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Die Künstliche Intelligenz

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von skiller, 29. Juli 2001.

  1. HebieDtld

    HebieDtld New Member

    Ich will's wie gesagt nicht allzu sehr austreten. Aber eine kurze Richtigstellung sei erlaubt: Das Postulat, daß man mit dem logischen Denken aufhören muß habe ich nicht aufgestellt (man kann zugegeben öfters zu dem Schluß kommen, je nachdem welcher sog. Glaubensapostel welche Wahrheit wie ausposaunt). Ich sagte, eine logische Argumentation wird hier nicht weiterführen; um es ganz genau zu formulieren: eine REIN logische Argumentation ist ein ungeeignetes Mittel. Du kannst Temperatur nicht mit der Waage messen; Glaubenserkenntnis gewinnt man aus Erfahrung und Erleben, nicht als Ergebnis einer Berechnung. Die Auswahl des geeigneten Werkzeugs ist ein sehr logischer Prozeß, der dann eben darin mündet, daß man feststellt wozu man etwas sagen kann und wozu eben nicht, da man es nicht kennt. Das Postulat des Versuchs logisch zu denken als einzigem Erkenntnisquell des Menschen halte ich allerdings für mindestens diskussionswürdig (der menschlichen Logik ist etwas sehr Subjektives immanent, sie ist letztlich begrenzt auf unseren Erlebnishorizont...). Deine Liste an Auswüchsen des sogen. Christentums halte ich genauso für pervers, das betrifft nämlich den ganz wesentlichen Punkt der freien Entscheidung. Der steht nämlich eindeutig in der Bibel, das hat die Herren Kreuzritter und Inquisitoren bloß nicht weiter gejuckt, damit läßt sich kein Geld verdienen. Man muß ziemlich genau hinschauen was man da beurteilt, Kirche und Glaube sind überhaupt nicht das Gleiche und gelegentlich leider auch mal das Gegenteil! Gruß, Hebie
     
  2. eman

    eman New Member

    [nach unten gesetzt]
     
  3. eman

    eman New Member

    @Thomas_Treyer
    >bist du auf der Suche nach dem Etwas, das uns von einer Maschine unterscheidet.

    Nein, ich selbst bin das, was mich von der Maschine unterscheidet. Das, was ich zu suche glaube, ist das was sucht. Deswegen meinen so viele Menschen keinen Unterschied finden zu können. Weil sie übersehen, das der Suchende und das Gesuchte ein und das selbe sind.

