Andrea Ypsilanti, wird sie jetzt Putzfrau?

Ich bin ein entschiedener Kernkraftgegner. Ich sehe zwar ein das die Nutzung der Kernkraft, besonders in bereits laufenden Kraftwerken wirtschaftlich vernünftig und auch (vordergründig) sauberer ist als z.B. Kohle o.Ä.. Trotzdem ist offensichtlich das die Kernkraft aus vielerlei Gründen eine nicht zukunftsfähige Form der Energiegewinnung darstellt. Leider behindert die Möglichkeit mit Kernkraft richtig schöne Gewinne einzufahren, in dem man billig (Für die Hersteller, nicht für die Konsumenten) Strom produziert, die Entwicklung der alternativen Energieerzeugung.

Solartechnologie bietet enormes Potential und Probleme wie Effizienz und Speicherung sind, gerade von uns Europäern, zu lösen. Wir haben das technologische Knowhow und entsprechende Infrastruktur um solcherlei technische Probleme schnell zu überwinden. Freilich sind dafür erhebliche Anstrengungen nötig, diese werden aber nur unternommen wenn der Leidensdruck groß genug wird bzw. die Renditeerwartungen hoch genug sind um die nötigen Investitionen zu tätigen. Solange es die Möglichkeit gibt billig Kernenergie zu nutzen in dem man die Gefahren ausblendet und die wirklichen Folgekosten verschleiert fehlt einfach die Energie um in anderen bereichen Fortschritte zu erzielen.

Ich fände es gar nicht schlecht wenn Energie erheblich teurer würde - schließlich ist erspartes oder gewonnenes Geld die einzige Möglichkeit den menschen dazu zu bewegen seine Handeln und Denken zu verändern. Wenn diese Verteuerung eintritt weil der Staat am Ausstieg aus der Kernenergie festhält ist es mir nur recht.

 

Nein, sie hat aus freien Stücken nach der Karotte geschnappt, obwohl sie es hätte besser wissen müssen.

"Ins Messer laufen lassen" ist etwas anderes. Ausserdem war es ja eine Probeabstimmung und nicht die Wahl zur Ministerpräsidentin. Dort wäre es das Meser gewesen. :nicken:

 

Für mich bleibt unterm Strich stehen das Ypsilanti den Versuch unternahm ein eindeutiges Wahlversprechen zu brechen. Durch solches verhalten wird die Demokratie unermesslich beschädigt da jede einzelne Stimmabgabe adabsurdum geführt wird.

Auch wenn dieses versprechen völlig verfehlt war – sie war verpflichtet zu dieser Aussage zustehen und hätte m.E., ob der Ausweglosigkeit des Wahlergebnisses, Neuwahlen, evtl. unter neuen Vorraussetzungen (Ohne Koalitionsaussage), anstreben müssen.

Nur weil der Bruch von Wahlversprechen häufig vorkommt bin ich nach wie vor nicht bereit das zu akzeptieren. Der Fehler Ypsilanis liegt m.E. einzig und alleine in diesem Wahlversprechen (Dem ausschluss von Rot-Rot), mit dieser Aussage hat sie sich bereits vor der Wahl ihr politisches Grab geschaufelt. Alles was hinterherkam war ein unwürdiges und unnötiges Schauspiel bei dem sich leider keiner der Agierenden mit Ruhm bekleckert hat....

 

Ich gebe dir ja unumwunden recht das der Vorwurf der "machtgeilheit" völlig lächerlich ist, ja, eigentlich ist er so lächerlich das ich mich darüber gar nicht unterhalten will.

Der Zweite Punkt hingegen ist für mich der entscheidende: Ich zweifle zwar erheblich an den Motiven der SPD Abweichler, trotzdem freue ich mich über das Ergebnis, Immerhin wurde so ein glasklarer Wählerbetrug verhindert.

ich weiss natürlich das Wahlversprechen nur allzu selten realität werden, trotzdem wehre ich mich dagegen dieses einfach zu akzeptieren. Wenn der Wähler sich nicht auf die programme der Parteien verlassen kann können wir die Demokratie abschaffen. Das gilt insbesondere für eindeutige Aussagen wie z.B. Koalitionsversprechen. (Ich halte fixe Koalitionsaussagen perse für undemokratisch, aber wenn eine Partei dies nunmal nicht lassen kann/will, dann hat sie sich zum Teufel auch daran zu halten).

