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Die Künstliche Intelligenz

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von skiller, 29. Juli 2001.

  1. Energija

    Energija New Member

    Ich geh jetzt in den Energiesparmodus....
    *schnarch*
     
  2. eman

    eman New Member

    Zum Thema "Künstliche Intelligenz" muss ich doch noch mal was allgemeines sagen. Ohne jemanden auf den Schlips treten zu wollen. Die "Künstliche Intelligenz" ist ein Hirngespinst von aufgeblasenen Wissenschaftlern, die sich noch nicht mal die Schuhe binden können. Ich weiß,... nicht gerade eine qualifizierte und fundierte Aussage. Ok, sie können noch nicht mal eine Doppelschlaufe. Lediglich einen einfachen Weberknoten. Mehr nicht. Doch, eins können sie noch: Sich, wie gesagt, aufplustern. ;-)
    Bevor sie so vollmundig von "Künstlicher Intelligenz" reden, sollen sie lieber mal dafür sorgen, dass es ein absturzsicheres Betriebssystem gibt oder dass einfach nur das Internet funktioniert. Aber bei all dieser Instabilität, mit der uns die heutige Technik konfrontiert, hat man eher das Gefühl, dass die Wissenschaft noch nicht mal die einfachsten Sachen hinbekommt. Aber von "Künstlicher Intelligenz" reden. Toll. Lernt erst mal eure Schuhe zu binden! *hihi*
    Oder wie wäre es mit einer ganz einfachen Übung? Glühbirnen die nicht durchbrennen! Das wäre doch mal ein erster Schritt. Oder "intelligente Brote", die nicht mit der Marmeladenseite auf den Boden fallen! Oder ein Steuergesetz, das man auch kapiert! Oder Geldautomaten, die auch mal funktionieren! Oder,... ach nee, das schafft ja niemand,.... Zapfsäulen, die bei einem glatten Betrag stehen bleiben, wollte ich sagen. Aber da ist die "Künstliche Intelligenz" doch wahrscheinlicher.....
    Man stelle sich eine "künstliche Intelligenz" vor, die in etwa genauso stabil funktioniert, wie alle anderen technischen Dinge, die uns umgeben. Das wäre ja verheerend. Man würde, wie es jetzt schon überall der Fall ist, selbstverständlich auch für die KI-Robots nur minderwertiges Material nehmen, um die Kosten zu minimieren. Zulieferer würden auch mit der Qualtät geizen. Fachspezialisten würden durch billige Arbeitskräfte ersetzt. Kosten dämpfen, nennt man das. Was wir erhielten, wäre ein störungsanfälliger Robot1.2beta, dem man nicht die blödeste Aufgabe anvertrauen könnte, schon gar nicht wenn Hab und Gut oder gar Leben dadurch riskiert würden. Wir erhielten einen aberwitzig teuren Blechkopf, dessen Absturzverhalten ihn gerade zum Müllraustragen qualifizieren würde. Aber was wenn er ein Microsoft-Gehirn hat? Mein Gott, dann kann er ja noch nicht mal den Müll trennen! Warum dann die Millionen dafür ausgeben??