    Das Problem mit der materialistischen Anschauung ist, dass alles was "substanzlos" ist einfach negiert wird, sobald es mit dem Menschen zu tun hat. Mit substanzlos meine ich: Keine messbaren physikalischen Werte, die auf die Sache selbst hindeuten würden. Im Prinzip ist eine Software genau das. Sie ist zwar faktisch vorhanden, aber unsichtbar und ungreifbar. Sie ist "lediglich" eine Idee, festgehalten in Spannungsfelder, die man mehr oder weniger auf geladener Materie eine zeitlang festhalten kann. Die Substanz einer Software ist nicht mehr, als ein geordnetes Verhältnis zwischen positiv und negativ geladenen Feldern. Die Felder sind nicht die Software. Spannungen haben keine Substanz, trotzdem sehen wir Software als eine reale Begebenheit an. Ist das nicht Hokuspokus? Ist das nicht völlig albern, das wir jeden Tag mit etwas arbeiten, das es gar nicht gibt? Es gibt die Software natürlich schon, sie ist aber nur eine Idee, in einer binären Sprache umgesetzt. Wir arbeiten jeden Tag mit einer Idee, mit etwas unsichtbaren, mit etwas, das man weder anfassen noch messen, wiegen, fühlen, sonstwas kann. Bei Software wird dies aktzeptiert, da sie mit ihren Wirten, den Datenträgern oder dem Rechner eine Substanz vortäuscht. Faktisch ist sie nur eine virtuelle Information.
    Warum kann es Software geben? Weil sie von einem Bewusstsein geschrieben wurde. Nur ein Bewusstsein kann eine Idee haben. Letztendlich bleibt diese Idee auch im Bewusstsein. Sie wird nur in bestimmeten Codes chiffriert. Das kann auch Schrift auf einem Blatt Papier sein oder eine Melodie. Oder eben Spannungsfelder, die durch den Computer erneut chiffriert werden und durch Licht- oder Schallwellen wieder in unser Bewusstsein gelangen.
    Mit einem Buch ist es ganz ähnlich. Wenn ein Mensch ein Buch liest, springt nicht etwa die Information aus den Seiten. Die Typo ist nur Druckerschwärze in bestimmten Formen auf dem Papier verteilt, also noch nicht die Information. Diese findet erst im Bewusstsein statt. Ich würde sogar sagen, das die Information schon vor dem Lesen im Bewusstsein vorhanden war. Wie sollte sie sonst dorthin gelangen? Sie wird durch das Lesen aus dem Chaos des Wissens herausgefiltert. Die einzige Verbindung, die mein Körper mit dem Buch hat, sind die Lichtstrahlen. Sie tragen aber nicht die Information des Inhalts, nicht die Idee, sondern nur Farbinformationen. Die Idee findet auch nicht im Auge oder im Gehirn statt. Dort werden nur durch magnetische Felder Spannungsmuster erzeugt, die im Bewusstsein die Idee aus dem "Nichts" hervorzaubern. Da aber Ideen allen Anschein nach nicht durch die Luft fliegen können, müssen sie schon im Bewusstsein vorhanden sein. Harte These.
    Sind wir jetzt alle nur ein kollektives Bewusstsein, das Ideen und Informationen durch manifestierten Raum von einer Ecke in die nächste schiebt?
    Ja....
    Es ist schon erstaunlich, wie ähnlich wir tatsächlich einem Computer sind. Unser Körper ist eben auch nur ein Instrument um Information weiterzuleiten. Das Gehirn funktioniert auch mit elektrischer Spannung. Aber dennoch bleibt ein noch so hochkomplizierter Rechner ein Medium, ein Übersetzungsaparat, der Ideen transportiert. Das wird er zweifellos immer geschickter tun. Aber so lange er kein Bewusstsein hat, wird er nie selbst eine Idee entwickeln können. Er wird immer nur ein nach außen verlegter Teil unseres Körpers sein. Ein neues Organ. Mehr aber nicht.
     
  4. eman

    eman New Member

    Hi HebieDtld,
    Am Anfang war das Wort. (Griech.: Logos). Der Mensch durfte vom Baum der Erkenntnis essen.
    Ich glaube sehr wohl, dass das Forschen und Denken Einen weiterführen kann. Aber Du hast recht, es muss nicht immer das logische Denken sein. Die Logik hat ihre Grenzen, auch in der Wissenschaft. (Die Heissenberg'sche Unschärferelation spottet geradezu aller Logik).
    Und gerade skiller hat doch schon fast was religiöses in die Diskussion reingebracht: "Geistesblitz"
     
  5. skiller

    skiller New Member

    hmm, das läuft irgendwie offtopic... egal!

    Wenn du eine KI programmieren würdest, was würdest du ihr denn als Datenträger anbieten? Eine Datenbank? Oder würdest du warten, bis sie ihr eigenes, virtuelles Papier erfunden hat? Letzteres wäre schwer, denn wie bringt man dem Computer bei, eine EIGENE Datenbank zu schreiben? Nichts anderes wäre das virtuelle Paier schließlich.

    Bauen wir uns doch mal das perfekte Geschöpf: Es braucht gar kein virtuelles Papier (ich sollte mir langsam eine Abkürzung dafür überlegen; wie wärs mit VP?), denn es hat ein sehr gutes Gedächtnis. Es braucht außerdem kein VP, denn es lebt ewig, muss also keinen Kindern irgendetwas schriftlich überliefern. Die Klasse Perfektes Wesen (ich nenne es mal PW ;)) hat ein dreidimensionales Array. In diesem Array stehen in der ersten Dimension(eine Spalte) ein paar Sachen, in der zweiten DImension(mehrere Spalten) stehen die Sachen, mit denen die Sachen aus der ersten Dimension kombiniert wurden, und in der dritten Dimension (die Tiefe der Spalten) steht immer das Ergebnis. Das ist Wissenschaft, das PW probiert alles mögliche aus und merkt sich die Resultate. Dahinter steckt aber immer noch keine Intelligenz. Denn das PW weiß nur, DASS etwas so ist wie es ist, aber es kann mir nicht sagen, warum. Es reiht einfach nur Erfahrungen aneinander.