 

Ein Politiker könnte Dir dazu antworten, dass das doch kein Bruch eines Wahlversprechens gewesen wäre, da sie keine Koalition mit Rot eingegangen wäre, nur eine tolerierte Minderheitsregierung.

 

Ja, es hätte sich niemand daran gestossen, schließlich hat sich ja auch niemand, weder Volk noch Medien, über Herrn Koch echauffiert der ganz vorsichtig bei den Grünen an die Türe klopfte (deren Regierungstätigkeit er laut Plakat "verhindern" wollte).

Es geht mir aber nicht um die Wallungen der Presse sondern um die Wahrhaftigkiet die nötig ist damit Demokratie funktionieren kann. Die Parteien müssen einsehen das sie vor der Wahl ausschließlich realistische Angaben zu ihren Absichten und Handlungsspielräumen machen (ich weiss, das ist nur ein frommer Wunsch, ich gebe ihn aber nicht auf...)

 

Heuchelei ist es wenn im speziellen Fall Koch vom "Wortbruch" daherredet, schließlich hätte er sich, hätte er die Möglichkeit dazu gehabt, auch nicht an seine Aussagen gehalten.

Ich bin aber Wähler und als solches bestehe ich darauf das das was auf dem Wahlzettel steht später auch drin ist – nichts weiter – das ist keine Heuchelei sondern sollte eigentlich der Normalfall sein, meinst du nicht?
Sag doch mal, sind dir Wahllügen generell egal oder akzeptierst du diese nur so leichtfertig wenn dir das Ergebnis passt?

 

Wer ist denn bitte "eine Öffentlichkeit"? Kennst du die persönlich?

Ich habe dich nicht gefragt ob Wahllügen alltäglich sind sondern ob dir diese Tatsache, unser Leben mit den Wahllügen, generell, oder nur in diesem speziellen Fall egal ist! Die Antwort würde mich interessieren.

Ich bin zum Glück kein Hesse, theoretisch bin ich aber in der moralischen Bredouille: Ich hätte eine rot-rot-grüne Koaltion in hessen für vernünftig erachtet (vielleicht hätte ich das nicht gewählt, aber das ist ein anderes thema...). Angesichts der politischen Ziele und Realitäten (Wahlergebnis) war das die naheliegendste und erfolgversprechendste option. leider hat die saudumme SPD in ihrer bundesweiten Panik sich dazu hinreissen lassen vor der Wahl eine Zusammenarbeit mit der LP auszuschließen. Das ist in meinen Augen eben bindend, selbst wenn es totaler Blödsinn ist – du kannst nicht die ungewisse Menge an Wählern ignorieren die die SPD nur aufgrund dieses versprechens gewählt haben. Wenn du dazu so mir-nichts-dir-nichts bereit bist dann solltest du dein Demokratieverständnis hinterfragen...

Ich bin extrem gespannt auf das Ergebnis der Neuwahlen, mal sehen was die Hessen diesmal machen... (Einerseits hat sich die SPD ja als ganz schrecklicher Intrigantenstadel entpuppt, andererseits ist fast schon infam das die Koch CDU nach
minus 13% personell unverändert zur zweiten Chance antreten will – als CDu Wähler würde ich das als Ohrfeige empfinden.)

 

Ich bin auch auf das neue Wahlergebnis gespannt.
Vielleicht kommt eine völlig neue Erfahrung hervor und die zwei großen Parteien müssen mit der Hürde kämpfen (ich weiß, ich weiß, es ist sehr unwahrscheinlich, aber man soll niemals nie sagen).