    Was aber soll diese "Künstliche Intelligenz" sein? Ein besonderst großer Taschenrechner mit dem man sich unterhalten kann? Oder was genau bezwecken die Wissenschaftler eigentlich? Wollen sie einen Menschen erschaffen? Oder nur zeigen, dass sie einen Menschen genau imitieren können. Das kann ein Kinofilm auch. Oder wer denkt im Kino immer daran, dass er nur 24 Standbilder in der Sekunde sieht, und dass das da vorne gar nicht real ist? Wenn die Wissenschaft eine Menschen erfinden will, ein Wesen, dass denkt und fühlt und ein Bewußstsein hat, dann müsste die Wissenschaft doch als allererstes klären, was denn ein Mensch überhaupt ist. Wie kann man denn etwas erschaffen oder kopieren, wenn man das Objekt selbst nicht erklären kann? Mann kann höchsten Verhaltensmuster kopieren. Aber dafür so ein "Traraa"? Alle Bereiche der Wissenschaft, die den Menschen erforschen, stehen vor ungelösten Fragen. Und dann kommt die KI-Wissenschaft und sagt, "wir bauen jetzt ein denkendes Etwas". Es ist noch nicht mal geklärt, was das Bewusstsein ist. Etwas, dass uns täglich begleitet. Eigentlich etwas sehr naheliegendes. Aber wir können es nicht erfassen. Dabei wäre ich schon froh, wenn mir die Wissenschaft die Frage beantworten könnte, was denn Materie ist! Ebenfalls etwas sehr naheliegendes. Doch Matrie ist eine völlig absurde Vorstellung: Wenn es ein KLEINSTES Teilchen gibt, dann kann es keine Ausdehnug haben. Es ist dann quasi Nichts. Denn wenn es eine Ausdehnung hätte, wäre es ja wieder teilbar. Oder es ist immer wieder teilbar, dann geht die Ausdehnug, Masse, Alles gegen Null. Wir erhalten einen Stoff, der ebenfalls aus einen Stoff besteht, dieser wiederum aus einem Stoff, und so weiter immerfort -> Wieder Nichts. Ergo: Materie ist eine Illusion. Das einzige das existiert ist die Existenz und das Bewusstsein. Und genau dieses maßen sich Wissenschaftler an in ihrem Kämmerchen nachzubauen. Sehr witzig.
    Dieser Idee liegt die Prämisse zugrunde, dass der Mensch eben auch nur eine Art Computer ist. Wenn dem so wäre, wieso kann man dann nicht ein klinisch totes Gehirn wieder reannimieren? Wenn die chemischen Prozesse darin wieder ablaufen, finden ja angeblich wieder Gedanken statt.
    Der chemische Prozess ist eben noch nicht der Gedanke. Genausowenig, wie die Druckerschwärze im Buch die Information ist. Oder die Wellenlänge des Lichts die Farbe. Oder die Luftmolekül-Bewegung der Ton. Das alles findet erst im Bewusstsein statt. Das ist alles nur Wahrnehmung. Und zum Wahrnehmen muss etwas da sein, das überhaupt wahrnehmen kann.
    Ich zum Beispiel... ;-))
     
  3. joerch

    joerch New Member

    ich habe vor ca. 15 (+/-5) jahren mal einen bericht gelesen und versuche ihn jetzt mal zu rekonstruieren:
    In den usa fährt ein lkw frontal auf eine betonwand, der fahrer ist schwer verletzt. Genaugenommen ist sein körper fast komplet zerstört,
    aber... sein herz schlägt noch,
    im krankenhaus angekommen, herzstillstand - die ärzte haben ihm dann in einer geheimen op das gehirn entfernt, es in eine nährlösung gelegt und es mit sauerstoff versorgt, dann haben sie ein EEG angelegt um zu erfahren was dieses intakte gehirn noch zu leisten vermag.
    Laut bericht hatte das gehirn tag und nacht bzw wach und ruhe phasen,
    der schreiber stellte die frage was dieses gehirn - was doch den menschen definierte - empfinden würde - in einer absolut stillen - dunklen welt ?
    Empfand es schmerzen ?
    Laut EEG war es ein völlig "normales" gehirn,
    das alle zentren wie z.b. sprache kreatives denken etc noch kontrolieren konnte...
    nach 4 wochen dunkelheit (oder auch nicht) hat sich das gehirn dann selbst abgeschaltet.
    Ich frage mich bis zum heutigen tag, ob der bericht von damals, wahr war ?
     
  4. skiller

    skiller New Member

    krass! theoretisch wäre diese sache wahrscheinlich sogar möglich. Das arme Gehirn hat überhaupt keine Impulse erhalten - muss so ähnlich gewesen sein, wie ein leeres Konstrukt in The Matrix. tatsächlich kann ich -andersals eman- die forscher schon verstehen, wenn sie eine künstliche intelligenz schaffen wollen, obwohl es noch immer viel einfachere Fragen zu klären gibt. Der Forscherdrang. Sich selbst zu rekonstruieren hilft, sich selbst zu verstehen. Das ist einfach die Alternative zur Religion.

    skiller
     
  5. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >ich denke, also bin ich

    Ich denk mal ich bin...
     