    Aus diesem Grund kann das PW auch niemals ein Problem durch Nachdenken lösen, denn wie will ein PW schon nachdenken? Was ist Nachdenken überhaupt? Ist es das Aufspalten eines Prblems in viele kleine Probleme? So etwas ist rekursiv lösbar. Wenn mir die Aufgabe 3hoch3 zu schwierig ist, mache ich einfach 3*3*3 daraus, und zwar in zwei Schritten: 3hoch2 * 3 --> 3 * 3 * 3. Dies war eine mathematische Aufgabe, bei der nicht wirklich abstraktes Denken gefragt war.

    Wenn das PW zum Beispel Hunger hat. Wir wollen jetzt NICHT unser Problem mit diversen Erfahrungen lösen (juhuu, ich mal mal vor 200 Jahren meinen Hunger gestillt, indem ich zufällig was gegessen hab), sondern logisch. Hunger ist eine Funktion, die per Thread mit immer größerem übergebenen Paramter ausgelöst wird, je niedriger eine Integer-Variable namens Energie gesunken ist. Weil sich das PW durch die steigende Heftigkeit der Funktion Hunger gestört fühlt, prüft sie, von welcher Variable der Hunger abhängig ist und erfährt, dass es der niedrige Energie-Wert ist. Also steigert es den Energie-Wert. So weit, so gut, hier haben wir eine wahre Inteligenz. Nur: Wie steigert das PW den Energie-Wert??? Letztendlich müssen wir DOCH auf unseren Erfahrungsschatz zugreifen, denn durch pures Nachdenken wird das PW niemals darauf kommen, etwas zu essen.

    Skiller
     
  6. eman

    eman New Member

  7. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Hallo Geistesblitz

    Wieso ist die Unschärferelation unlogisch? Welche logischen Überlegung sollte denn dazu im Widerspruch sein? Die Naturwissenschaften stellen einen nahezu perfekten Ansatz dar, grundlegende Gesetzmäßigkeiten unserer erlebten Welt zu entdecken, als Theorie zu formulieren und vielleicht später einmal durch eine bessere Theorie zu ersetzen.

    Thomas
     
  8. skiller

    skiller New Member

    kannst du die frage mal präzisieren?
     
  9. eman

    eman New Member

    Sorry, mit Logik meinte ich natürlich die aristotelische Logik, auf die unser abendländisches Denken fußt. ( Wenn A = B und B = C, dann A = C).
    Ich bin kein Wissenschaftler und kann Dir auch nicht die Unschärferelation erklären, aber als Beispiel: In einer Versuchsanordnung konnte ein Elektronenstrahl(?) zwei mögliche Wege einschlagen und entweder auf Punkt A einen Impuls geben oder auf Punkt B. Wenn er auf A geschossen wurde, hätte er unserer Logik nach nicht auf B landen können. Es gab aber sowohl auf A als auch auf B einen Einschlag.
    Wenn ich jetzt Heissenberg wäre könnte ich's erklären. Bin aber leider nur Aristoteles....
    ;-)
     
  10. eman

    eman New Member

    Kannst Du den Text noch mal so formulieren, dass ich auch was kapiere... ;-)
     
  11. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Hallo eman,

    mit der Aussage:
    >Nein, ich selbst bin das, was mich von der Maschine unterscheidet.
    hast Du einen ganz wichtigen Punkt ins Spiel gebracht. Dass du selbst suchst, ist zunächst einmal der Beweis für dich, dass du existierst. Leider ist dieser persönliche Beweis der eigenen Existenz nicht auf andere übertragbar. Die Existenz anderer Menschen ist für dich nicht beweisbar, das könnten ja auch alles Sinnestäuschungen sein (siehe Höhlengleichung von Platon).

    Leider führt dieser Beweis (Ich denke, also bin ich) in unserer Diskussion über KI nicht weiter, denn wer will schon ausschliessen können, dass eine Maschine nicht auch anfängt, über den Sinn der eigenen Existenz nachzudenken?

    Zum Materialismus: Ich negiere nicht alles, was substanzlos ist, ich negiere lediglich alles, was nicht in irgendeine Wechselwirkung mit mir treten kann (weil es zum Beispiel nur in den Wunschträumen anderer existiert).

