlich dickes Buch zu lesen. Wertvoll ist es wenn man zumindest das Neue Testament versucht zu lesen. Aber es gehören schon beide A. und N. zusammen.

    Wer gerne Comics liest: http://www.chick-gospel.de/html/index.htm
    Ist zu empfehlen. Ich fand "Engel des Lichts" sehr bereichernd. Ob es besonders wertvolle Literatur ist - darüber kann man streiten. Aber die Comics versuchen sehr einfach Ausagen der Bibel zu vermitteln.
     
  19. zeko

    zeko New Member

  20. thd

    thd New Member

    t that terrible?" -Gerald M. Edelman, Bright Air, Brilliant Fire (1992)

    "Isn't that terrible?" ist das nicht schrecklich, alles so genau wie möglich zu machen, obwohl doch 100% genauigkeit unmöglich ist? hammergeil wie ich finde :)

    thd
     

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