  6. MacELCH

    MacELCH New Member

    @joerch

    warum nicht ?
    Es ist sehr einfach ein Herz fuer ein paar Stunden bzw. Tage am "Leben" zu erhalten, bzw. seine Funktionalitaet zu gewaehrleisten. Natuerlich ist das Herz ein sehr einfaches Beispiel. Frueher hat man im Biologie Unterricht Froschherzen mit Ringelloesung betraeufelt (im Prinzip eine Salzloesung) und konnte dadurch das Froschherz in vitro eine zeitlang weiterschlagen lassen.

    Das Gehirn ist wohl eines der kompliziertesten Komponenten unseres Koerpers, aber ich halte es nicht fuer unmoeglich oder unwahrscheinlich, das es in absehbarer Zeit gelingen wird auch "Hirntransplantationen" durchzufuehren.

    Wenn ich mich recht entsinne wurden die ersten Herzen (Schwein oder Affe) in Menschen Anfang der sechziger Jahre implantiert. Damals war dies ein Wunder, heutzutage ist man soweit Lebertransplantationen durchzufuehren, die ebenfalls sehr kompliziert sind durch die winzigen Blutbahnen, die alle mit dem restlichen Koerper sinnvoll verknuepft werden wollen.

    Das Gerhirn mit seinen 2 -3 Milliarden Zellen muesste dementsprechend auch nur richtig verknuepft werden und schon sollte es funktionieren.

    In Amerika (wo sonst) gibt es die Moeglichkiet seinen Koerper in fluessigen Stickstoff zu lagern bei minus 190 Grad, dabei laufen biochemische Prozesse deutlich langsamer ab als bei Raumtemperatur aber sie laufen dennoch ab. Die Leute die das gemacht haben, hatten ihre Gruende, meist waren dies unheilbar Kranke Menschen, die die Hoffnung haben in vielleicht 50 oder 100 Jahren wieder aufgetaut zu werden um dann geheilt werden zu koennen.

    Natuerlich kostet das Ganze etwas, deshalb besteht auch die Moeglichkeit nur seinen Kopf - inklusive Gehirn zu konservieren.

    Damit gibt es nur ein Problem, woher stammt der WIRT auf den ich meinen Kopf setzen kann ? O.K. die Forschung ist mittlerweile soweit, das sie durchaus Organe aus Stammzellen (das sind Zellen, die sich noch nicht differenziert haben, also die noch nicht z.B. zu Haut, Leber, Haar etc. geworden sind und somit die Eigenschaft haben sich in geeigneter Umgebung zu dem entsprechendem Organ auszubilden) in vitro zuechten kann.

    Es macht auch durchaus Sinn. Nur mal als einfaches Beispiel, jemand hatte einen Unfall und hat schwerste Verbrennungen erlitten. Ab einer gewissen Flaeche der zerstoerten Haut, besteht keine Hoffnung mehr fuer den Patienten, er wird schlichtweg sterben. Angenommen, die Klinik besitzt eine kleine Bibliothek an verschiedenen Hautzellen (wegen der Immunreaktion), dann kann man dem Patienten zumindest vorerst mit dieser Haut versorgen. Man entnimmt dem Patienten eigene Stammzellen aus dem Rueckenmark und zuechtet seine eigenen Hautzellen in der Petrischale, um sie nach ca. 1 -2 Wochen zu transplantieren.

    Wo gibt es bei diesem Beispiel moralische Bedenken ?

    Oder durch die Verbrennung wird ein Ohr voellig verstuemmelt, es ist heutzutage ueberhaupt kein Problem ein Ohr quasi nachwachsen zu lassen, und es dann per chirurgischen Eingriff anzunaehen.

    Es gibt sicherlich tausende sinnvolle Beispiele die diese Technik durchaus rechtfertigen weiterverfolgt zu werden - Stichwort Embryonale Stammzellenforschung, aber es gibt auch die Moeglichkeit, wie bei fast allem im Leben, dass mit Menschen zu tun hat, diese Forschung zu Missbrauchen.