    Bewusstsein und Ideen: Die These, dass man ein Bewusstsein braucht, um Ideen zu haben, ist sicher falsch. Für Ideen braucht man zweierlei, nämlich einen Zufallsgenerator und eine Bewertungsmöglichkeit, welche der zufällig generierten Ideen brauchbar ist oder nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die menschliche Kreativität genauso funktioniert. Vermutlich kann eine geschickt programmierte Maschine bessere und kreativere Ideen liefern als ein Mensch, wenn die Rechenleistung hoch genug ist. Der Mensch kann parallel in seinem Gehirn maximal 20 oder 30 Lösungsvarianten im Sekundentakt abarbeiten, eine Maschine irgendwann mal Größenordnungen mehr.

    Im Vergleich zwischen Mensch und Maschine muss man sich klarmachen, dass die Rechenleistung des Menschen die nächsten Jahrhunderte konstant bleibt, die Maschinen ihre Leistung aber jedes jahr verdoppeln. Irgendwie beunruhigend.

    Thomas
     
  12. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Also bitte! Schon wieder die Geistesblitz-Theorie. Diese Theorie ist einfach falsch.
    .
    Ein Bewusstsein besteht aus vier Komponenten:
    1. Wahrnehmung der Umgebung
    2. Manipulationsmöglichkeit der Umgebung
    3. Zufallsgenerator, der die Manipulationsmöglichkeiten in einer inneren Simulation durchspielt.
    4. Bewertungsschema, welche Manipulationsmöglichkeit in der Simulation die beste Zukunft ergeben hat.
    .
    Der Mensch hat zum Stock gegriffen, weil er den Stock gesehen hat, weil er die Manipulationsmöglichkeit (Hände) hatte, weil der Zufallsgenerator die Möglichkeit, den Stock in die Hand und jemand anderem auf den Kopf zu schlagen, durchgespielt hat und weil das Simulationsergebnis (der andere bekommt eine Beule) dem Menschen gefallen hat.
    .
    Da ist nichts dabei, was eine KI nicht auch hätte machen können. Wenn du aber einer KI nur die Manipulationsmöglichkeiten "Beißen" oder "Lecken" gegeben hat, darfst du sich nicht wundern, wenn die KI kein Raumschiff gebaut hat. Außerdem hast du deiner KI keine Möglichkeit gegeben, eine innere Simulation durchzuführen. Wenn du die KI auf Trial & Error beschränkst, darfst du dich auch nicht wundern, wenn sie Trial & Error machst. Mit deinem Experiment hast du letztlich nicht die Beschränktheit der KI, sondern nur die Beschränktheit des Experiments bewiesen.
    .
    Gib der KI die gleichen Möglichkeiten wie der Mensch sie hat (Hände, Füße), gib ihr die gleichen Sinnesorgane, gib ihr eine ordentliche Rechenleistung für die innere Simulation und du wirst dich wundern, wie kreativ eine Kiste Blech sein kann.

    Thomas
     
  13. eman

    eman New Member

    Hi Thomas Treyer
    >Für Ideen braucht man zweierlei, nämlich einen Zufallsgenerator und eine Bewertungsmöglichkeit, welche der zufällig generierten Ideen brauchbar ist oder nicht.

    Dieser Zufallsgenerator muss allerdings vorher mit Ideen-Fragmenten gefüttert werden, damit daraus brauchbare Ideen erwachsen können. Diese Fragmente dürfen nicht zu abstrus sein. Wenn Du z.B. eine Idee für einen neuen Kuchen willst, aber die Fragmente aus Begriffen wie Kupfer, Blei und Quecksilber bestehen, kannst Du noch so lange warten, der Zufall wird kein schmackhaftes Ergebnis zu Tage fördern. Also muss eine Vorentscheidung getroffen werden. Letztenendes sind alle Ideen, mit denen der Generator gefüttert wurde aus einem menschlichen Bewusstsein gekommen. Nur nach aussen gelagert. Eine Maschine wird nie eine Idee haben. (Vielleicht, das was skiller oben sagen wollte?). Alleine, weil ihr der Antrieb dazu fehlt. Wird der Antrieb künstlich erzeugt, wurde dieses wieder vom Menschen mit Bewusstsein generiert, also ist es nicht ihr eigener Antrieb.
     
  14. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Das war jetzt aber nicht die Unschärferelation, sondern der Welle-Teilchen-Dualismus.

    Ich habe aber glaube ich verstanden, was du meinst. Diese verflixte Quantenphysik widerspricht einfach der Erfahrung, die wir mit normalen Gegenständen so gewohnt sind. Aus meiner Sicht ist das aber lediglich ungewohnt, aber nicht unlogisch.