 

Ich würde da schon differenzieren wollen. Manche Dinge lassen sich nicht umsetzen weil äussere Bedingungen nicht passen oder der politische Gegner nicht mitspielt. Eine glasklare Aussage wie die Absage an die Rot-Rote Koalition bietet keinerlei Ermessensspielraum, keine Grauzonen – diese Entscheidung wird nicht vom Wetter, von der Weltwirtschaft oder der Opposition beeinflusst. Wenn man sich an diese Aussage nicht hält ist das ein Wahlbetrug und somit, egal welche positiven oder negativen Folgen er hat/hätte völlig inakzeptabel. Punkt.

Ich halte das auch für das Wahrscheinlichste, allerdings wäre es ein starkes Stück. Schließlich hat sich nicht nicht mal die CSU in Bayern getraut dem Wähler derart zu ignorieren wie Koch, bzw. seine Vasallen das anscheinend vorhaben...
Ehrlich gesagt verstehe ich auch die interne Struktur der Hessen CDU nicht ganz. jeder halbwegs ambitionierte Jungpolitiker muss doch sehen das das die Chance schlechthin ist: als neuer Kandidat kann man nur gewinnen, Koch ist eindeutig Fertig und verbrannt, selbst wenn er, mangels Alternativen noch mal MP werden würde... Wo sind denn da die Königsmörder (die ja manchmal auch was gutes bewirken, wenn der König eher ein tyrann zu sein scheint...), trauen die sich alle nicht hervor?

 

Die hessische SPD: Was für ein Sauhaufen. :crazy:

Und Ypsilanti: Die hat wirklich bekommen, was sie verdient. :boese:

http://www.sueddeutsche.de/,tt3m1/politik/913/450633/text/


" Mehrere SPD-Abgeordnete berichteten der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS), bei der bevorstehenden Ministerpräsidentenwahl von Genossen unter Druck gesetzt worden zu sein.

Demzufolge hätten Kollegen sie mal "wohlwollend", mal "drängend" aufgefordert, mit einem Handyfoto zu beweisen, dass sie ihre Stimme Andrea Ypsilanti gegeben hätten, wäre es zur Wahl gekommen, heißt es in dem Bericht. Eine geheime Stimmenabgabe habe so für die drei sogenannten Abweichler gar nicht mehr bestanden. "

"Bei einem Treffen des linken Arbeitskreises der Frankfurter SPD hätten mehrere Jusos am Abend des 25. November für sich beansprucht, die linke Mehrheit in Hessen, besonders jedoch Ypsilantis Spitzenkandidatur, "durch die Hintertür" durchgesetzt zu haben."

Das traurige Ergebniss:

Er bleibt an der Macht :


:cry::cry::cry: :kotz::kotz:

 

Und ? Was nun ?

Alles böswillige Gerüchte ? Nix dran an der Handy-Geschichte ?

 

Nein, sie lügen doch nicht. Sie versuchen die Wahrheit zusagen, nur die Wirklichkeit geht damit nicht immer konform...

 

Also für mich ist das eine einzige Kampagne gegen Andrea Ypslanti. Abders kann ich mir diese »Berichte« und Stimmungsbilder nicht erklären. Warum sich die SZ dabei so hervortut weiß ich nicht; aber wahrscheinlich is’ die WELT da noch viel weiter vorne mit bei – aber dieses Springerblatt les’ ich nicht. Dann ganz großartig die sz zum »Händiegate«:

»Mehrere SPD-Abgeordnete berichteten der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS), bei der bevorstehenden Ministerpräsidentenwahl von Genossen unter Druck gesetzt worden zu sein.

Demzufolge hätten Kollegen sie mal "wohlwollend", mal "drängend" aufgefordert, mit einem Handyfoto zu beweisen, dass sie ihre Stimme Andrea Ypsilanti gegeben hätten, wäre es zur Wahl gekommen, heißt es in dem Bericht. Eine geheime Stimmenabgabe habe so für die drei sogenannten Abweichler gar nicht mehr bestanden.«

Soso, Irgendjemand wird von irgendjemand mal »gedrängt« man »aufgefordert« Bilder von der Wahl zu machen. Geht’s noch ein kleines bisschen nebulöser? In der Art von:
»Wegen der machtgeilen Ypsilanti wurden Stimmen laut, die angaben, dass da was nicht so stimmt¡«

Ich find’s extrem armselig von den Medien, dass sie sich so benutzen lassen. Aber das war bei der Demontage von Beck nicht anders. Ein weiteres Indiz für mich, dass Meinungsfreiheit nur etwas für Menschen mit Geld ist. Und dass diese Kampagne von großen Energiekonzernen massiv unterstützt wird, wird für mich immer eindeutiger. Der Clement is’ ja nun auch gegangen, nachdem er mit dem ersten Stein geworfen hat.