    Und nun zum Thema KI:

    die meisten Roboter der heutigen Generation koennen nur die Aufgaben bewaeltigen, die sie erlernt haben. Sie bauen sich quasi eine Datenbank (Katalog) auf um auf entsprechende Situationen zu reagieren.
    Nur was ist Lernen ? Ist es nicht prinzipiell das selbe ? Da unser Gehirn - zumindest meistens - auf gewissen wieder eintretende Ereignisse immer gleich oder zumindest aehnlich reagiert, werden gewissen Nervenbahnen oefters "benutzt", diese halten sich auch laenger, als solche, die nicht verwendet werden, dort werden neue Verknuepfungen gesucht und je nach dem wieder aufgeloest oder bleiben bestehen. Lernen ist prinzipiell nur eine sinnvolle Verknuepfung von Nervenzellen im Grosshirn (wenn ich mich recht erinnere, tztztz dieses Hirn vergisst immer gleich alles was man nicht unbedingt braucht).

    Warum sollte es demnach nicht moegich sein, Computern einen Grundbaustein an Wissen zu vermitteln und die Eigenschaft Daten zu sammeln um zu lernen ?

    Schach ist ein weiteres einfaches Beispiel, je nach Faehigkeiten des Programms, kann es beim Spielen gegen einen Menschen dazu lernen. Sicherlich ist es "nur" ein mathematisches Problem, wieviele Zuege man im voraus berechnet. Aber fuer jede Berechnung muss es eine Art Punkteskala geben zwischen guter Loesung und schlechter Loesung liegen doch einige Abstufungen. Und diese Punkteskala geben wir dem Rechner als "Grundwissen" vor mit den entsprechenden Spielregeln, den Rest sollte er alleine bewerkstelligen koennen. Wenn der Mensch mal nicht mehr als Gegner reicht, koennen zwei Computer gegeinander spielen und voneinander lernen.

    Vielleicht bin ich ein bisschen Naiv, aber ich denke doch das es moeglich sein wird lernende Maschinen zu bauen. Intelligenz und Bewusstsein wuede ich aber strikt trennen, eine Maschine wird meiner Ansicht nach niemals ein Bewusstsein erlangen koennen.

    Gruss

    MacELCH
     
  7. MacJester

    MacJester New Member

    Hmmm.... vielleicht geht es manchen Wissenschaftlern nicht umbedingt um die Erzeugung von KI Bots, sondern um das "wie funktioniert das Gehirn". Quasi forschung auf Umwegen.

    Und zum Thema Fehler.

    Nehmen wir mal an, das du ein Autor bist. Du sollst ein etwas kleineres Buch schreiben. Wir sagen mal einfach, das du auf 2 Seiten 5 Rechtschreib, Grammatikalische oder Logische Fehler machst. Bei jeder Korrektur übersiehst du 25% aller noch vorhandenden Fehler. Musst aber eventuell zur Korrektur aber noch eine Seite einfügen. Die Rechtschreibfehler siehst du meistens so, die anderen fallen aber nicht immer auf. So jetzt überleg mal, wieviele Versuche du brauchst, um a) ein Buch mit 10 Seiten b) 150 Seiten c)600 d)15000 Seiten zu korregieren.

    Die Anzahl der Fehler und der daraus resultierenden Fehler steigen Proportional zu der Anzahl der Seiten. Und so ist das leider auch bei der Programmierung. Wenn du n 500 Zeilen Proggy machst, sind die meistens Fehlerfrei. Aber bei einem OS mit mehr als 300 000 Zeilen, darf man nicht erwarten das es Fehlerfrei ist.

    Soviel zu deiner Fehlerthematik.

    Und ich stelle mal eine Frage. Wie lernst du welche Vorgehensweisen bei bestimmten Aufgaben am besten sind? In dem du probierst? Es gibt zwei mir bekannte Verfahren zu lernen.

    Auswendiglernen: Sprich von anderen Leuten übernehmen. Ist bei manchen sachen zwar gut, kannste bei abstrakten Wissenschaften, wie Mathematik, Informatik etc... nicht immer anwenden.