    Thomas
     
  15. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Noch einmal: Der Zufallsgenerator muss lediglich die Manipulationsmöglichkeiten durchspielen. Gerade Kuchenbacken ist ein gutes Beispiel. Da fällt aus dem Küchenregal aus Versehen eine Zutat in die Rührschüssel, und schon ist ein neues Rezept geboren.
    .
    Das Rezept für Key Lime Pie ist z.B. dadurch entstanden, dass durch einen Hurricane einige Leute für Wochen mit einem riesigen Vorrat an gesüsster Kondensmilch auf einer kleinen Insel festgessen sind. Nach zwei Tagen purer Kondensmilch-Nahrung haben diese Leute aus purer Verzweiflung angefangen, alles mögliche mit Kondensmilch zu mixen. Der Saft von Limonen hat dann sowohl Geschmack wie Konsistenz deutlich verbessert.

    Um das Rezept für Hefeteig zu entdecken, hat der Mensch mehr als 10.000 Jahre gebraucht. Sauerteig ist auch ganz sicher eine Zufallsentdeckung gewesen.

    Wo sind da die Ideenfragmente, die eine KI nicht hätte haben können?

    Zum Thema Antrieb: Bei einer KI wären die Bewertungsfilter natürlich von Menschen gemacht, deshalb auch der Name "künstliche" Intelligenz. Beim Menschen sind die Bewertungsfilter durch die Evolution entstanden. Wo ist da der prinzipielle Unterschied? Was ist, wenn man die KI einem periodischen Prozess von Mutation und Selektion unterzieht?

    Noch eine Frage: Der Mensch ist das Ergebnis zufälliger Ereignisse im Rahmen der Evolution. Warum sollte die blinde Evolution etwas hervorbringen können, was man als Maschine nicht bauen kann?

    Thomas
     
  16. skiller

    skiller New Member

    du widersprichst mir, und doch gibst du mir recht (das ist bestimmt auch quantenmechanik: dein geist kann sich nicht entscheiden, auf welcher seite er ist, bis er irgendwann durch ein umherschwirrendes proton entdeckt wird *g*)

    du sagst, es kann intelligenz geben, und gleichzeitig stimmst du mir zu, dass sie nur alles mit allem kombinieren würde und sich die resultate merken würde. dasselbe habe ich gesagt. aber irgendwann ist der schatz an rohmaterial leer, mit dem man irgendwas kombinieren könnte. was nun? ich meine, der schatz wurde vom menschen angelegt, bei mir war er halt recht klein und bestand nur aus lecken und beißen. aber auch ein großer schatz ist mal aufgebraucht, und wie will die KI nun an neue ressourcen ran?

    zwei möglichkeiten gibt es, die mir gerade einfallen (man, dieser thread ist ein thinktank, vielleciht machen wir ihn mal zu einer txt-file und verkaufen ihn ans MIT *g*): die KI oder mein PW verwerten einfach die resultate wieder: recycling, man erklärt das endprodukt zum rohstoff und kombiniert es mit anderen endprodunkten.
    zweitens: die wahrnehmung, von der du gesprochen hast. wir schicken das PW einfach auf erkundungstour, es findet einen runden stein und erfindet das fahrrad.

    wenn man bedenkt, wie innovativ wr hier alle sind, *seufz*

    skiller
     
  17. eman

    eman New Member

    >Noch eine Frage: Der Mensch ist das Ergebnis zufälliger Ereignisse im Rahmen der Evolution. Warum sollte die blinde Evolution etwas hervorbringen können, was man als Maschine nicht bauen kann?

    Der Mensch kann es nicht bauen, weil er sich nur selbst technisch nach außen verlagert. Er bleibt als Mensch immer das Bewusstsein, das hinter der Maschine steckt. Er ist derjenige, der das Küchenregal mit essbaren Zutaten füllt. Er schafft sich ein Ebenbild, das er aber selber ist. Das Bewusstsein hinter der Masschine, ist identisch mit dem Bewusstsein des erschaffenden Menschen. Die Maschine wird nie eine eigenständige Idee entwickeln können, weil die Idee immer aus der Idee des Menschen heraus geboren ist. Sie ist ausnahmslos vom Menschen beeinflusst. So wie die Zutaten für den Lime Pie von Menschen aufgrund ihrer Essbarkeit in den Kammern gehortet wurden.