Ah, eines noch zum Abschluss: Wie nun wirklich völlig borniert muss man sein, einem Politiker »machtgeilheit« vorzuwerfen? Ja, da stehen sie wieder die weißen Schneemänner. Männer, wohlgemerkt. Die sind nämlich »standhaft« und gehen ihren Weg »auch durch Widerstände«. Je länger ich darüber nachdenke um so armseliger kommt mir diese Kampagne vor und um so trauriger, dass so viele darauf ansprangen. Nun, den CDU-Wählern, denen mach’ ich keine Vorwürfe – heiligt da doch schon immer jedes Mittel der Zweck. Wenn ich da gerade mal auf die jüdischen Vermächtnisse und den Brutalstkoch hinweisen darf. Aber der Rest!

 

Es ist halt immer wieder auffallend, welche Skandale wie "gekocht" werden.

 

Es ist wirklich nicht mehr zu verstehen, da steht eine Frau auf die das Beste für ihr Land und ihre Partei will, die Frau ist geprägt von Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Durchsetzungsvermögen, eine klare Politik vertretend, eben eine Politikerin die das Land braucht und das Fußvolk gibt ihr nicht genug Stimmen.
Warum will man die Andrea nicht?
Könnte es daran liegen das es keinen großen Bruder mehr gibt den sie fragen kann.

 

Hä?! Stoiber ist ’ne Frau?!

 

Was heißt hier Raunen! Irgendjemand hat erzählt, dass irgendjemand von irgendjemand unter Druck oder so gesetzt wurde! Reicht dir das nicht, an evidenter Beweislage? Das ist doch nahezu erdrückend, für irgendjemand.

 

Hessen ? - Gibt´s das wirklich ? - Wieviele ??

 

Ich bin gerad eüber den jüngsten Handy Skandal wiedermal erschrocken: Die SZ, ehemals eine halbwegs verlässliche Zeitung, übernimmt völlig ungeprüft das Gerücht dieses Skandals von der FAS. Der aufmerksame Leser hatte sich schon gestern wundern können warum in einer bedeutenden Tageszeitung ein Bericht steht in dem von Druck dem unbekannte gegenüber unbekannten ausgeübt haben sollen die Rede war.

Die Kommentare zum Artikel bestätigen aber aufs trefflichste das die Seriösität einer Meldung völlig egal ist solange der Inhalt ins persönliche Weltbild passt. Je besser die Aussage persönliche Urteile bestätigt umso weniger wird deren Plausibilität hinterfragt. Völlig symptomatisch auch die Kommentare zur Meldung von heute (Der Skandal ist gar keiner): Im Grunde muss es doch ein Skandal gewesen sein, schließlich weiss man ja wie es um die Genossen bestellt ist.

Angesichts der völligen Verblödung des Wahlvolkes kommt der Presse leider eine extrem wichtige Rolle zu der sie aus verschiedenen Gründen nicht gerecht wird. Der Tenor der Presselandschaft zu einhellig um zufällig zustande zu kommen, ich glaube da sehr wohl an Einflussnahme der jeweiligen Interessengruppen – andererseits wird dieses System auch von den Effizienz- und Renditesteigerungen der großen Zeitungen unterstützt. Heute reicht es ein brisante Meldung in einer unbedeutenden Landzeitung zu lancieren – man kann sicher sein das alle großen Zeitung diese ungeprüft übernehmen und weiterverbreiten. Es wäre heutzutage zu teuer für die Journalisten ihrer Verantwortung nachzukommen.