    Dann hilft nur Lernübung Nr. 2:

    "Try-and-Error" Tja... wie der Name sagt, solange ausprobieren, bis es einmal klappt. Mir persönlich bleiben mit diesem Verfahren erarbeitete Codefragmente länger im Gedächtnis, als wenn ich diese irgendwo abgeschaut habe. Und im Prinzip... wird das dem KI Bots auch so gehen, wenn ihnen ein bewusstsein einproggrammiert wird, welches den BOTS davon abhält, Fehler nochmal zu machen (eine Art schmerzempfinden).

    MacJester
     
  8. MacELCH

    MacELCH New Member

  9. baltar

    baltar New Member

    Hi,

    Ein Problem bei der Computer KI ist
    der Grundaufbau jedes Programms.
    Es gibt nur 0 u. 1 also Ja u. Nein.
    KI sollte aber "oder" umsetzen können d.h. man muß durch viele viele ja u. Nein Unterprogramme ein "oder" ereichen.
    Sehr gut ist das z..b bei Schachprogrammen gelöst da Schach immer
    wieder die Gleichen Grundvoraussetzungen bietet. Poker z.b. ist da schon schwerer. Den Faktor Glück kann der Mensch durch ein einfaches Oder Gefühl
    ohne Anstrengung ausgleichen....

    MfG
     
  10. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Ich muss dir voll zustimmen. Try & Error sowie das Schmerzempfinden sind die Basis der sogenannten "menschlichen Intelligenz". Es gibt in der menschlichen Intelligenz nichts, was ein Stück Software nicht auch kann.

    Diese Diskussion ähnelt der Diskussion, ob andere Säugetiere auch Bewusstsein haben können. Dabei gibt es immer wieder Leute, die Tieren das Bewusstsein absprechen wollen. Die Argumente sind die gleichen wie hier in der Diskussion über die menschliche Intelligenz. Na ja, ich verstehe, wie schwer es ist, den Standpunkt der menschlichen Überlegenheit aufzugeben.

    Thomas
     
  11. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Digital oder analog bietet wohl kein Argument für die Überlegenheit der menschlichen Rasse. Nehmen wir als Beispiel den Versuch, ein Auto auf einer Autobahn so zu steuern, dass es nicht auf das vorherfahrende Fahrzeug auffährt. Der Mensch ist dazu völlig ungeeignet. Der Abstand variiert ständig, weil der menschliche Steuermann nur die grobe Unterscheidung zwischen zu dicht oder zu weit weg kennt. Der Abstand berücksichtigt nicht die momentane Geschwindigkeit usw.

    Ein Stück Software kann das viel besser. Obwohl digital, kann Software den aktuellen Abstand viel feinfühliger aufnehmen und so den Abstand konstant halten.

    Ich persönlich fühle mich in einem SW-gesteuerten Aufzug viel sicherer als in einem humanoid gesteuerten BMW.

    Thomas (auch nur ein Mensch)
     
  12. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Hallo Skiller,

    vielen Dank für diesen interessanten Thread. Der Beweis der eigenen Existenz ist leider das Einzige, was wir in Händen halten. Mehr gibt es an absoluten Wahrheiten leider nicht. Für mich gibt es nicht einmal einen Beweis, dass es dich gibt. Ich nehme es aber einmal an, denn sonst würde ich dir keine Antwort schreiben und in völligem Autismus erstarren.

    Matrix hat mir auch imponiert. Was mich sehr beunruhigt, ist die Annäherung der Datenrate von Rechner-I/O an die Datenrate unserer Sinne. Wenn man die Auflösung unserer Augen, unseres Tastsinns und der Nase betrachtet, kommt man auf maximal 1 Terabyte/s unter Annahme, dass wir alles gleichzeitig konzentriert wahrnehmen. Wahrnehmbar ist wohl nur eine Datenrate von 1 GByte/s. Unsere Ohren sind schon seit der Einführung der CD von der technischen Entwicklung abgehängt. Irgendwann können Macs mehr Output erzeugen, als wir wahrnehmen können. Dann werden wir wahrscheinlich auch nicht mehr in der Lage sein, Simulation und Realität zu unterscheiden. Ich glaube, von diesem Punkt trennen uns nur noch 2 Jahrzehnte oder weniger.