    Damit eine Maschine ein Ich-Bewusstsein bekommen kann, braucht sie eine bestimmte Voraussetzung. Sie muss etwas imaginieren können und das Imaginierte muss von ihrem Bewusstsein wahrgenommen werden können.
    Für den Menschen eine leichte Übung: Bilde einfach eine Satz in Deinem Kopf. Du "Hörst" eine Stimme, die einen Satz spricht. Du hörst "Schall" ohne Schallwellen, ohne Atmosphäre und ohne Schwingungen in einem imaginären Raum. Ist der Satz existent oder nicht? Ist er ein Faktum/Realität? Er findet förmlich im Nichts statt. Da ist kein Raum, kein Äther. Aber der Satz ist da. Ausser diesem Satz ist noch etwas da, dass diesen Satz rezipert, wahrnimmt, zuhört. Das mag jetzt esoterisch kingen, aber der Satz, der "Sprecher und der "Hörer" sind dasselbe, das Bewusstsein, indem alles stattfindet.
    Wie will man einer Maschine dieses "etwas, das rezipiert" beibringen? Das kann man nicht programmieren. Man könnte allenfalls den Satz programmieren. Der würde in anderer Form stattfinden, aber was in dieser Maschine sollte diesen Satz "hören" oder wahrnehmen?
     
  18. skiller

    skiller New Member

    du hast recht...

    bei einem programm ist es keine große sache, eine funktion zu schreiben, die irgendetwas zurückgibt, etwa <TT>neuersatz = machneuensatz</TT>. <TT>machneuensatz</TT> ist eine funktion, die per zufallsgenerator so lange aus irgendwelchen worten einen satz dreht, bis er mal grammatikalisch passt. aber von wo wird die funktion aufgerufen? es gibt in einem programm keine selbstständig agierende steuerungszentrale. beim menschen wir diese rolle vom bewusstsein übernommen. wenn ich íns blaue hinein einen neuen satz bilde, greife ich auch zufällig in den sprachbereich meines gehirns. ich benuzte quasi eine funktion <TT>machneuensatz</TT>. bei mir wird sie aber vom bewusstsein aufgerufen, das ergebnis wird vom bewusstsein wieder empfangen und es wird auch vom bewusstsein weiterverwertet. all diese kleinigkeiten fehlen dem PW.

    sorry, hab jetzt nicht mehr zeit,
    skiller
     
  19. MacELCH

    MacELCH New Member

    Soweit ich mich entsinne, musst Du diesen Elektronenstrahl als einzelne Partikel betrachten, dann wirst Du feststellen, das jedes Elektron nur in einem Punkt landen wird A oder B, aufgrunde der Unschaerferelation, die durchaus auch mit dem Welle-Teilchen Dualismus zusammenhaengt, kannst Du aber nicht vorhersagen ob Elektron 1 in B oder A landen wird. Nach einer statistischen Auswertung sollte als Ergebniss ein 50/50 Verhaeltnis herauskommen - Du hast nur ein kleines Problem dabei, Du kannst keinen Elektronenstrahl aus einzelnen Elektronen herstellen, quasi gepulst. Das ganze nennt man dann FEL (Free Electron Laser) und wird derzeit in Hamburg gebaut, ich glaube es soll so gegen 2005 fertig sein. Das ganze Teil erstreckt sich ueber eine Laenge von 20 km (zwischen Pinneberg und Hamburg)

    Gruss

    MacELCH
     
  20. eman

    eman New Member

    ..ja, ich hoffe, ich habe keinen Müll erzählt. Ich wollte damit nur sagen, dass die heutige Wissenschaft nicht mehr so einfach mit der herkömmlichen Gebrauchslogik (alá Aristoteles) verstanden werden kann. Die Teilchenmechanik erfordert ihre eigene Logik.
    Ähnlich, wie wenn wir uns einen 4-Dimensionalen Würfel vorstellen. Aus jedem Strich wird eine Fläche. Aus jeder Fläche ein Würfel. Dann erhalten wir einen Würfel in der Mitte mit 6 nach außen abstehenden Würfeln, deren Außenwände sich aber alle "berühren" (bzw. identisch sind). Demnach können sie keine Rechten Winkel aufweisen. Tun sie aber doch. Nur passt es nicht in unsere 3-Dimensionale Logik.
     

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