    Thomas
     
  13. GigaSven

    GigaSven Anhalter

    Wir können wohl weder ausschließen noch verhindern, daß in nicht allzu ferner Zukunft (20-30 Jahre) sogenannte Cyborgs, also Computer in menschenähnlicher Gestalt, zum täglichen Leben dazugehören werden. In vielen Bereichen macht das auch absolut Sinn (Hotelbranche, Berufsgruppen mit sehr hohem Risikofaktor oder extremer körperlicher Belastung usw.). Ich wage allerdings zu bezweifeln, daß diese Blechbrüder jemals Positionen einnehmen werden, die Entscheidungen verlangen oder auf emotionaler Basis funktionieren. No Ways! Auch ich bin SciFi-Fan und immer wieder begeistert von den Ideenkonstrukten der Autoren. Und vielleicht gibt es sogar einst einen Supercomputer(Apple-Cluster??), der in der Lage ist, auf neuronaler Ebene zu lernen (Termi 2). Aber ich bin der Ansicht, daß die Schöpfer extrem darauf achten werden, daß Ihr Konstrukt nicht ÜBERMENSCHLICH intelligent wird. Dann würde ja die letzte Bastion der Rasse Mensch gefährdet: Die Macht über sich selbst! Außerdem wurde einer der wichtigsten Faktoren bislang nicht erwähnt: Die Emotionen. Zwar gibt es schon KI, die emotionale Zustände "emulieren" kann, die Fähigkeit aber, Entscheidungen aufgrund von Emotionen zu fällen, was beim Menschen ja sehr häufig, der Fall ist, wird nicht programmier-oder erlernbar sein.
    Giga
     
  14. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Emotionen, die letzte Rückzugsbastion der Humanoiden. Na ob das klappt. Man muss sich ja nur klar machen, dass Emotionen technisch nicht viel anderes sind als die Kombination verschiedener Hormonspiegel im Blut. Von der Funktion her sind Emotionen Hilfsmittel für die aktuelle Entscheidungsfindung, je nach Emotion entscheiden wir anders.
    Das kann SW auch. Je nach Situation werden die Bewertungsfilter gewechselt. Wahrscheinlich sind Emotionen ein hervorragender Algorithmus für einen Roboter, um sich je nach Situation unterschiedlich vorsichtig zu verhalten.

    Thomas
     
  15. eman

    eman New Member

    Das klingt ja alles sehr gemäßigt und vernünftig. Im Prinzip wird gesagt, dass es in Zukunft sehr komplexe und intelligente Programme geben wird. Ihre Struktur wird dahingehend verändert sein, dass nicht mehr stoisch Listen abgearbeitet werden, sondern selbstreflektierend und lernfähig vorgegangen wird. Mit ausreichender Energie und Rechenleistung werden diese Programme sogar fähig sein, ihren eigenen "Quellcode" zu verbessern, eigenständige Entscheidungen zu treffen und überhaupt den Mensch perfekt vortäuschen können. Sie werden auch intelligenter sein, als der Mensch. (Was bei mir keine große Kunst ist, habe ich doch noch nie gegen meinen Pocket-Trainings-Schachcomputer gewonnen! Dieses kleine, miese, besserwisserische Arschloch! Haha, aber wer zuletzt lacht! Ich habe ihn verschenkt..... Arschloch.....)
    Also ehrlich gesagt, ist das alles banal. Und genauso sehe ich das auch. Software wird immer intelligenter. Na und? Sie wird einen Menschen perfekt vortäuschen können. Gut. Ich schätze, das kann Software heute schon. Ich glaube nicht, dass ich einen "Chat-Bot" von einem Menschen unterscheiden kann. Und intelligent sind die Programme auf ihre weise heute schon. Siehe Auto-Navigationssysteme oder nur die Fehlermeldungen des Betriebssystems. Das ist Kommunikation und sie unterschiedet sich nicht großartig von der Kommunikation zwischen Menschen. Mir wäre wahrscheinlich eine Unterhaltung mit einem intelligenten Robot lieber als mit einem dummen Menschen. Aber sobald ich wüsste, dass der Robot kein Mensch ist, würde ich die Lust an der Unterhaltung verlieren. Warum?
    Ich käme mir vor wie ein Autist oder wie einer, der Selbstgespräche führt. Als würde ich meinen Anrufbeantworter bequatschen (und das fällt mir schon schwer). Ich hätte fortan das Gefühl, dass meine Worte nicht mehr auf einen fruchtbaren Boden fielen, sondern lediglich von kleinen Microphonen aufgefangen, in elektronische Impulse umgesetzt, von einer Spracherkennungs-Software interpretiert und von einer höflichen Kommunikations-Software beantwortet würden. Aber auch daran wird man sich wahrscheinlich gewöhnen....
    Es geht mir hierbei nicht darum, der Wissenschaft die Fähigkeit abzusprechen, in Zukunft sehr, sehr, sehr intelligente Maschinen entwickelt zu haben. Das ist ja das banale: Es wird ohnehin so geschehen. Darüber muss es keine Diskussionen geben.
    Was aber das brisante an der heutigen KI-Diskussion ist, ist das aufkeimen eines alten faustischen Mythos, Schöpfer spielen zu wollen. Herr sein über das Leben. Doktor Frankenstein.
    (Wobei die KI-Seite hier viel Boden an die Genforschungs-Seite verloren hat.)
    Zum anderen geht es hierbei, und das ist das ausschlaggebende für mich, um das erneute Postulieren eines deterministischen Weltbildes. Die Wiederbelebung des alten materialistischen Paradigmas, dass der Mensch nichts weiter sei als ein Bio-Roboter. Und dass man diesen nachbauen kann, wenn man denn nur alle Parameter kennt.
    Angesichts des heutigen abstrakten Denkens in der Philosophie und Physik, ist es erstaunlich wie reaktionär ausgerechnet so ein avantgardistischer Zweig, wie die KI-Forschung daher kommt.
    Einen superintelligenten Roboter zu bauen, ist eine Sache. Eine ander Sache ist es jedoch, den Menschen mit diesem Roboter gleichzusetzten.
    Denn egal wie entwickelt das E-Gehirn sein wird, es wird eine ganz einfache Sache trotzdem niemals können: Es wird z.B. niemals den Eindruck einer Farbe empfinden können.
     
  16. MacJester

    MacJester New Member

    SchachBots sind nicht Intelligent... sie probieren nur in einer assigen Geschwindigkeit alle möglichen Kombinationen aus... Auch unsere Navigationsgeräte reagieren nur auf vorprogrammierter Weise. Intelligent sind sie NICHT. Und Chat Bots... naja... reaktion auf ein Ereignis... aber nicht Intelligent...

    Dein Problem mit dem Wissenschaftszweig "Künstliche Intelligenz" kann ich auch nicht Verstehen. Klar, vielleicht möchte der Mensch Schöpfer spielen. Das kann sein, aber vielleicht möchte er auch nur sich selbst Verstehen. Und wie kann man das besser erreichen, als wenn man versucht, sich selbst nachzubauen. Das damit ungeahnte Risiken verbunden sein können, ist klar, aber es könnte auch Vorteile geben.
     
  17. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Halo Eman,

    wenn ich dich richtig verstehe, bist du auf der Suche nach dem Etwas, das uns von einer Maschine unterscheidet. Etwas, das uns Sinn gibt. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass ich die Suche danach aufgegeben habe, aber ich möchte darauf hinweisen, dass es keinerlei Beweis dafür gibt, dass der Mensch mehr ist als eine Maschine. Es gibt nicht einmal einen winzigen Anhaltspunkt dafür. Es gibt nur den Wunsch in uns, mehr sein zu wollen als eine Maschine. Der Wunsch sitzt in uns in der gleichen Ecke wie der Wunsch, niemals sterben zu müssen. Vielleicht darf man ja die Hoffnung nicht aufgeben, aber einfach zu postulieren, dass der Mensch mehr sein muss als eine Maschine, das ist zu einfach.
    .
    zu den Farben noch: Bienen haben auch keine Change, unser Farbempfinden fühlen zu können. Genauso wie wir die Welt der Fledermäuse niemals verstehen werden. Dies ist aber kein Beweis für unsere Überlegenheit gegenüber Fledermäusen. Die können zumindest besser fliegen.

    Thomas
     
  18. HebieDtld

    HebieDtld New Member

    ner kleinen freien Gemeinde, die bringen das meist besser und glaubwürdiger rüber.
    Wen's interessiert, der maile mir, wie gesagt, es gibt günstigere Umgbungen hierfür (Im sonst hier üblichen Mac-Umfeld ist der gesamte Thread ja sowieso schon ziemlich außergewöhnlich).
    Gruß, Hebie
     
  19. Thomas Treyer

    Thomas Treyer New Member

    Hallo Hebbie,
    Abstand halten scheint Idiotenarbeit zu sein, aber die meisten Idioten kriegens nicht hin (siehe Verkehrsnachrichten). Für mich war das übrigens nur ein Beispiel für die unzulänglichkeit des Menschen, einfachste Dinge zu tun.

    Der Versuch, logisch zu denken, ist die einzige Quelle der Erkenntnis, die der Mensch hat. Wenn man postuliert, dass man mit logischem Denken aufhören muss, sowie es um Glaubensfragen geht, endet man ganz schnell wieder bei Kreuzzügen, Judenverfolgung, Hexenverbrennung und der spanischen Inquisition. Vielleicht ist logisches Denken ein Widerspruch zum Glauben, aber das ist in meinen Augen kein Argument für den Glauben, eher im Gegenteil.

    Der ungläubige Thomas
     
  20. skiller

    skiller New Member

    Try And Error. Jup. Ich versuch gleich mal, dir ne RB-Datei zu schicken (vielleicht hauts ja diesmal hin), in der ich mich an die KI rangewagt habe. Sie funktioniert genauso, wie ich mir eine KI immer vorgestellt habe: Per Try-and-Error. In dem Proggi geht es um einen Hund namens Bello, der zwei Sachen machen kann: den Menschen(Skiller, ich ;)) beißen, oder im die Hand lecken. Beides geht mit verschiedenen Heftigkeiten, nämlich die Tiefe des Bisses oder die Länge der Leckerei. Je nachdem, wie tief ich gebissen werden, bekommt der Hund einen variabel festen Schlag. Wurde er einmal bei einem Biss mit der Tiefe 5 geschlagen, wir er mich nicht nochmal mit dieser Tiefe beißen.

    Am Ende läuft es darauf hinaus, dass ich den Hund nur noch streichle, weil er gelernt hat, dass man mich nicht ungestraft beißen darf.

    DAS ist die künstliche Intelligenz, wie sie machbar ist. Sie ist aber nicht intelligent, sie ist nur eine Datenbank, die mit einem Zufallsgenerator gekoppelt wurde. Wäre sie intelligent, würde sie mich nicht mehr mit Stärke 5 beißen, wenn sie bei Stärke 3 schon einen Schlag bekommen hat. Das würde sie nicht tun, wenn sie intelligent wäre, aber diese Marotte zu beheben, macht den Hund noch lange nicht intelligent. Er kann nämlich nur 10 Sachen machen: mich mit 5 Stärken beißen oder mich mit 5 Längen ablecken. Er kann nicht essen oder virtuelle Einbrecher verjagen, wenn sie sein Herrchen bedrohen, denn dazu steht ihm eine gewaltige Hürde im Weg, die ich schon beschrieben habe: Der Katalog. Der Hund macht nur die Sachen, die ICH ihm vorgeschlagen habe. Ihm kommen keine eigenen Geistesblitze.

    Und ich wundere mich, dass dieses Problem so konsequent ignoriert wird, denn es ist das einzig wahre Problem. Ohne Geistesblitz wären wir nie auf die Idee gekommen, Stöcke als Werkzeuge zu benutzen, würden folglich also noch Löwen mit bloßen Händen bekämpfen. Wir wären also schon längst tot.

    Skiller
     

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